Lewis Hamilton: "Ziemlich übel - wie halt jedes Qualifying"
Für Lewis Hamilton endete das Sprint-Qualifying in Brasilien vorzeitig auf Rang elf: Der Brite hadert mit dem Auto und mit den Bodenwellen, die an Baku '22 erinnern
(Motorsport-Total.com) - Für Lewis Hamilton geriet das Sprint-Qualifying in Sao Paulo (Formel 1 2024 live im Ticker) wieder einmal zu einer Enttäuschung. Der Mercedes-Pilot verpasste erneut den Sprung in die Top 10 und blieb als Elfter bereits im zweiten Qualifying-Abschnitt hängen. Sein Fazit: "Ziemlich übel - wie halt jedes Qualifying bei mir."
Der siebenmalige Weltmeister hatte erneut große Probleme mit dem Auto und gibt zu, dass ihm einfach das Selbstvertrauen im W15 fehlt.
Laut dem leitenden Renningenieur Andrew Shovlin habe Mercedes vor dem Sprint-Qualifying nur geringfügige Änderungen am Fahrzeug vorgenommen, weil man im Training ansprechende Longruns gefahren war.
Aber: "Als die Session begann, stellten wir fest, dass weder George noch Lewis mit der Balance zufrieden waren und unter einem plötzlich ausbrechenden Heck litten. Das kostete Lewis Selbstvertrauen und Rundenzeit und führte dazu, dass er SQ3 um weniger als ein Zehntel verpasste", so Shovlin.
Teamkollege George Russell schaffte den Sprung in SQ3 und wurde dort Sechster - allerdings fehlte ihm dabei bereits mehr als eine halbe Sekunde auf die Spitze. "Das ist, wo wir als Team halt derzeit sind. Könnte besser, könnte schlechter sein", sagt er.
Was den beiden Silberpfeil-Piloten in Interlagos dabei besonders zu schaffen macht, ist die unebene Strecke. "Ich weiß nicht, was passiert ist, als sie sie neu asphaltiert haben", wundert sich Russell. Denn besser geworden scheint die Strecke nach Meinung vieler Fahrer nicht zu sein. "Sie haben keinen sonderlich guten Job dabei gemacht", schimpft auch Hamilton.
Er sagt, dass er sich im Training wie in Baku 2022 fühlte, als Mercedes wohl am Tiefpunkt des Porpoising-Phänomens angekommen war und sich Hamilton aus dem Auto quälen musste und sich dabei den Rücken hielt.
"Wir sind so hart aufgesessen, dass wir das Auto höher gemacht haben", erklärt Hamilton. Danach sei es etwas besser gewesen, weil das Auto nicht mehr so hart auf der Strecke aufsaß, "aber in den Kurven hüpft das Ding immer noch", sagt er. "Das Ding ist also sehr schwierig zu fahren."
Auf den Sprint blickt er daher mit wenig Freude voraus: "Es ist, wie es ist und es wird sein, wie es eben sein wird", sagt er. "Aber mich stört das jetzt nicht sonderlich. Wenn ich nach vorne komme, großartig, ansonsten mache ich ein paar Änderungen am Auto und versuche es im zweiten Qualifying noch einmal."
Teamkollege Russell blickt dem Sprint hingegen mit Vorfreude entgegen, weil er glaubt, nichts zu verlieren zu haben. "Wir sind am Ende der Spitzengruppe, und es scheint ein Pacedelta zu der nächsten Gruppe zu geben", sagt er. "Mir machen Sprintrennen Spaß, denn es gibt am Freitag sofort Action."