Endlich mit Verstappen-Unterboden: Ist Perez in Las Vegas ein Siegkandidat?
Red-Bull-Fahrer Sergio Perez wünscht sich den Befreiungsschlag in der Formel-1-Saison 2024 und erklärt, weshalb er in Las Vegas ein Siegkandidat sein kann
(Motorsport-Total.com) - In der Endphase der Formel-1-Saison 2024 braucht Red-Bull-Fahrer Sergio Perez ein Erfolgserlebnis. Umso mehr, weil er seit seinen sechs Podestplätzen in den ersten sieben Rennen keine weitere Top-3-Platzierung mehr erreicht hat. Nach Platz vier im Miami-Grand-Prix war der sechste Platz in Zandvoort das höchste der Gefühle. Fährt Perez deshalb vielleicht sogar um seine Weiterbeschäftigung im nächsten Jahr?
Der Mexikaner präsentiert sich vor dem drittletzten Saisonwochenende in Las Vegas (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) sehr selbstsicher und sagt: "Unterm Strich weiß das Team genau, was es an mir hat. Das Team verfügt über so viele Informationen. Es gibt auch einen Grund, weshalb man mir während der Saison eine Vertragsverlängerung gegeben hat."
Dass zu eben dieser Vertragsverlängerung die politisch schwierige Situation im Team und Perez' finanzstarke Sponsoren beigetragen haben könnten, dazu sagt Perez an dieser Stelle nichts. Er führt seinen Punkt nicht weiter aus, geht aber sehr wohl darauf ein, dass seine Saison 2024 "in vielerlei Hinsicht ziemlich schwierig" verlaufen sei.
"Wir haben das Jahr extrem stark begonnen, aber dann folgte eine ziemlich schwierige Phase. Aber das gehört dazu im Motorsport", meint Perez. "Hoffentlich gelingt es uns, die Saison auf einem Hoch zu beenden. Wir sollten jedenfalls besser dastehen als zum Beispiel in Sao Paulo."
Beim jüngsten Formel-1-Rennen vor einigen Wochen hatte Perez' Teamkollege Max Verstappen den ersten Red-Bull-Sieg seit Monaten erzielt. Perez selbst blieb als Elfter ohne Punkte. Nun meint er: "Mein Ergebnis dort wird der wahren Stärke nicht gerecht. Das stimmt mich zuversichtlich. Und mit dem anderen Unterboden hoffe ich, an diesem Wochenende bei der Musik zu sein."
Technik-Gleichstand zwischen Verstappen und Perez
Anderer Unterboden? Ja, genau: Perez hat die jüngsten Rennen teilweise mit anderem Material bestritten als Verstappen. "Soweit ich weiß, kriege ich an diesem Wochenende die gleiche Spezifikation wie Max aus den vergangenen Rennen", sagt Perez. Auch deshalb rechnet er sich einiges aus in Las Vegas.
Ein Spaziergang werde das Stadtrennen in der Spielermetropole aber nicht: "Die Temperaturen sind das größte Thema", sagt Perez. "Es gilt, die Reifen auf Temperatur zu bringen, und das wird ziemlich schwierig für die Balance, vor allem über eine Runde. Auch auf das Graining kommt es an. 2023 war das wirklich schlimm bei Medium und Soft."
Besonders Ferrari habe das 2023 gut gemeistert und sei noch dazu "schnell auf eine Runde" gewesen. Deshalb habe er Ferrari auf der Rechnung, meint Perez. "Und über eine Runde ist McLaren dieses Jahr das Team, das es zu schlagen gilt. Auch McLaren wird stark sein."
Warum Perez an eine Siegchance glaubt
Ob Red Bull dagegen bestehen kann? "Ich glaube schon", sagt Perez. Erneut verweist er auf die Las-Vegas-Premiere vor einem Jahr: "Da waren wir ziemlich stark, besonders im Rennen. Deshalb denke ich, wir finden wieder zurück zu unserer Form."
"Baku war ja auch schon recht stark. Ich erwarte daher, dass wir um den Sieg kämpfen können. Und das wäre wichtig für die Konstrukteurswertung."
Auch aufgrund der schwachen Perez-Ergebnisse ist Red Bull in dieser Gesamtwertung vom ersten auf den dritten Platz zurückgefallen. Sollte aber jetzt tatsächlich ein Formaufschwung bei Perez einsetzen, es ist vielleicht mehr möglich als nur P3 hinter McLaren und Ferrari.
In jedem Fall geht Perez von einem munteren Rennen aus: "Überholen ist auf dieser Strecke deutlich einfacher als anderswo, wo wir doch so lange DRS-Zonen haben. Vergangenes Jahr war das Racing ziemlich unterhaltsam. Ich schätze, so wird es auch dieses Mal sein."