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Oscar Piastri: "Nach der roten Flagge waren wir einfach langsam"
Oscar Piastri hadert mit einem schwierigen Brasilien-Rennen, das vor allem in der zweiten Hälfte für McLaren zur Qual wurde - Schuld bei Kollision mit Lawson
(Motorsport-Total.com) - Wo war die Pace von McLaren beim Formel-1-Rennen in Brasilien? Oscar Piastri erlebte wie sein Teamkollege Lando Norris einen schwierigen Sonntag und kam nach einer Zeitstrafe nur auf Rang acht ins Ziel. Insbesondere in der zweiten Rennhälfte nach der roten Flagge hatte der Australier starke Probleme und sagt, dass McLaren einfach langsam war.
"Das war von Anfang bis Ende ein harter Tag", meint der 23-Jährige, der schon im Qualifying nur Achter geworden war - teils wegen eines Fehlers und teils wegen eines nicht näherbenannten Problems. "Und wenn man diese beiden zusammenbringt, dann kommt ein großes Problem dabei raus. Und damit hatten wir auch im Rennen zu kämpfen, aber ich denke, wir waren einfach langsam."
Für McLaren sei es dabei ein Rennen von zwei Hälften gewesen: "Im ersten Teil schienen wir sehr schnell gewesen zu sein", sagt Piastri. Das Problem: Man konnte die Pace nicht umsetzen, weil Norris hinter George Russell hing und Piastri hinter Liam Lawson.
Lawson-Unfall "mein Fehler"
"Ich habe dann Liam aus dem Weg geschafft, allerdings nicht auf die Weise, wie ich es eigentlich machen wollte", spielt er auf den Vorfall in Kurve 1 an, als er Lawson in einen Dreher schickte und dafür eine Zehnsekundenstrafe erhielt.
Das nimmt Piastri auch auf seine Kappe: "Ich war nicht weit genug neben ihm", gibt er zu. "Ich habe mit ihm darüber geredet, und er meinte, dass er mich auch nicht gesehen hat, was bei diesen Bedingungen gut sein kann. Das war klar mein Fehler und die Strafe war verdient."
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Zumindest war der RB erst einmal aus dem Weg, doch viel hatte Piastri davon nicht, denn nur kurze Zeit später wurde das Rennen neutralisiert. Und nach dem Neustart ging für Piastri und Teamkollege Norris nicht mehr viel. "In der zweiten Hälfte nach der roten Flagge waren wir einfach langsam", hadert er.
"Wir beide hatten Probleme mit der Pace, und es waren einfach 30 harte Runden."
Heckflügel die falsche Wahl?
Doch warum war McLaren im Regen nicht mehr so stark wie sonst? "Der Topspeed schien nicht großartig zu sein, aber ich denke nicht, dass das unser größtes Problem war", sagt Piastri, der auf einen etwa größeren Heckflügel mit mehr Abtrieb gesetzt hatte, um auf die regnerischen Bedingungen zu reagieren.
Dadurch habe man zwar in den Kurven Zeit gutgemacht, laut ihm war das allerdings nicht genug, um die Defizite im Topspeed auszugleichen. "Das müssen wir ein bisschen besser verstehen, weil wir in der ersten Hälfte sehr schnell aussahen, aber beide Autos in der zweiten Hälfte Probleme hatten."
Die Heckflügel-Wahl erachtet er aber zumindest nicht als falsch: "Man könnte sagen, dass uns der zusätzliche Abtrieb im Qualifying geholfen hat", meint er. "Und im Rennen hätte es uns auf dem Großteil der Runde helfen sollen."
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"Klar, man könnte sagen, dass es uns in der ersten Hälfte behindert hat, weil wir hinter Autos steckten, aber in der zweiten Hälfte steckten wir nicht hinter anderen Autos. Wir waren einfach langsam", so Piastri. "Ich glaube, es ist egal, was wir für einen Heckflügel haben. In der zweiten Hälfte wäre es nicht besser gewesen."
Das muss auch Teamchef Andrea Stella einsehen: "Wir müssen zugeben, dass unser Auto nicht den Pacevorteil hatte. Wir waren auf Intermediates nicht das schnellste Auto wie auf Trockenreifen", so der Italiener.
Keine Chance gegen Max Verstappen
Für die Fahrer-WM bedeutete das die Vorentscheidung, weil WM-Rivale Max Verstappen das Rennen souverän gewann, obwohl er nur von Startplatz 17 kam. Der Niederländer pflügte durchs Feld und kam scheinbar mühelos an den meisten seiner Konkurrenten vorbei - auch an Piastri, der anscheinend wenig Gegenwehr leisten konnte.
"Ich hatte zu Beginn nicht wirklich genug Pace, aber er schien so ziemlich der Einzige zu sein, der überholen konnte, und wir hatten den ganzen Tag Probleme mit der Bremse", erklärt der Australier. "Er hatte auch den Vorteil, dass er durch sein frühes Aus neue Intermediates hatte, was ihm ein bisschen geholfen hat."
"Aber ich denke, er war einfach schnell", will er dem dreimaligen Weltmeister nichts absprechen. "Im Qualifying hatte er mit der roten Flagge noch Pech, aber im Rennen war es andersherum. Er war einfach schnell und hatte ein gutes Rennen."