• 05. November 2024 · 11:08 Uhr

Formel-1-Kräfteverhältnis 2024: Das sagen die Daten nach Brasilien!

Wer hat das aktuell schnellste Auto? Wer den besten Reifenverschleiß? Wer den besten Topspeed? Wir klären die wichtigsten Fragen zur Formel-1-Saison 2024!

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen dominiert den Großen Preis von Sao Paulo in Brasilien, doch wie gut war die Pace der einzelnen Autos? Was sagen uns die Daten der Saison 2024? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?

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Der Start zum Formel-1-Rennen in Brasilien 2024 Zoom Download

Mit den Daten, die unser Technologiepartner PACETEQ zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Zahlen der Formel-1-Teams zu erhalten, und wir können damit alle diese Fragen beantworten.

Rennpace: So viel schneller war Verstappen als der Rest!

Den Daten nach zu urteilen war beim Rennen in Brasilien Max Verstappen der schnellste Pilot im Feld. Der Red-Bull-Fahrer war dabei im Schnitt drei Zehntelsekunden pro Runde schneller als George Russell im Mercedes. Der Pace-Vorteil war aber wahrscheinlich größer, da Verstappen gerade im ersten Stint mit dem Verkehr seine volle Pace nicht zeigen konnte.

Im ersten Stint schien Lando Norris im McLaren noch schneller zu sein als Russells Mercedes, doch nach der roten Flagge ging für McLaren (+0,43) nicht mehr viel. Wahrscheinlich hat man sich die Reifen im Verkehr zu schnell kaputt gefahren. Somit war tatsächlich Alpine laut den Daten das drittschnellste Team (+0,40).


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Enttäuschend war die Pace von Ferrari (+0,54). Die Scuderia hat sich am kompletten Sonntag schwer getan, die Regenreifen auf Temperatur zu bringen. Neben Alpine hatten die Racing Bulls (+0,85) die beste Pace im Mittelfeld, Fernando Alonso im Aston Martin (+1,15) war ebenfalls schnell unterwegs, machte aber zu viele Fehler.

Um die Leistung der Teams auf eine schnelle Runde zu beurteilen, macht es mehr Sinn, das Sprint-Qualifying heranzuziehen. Dort war McLaren bei trockenen Bedingungen klar das schnellste Team, während Sauber und Aston Martin riesige Probleme hatten, wie sich später auch im Sprintrennen gezeigt hat.

So sieht das Kräfteverhältnis über die ganze Saison aus!

Sieht man sich die Durchschnitte der ersten 21 Rennen an, dann hat Red Bull seine Stärken normalerweise auf eine schnelle Runde. Im Schnitt fehlen McLaren 0,11 Sekunden im Qualifying, Ferrari als dritte Kraft sogar 0,22 Sekunden. Enger sieht es dafür im Rennen aus.

Dort ist McLaren seit dem Singapur-Wochenende der neue Spitzenreiter. Im Saisonschnitt ist der MCL38 0,02 Sekunden pro Runde vor Red Bull. Ferrari holt bei der Rennpace ebenfalls stark auf (+0,15), während der Rückstand von Mercedes (+0,33) gleich bleibt.

Das Mittelfeld verliert im Renntrimm dafür mehr an Boden, was das Feld auseinanderzieht. Hier dürften die weichen Reifen und der leere Tank im Qualifying helfen, Probleme zu kaschieren, die erst unter Volllast im Rennen ersichtlich werden.

Teamduelle: So klar hat Verstappen Perez im Griff

Nach 21 Rennen haben sich bei einigen Teams klare Tendenzen abgeleitet, welcher Fahrer die Oberhand hat. Das eindeutigste Teamduell der Stammfahrer im Qualifying spielt sich bei Sauber mit Valtteri Bottas und Guanyu Zhou ab, wo der Chinese im Schnitt 0,76 Sekunden aufgebrummt bekommt.

Das klarste Teamduell im Rennen gibt es bei Red Bull, wo Sergio Perez im Schnitt über eine halbe Sekunde pro Runde hinter Max Verstappen fällt. Zudem scheint es bei McLaren den Trend zu geben, dass Oscar Piastri bei der Rennpace weiter weg ist von Norris als bei der Performance auf eine schnelle Runde.

Ein großes Augenmerk liegt natürlich auf den Junioren. Während Oliver Bearman in Saudi-Arabien noch klar hinter Charles Leclerc lag, ist er bei seinen zwei Auftritten für Haas auf eine Runde im Qualifying im Schnitt sogar schneller gewesen als Nico Hülkenberg.

Zudem fällt auf, dass Liam Lawson - zumindest bei trockenen Bedingungen - schneller als Yuki Tsunoda zu sein scheint, was man von Daniel Ricciardo zuvor nicht behaupten konnte. Der Wechsel von Logan Sargeant zu Franco Colapinto scheint sich bei Williams ebenfalls gelohnt zu haben.

Welches Auto hat den besten Topspeed?

Während in der Saison 2023 der Topspeed bei Red Bull ein großes Ass im Ärmel war, hat man sich ähnlich wie beim Reifenmanagement auch in dieser Kategorie zurückentwickelt. Im Qualifying ist im Schnitt der Haas das schnellste Auto auf den Geraden, obwohl Red Bull immerhin noch einen akzeptablen zweiten Rang (-0,9 km/h) einfährt.

Allerdings zeigen die Daten auch, dass Red Bull im Rennen (ohne DRS-Runden) 2,1 km/h auf die Spitze fehlen, womit man im Topspeed-Ranking nur noch an vorletzter Stelle liegt. Gut möglich, dass Red Bull also noch einen Vorteil mit dem DRS hat, der Luftwiderstand des Autos aber eindeutig höher geworden ist.

Probleme beim Geradeausfahren hat in beiden Kategorien das Sauber-Team, da das Auto einfach zu viel Luftwiderstand erzeugt. Dafür konnte sich Mercedes im Vergleich zum Vorjahr stark steigern und hat im Mittel sogar das schnellste Auto auf den Geraden im Renntrimm.

Wer macht die besten Boxenstopps?

Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Ferrari-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,63 Sekunden stehen Charles Leclerc und Carlos Sainz beim Reifenwechsel. Lange Zeit lag in dieser Disziplin Red Bull vorne, doch seit einigen Rennen haben sich schlechtere Stopps gehäuft.

Riesige Probleme beim Reifenwechsel gibt es dafür bei Sauber. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou stehen durchschnittlich 5,16 Sekunden beim Reifenwechsel. In Australien und Japan hat man dadurch gute Chancen auf die Punkte verspielt. Größter Pechvogel in der Boxengasse ist dabei der Finne. Bottas steht im Schnitt 5,72 Sekunden beim Reifenwechsel, doch man scheint die Probleme nun in den Griff bekommen zu haben.

Eine ausführliche Analyse der Daten des Formel-1-Wochenendes in Brasilien gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, wo Datenexperte Kevin Hermann die Strategieentscheidungen von McLaren und Mercedes hinterfragt und mit den Zahlen des Technologieunternehmens PACETEQ die Schwankungen im Kräfteverhältnis erklärt.

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