Max Verstappen: Bodenwellen brechen Red Bull das Genick
Für Max Verstappen ist die Strecke nach der Neuasphaltierung noch schlimmer als zuvor, während Sergio Perez am Timing scheitert - Keine Chance gegen McLaren?
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappens Serie wird aller Voraussicht nach reißen. Bislang hat der Weltmeister jeden der vier Sprints in diesem Jahr gewonnen, doch dass ihm das auch in Brasilien gelingen wird, danach sieht es nach der Sprint-Qualifikation nicht aus. Zwar landete er wie beim ersten Sprint in Schanghai auf Startplatz vier, doch gegen McLaren rechnen sich die Bullen am Samstag nichts aus.
"Wir sind zu langsam", muss Motorsportkonsulent Helmut Marko bei Sky einräumen. Vor allem in den Kurven 4 und 9 verliere man auf die Konkurrenz viel zu viel. Am Ende musste sich Verstappen um mehr als drei Zehntelsekunden geschlagen geben und konnte auch nicht mit Ferrari-Pilot Charles Leclerc mithalten.
"Der Rückstand ist für diese kurze Rundenzeit sehr groß", ärgert sich Marko, und auch Verstappen selbst war vom Sprint-Qualifying in Sao Paulo alles andere als angetan: "Sobald wir ins Qualifying gegangen sind, sah es so aus, als seien wir definitiv ein Stück weg", so der Niederländer, der aber einen großen Schwachpunkt erkannt hat: die Bodenwellen.
"Es ist überall extrem wellig. Für unser Auto ist das nicht gut. Das Auto springt in den unebenen Bereichen eine Menge und kostet mich leider eine Menge Rundenzeit", sagt Verstappen.
Maximal Rang drei im Sprint möglich?
Zwar wurde die Strecke seit dem letzten Rennen im vergangenen Jahr neu asphaltiert, laut dem Niederländer habe es das aber nicht besser gemacht - im Gegenteil: "Das hat es eigentlich sogar noch schlimmer zu fahren gemacht", sagt er.
Für den Sprint am Samstag (hier live im Ticker verfolgen) rechnet sich Red Bull daher wenig aus. Zwar scheint Leclerc für das Team in Reichweite zu sein, aber "mit McLaren wird es ganz schwer oder de facto unmöglich mitzuhalten", sagt Marko.
Auch Verstappen glaubt nicht an den ganz großen Erfolg: "Wenn uns schon über eine Runde etwas fehlt, dann sind wir auch im Rennen nicht unbedingt die Stärksten, denke ich", sagt er. "Wir müssen sehen, wie es morgen im Sprint laufen wird. Vielleicht spielt das Wetter eine Rolle - vielleicht aber nicht für den Sprint."
Perez nicht rechtzeitig über die Linie
Noch schlechter lief es aber wieder einmal für Teamkollege Sergio Perez, der als 13. bereits in SQ2 hängenblieb. Beim Mexikaner passte das Timing nicht, sodass er seine zweite Runde nicht vor Ablauf der Zeit beginnen konnte und seinen ersten Versuch somit nicht verbessern konnte.
Perez spricht davon, dass es etwas "Verwirrung" bezüglich des Programms gegeben hätte. "Wir dachten, dass wir vielleicht eine Chance auf eine zweite Runde haben würden, aber leider hatten wir das nicht", sagt er.
Helmut Marko leistet hingegen wie üblich Aufklärung und sagt, dass eigentlich kein zweiter Run geplant gewesen sei. "Es war ursprünglich geplant, nur eine Runde zu fahren", bestätigt der Österreicher. "Dass die Runde dann nicht gereicht hat, hat sich leider zu spät herausgestellt."
Dabei war es aus Red-Bull-Sicht nicht einmal knapp, dass es Perez noch über die Linie schaffen könnte: Als die Zeit auf null war, befand sich Perez noch weit im letzten Sektor und fuhr sofort an die Box.
Mexikaner macht Balanceprobleme verantwortlich
Im ersten Versuch hatte ihm wieder einmal rund eine halbe Sekunde auf Teamkollege Verstappen gefehlt, der die Schlussphase wie geplant von der Garage aus betrachtete.
Warum Perez so viel langsamer war, erklärt er selbst mit Balanceproblemen. "Wir hatten ein wenig Untersteuern und wollten das über die Bremsbalance und den vorhandenen Mitteln steuern, aber am Ende fehlte etwas Abtrieb am Heck", sagt er.
"Heute hatten wir ein paar Probleme, aber ich freue mich schon wirklich auf das Qualifying morgen", so Perez.