• 31. Oktober 2024 · 10:46 Uhr

Harte Strafe: Das droht Mercedes bei weiterem Sperrstunden-Verstoß

Mercedes hat in Mexiko seinen letzten Joker verbraucht: Weil bei einem erneuten Unfall eine harte Strafe droht, würde das Team einen anderen Weg einschlagen

(Motorsport-Total.com) - Mercedes darf sich im weiteren Saisonverlauf keinen Unfall mehr wie den von George Russell im zweiten Training am vergangenen Wochenende leisten, ansonsten droht dem Team eine harte Strafe: Bricht der Rennstall noch einmal die Sperrstunde, dann müssen beide Autos aus der Boxengasse starten.

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Einen solchen Trainingscrash sollte sich George Russell nicht mehr leisten Zoom Download

Russell hatte sein Fahrzeug am vergangenen Freitag nachhaltig beschädigt, als er im schnellen Mittelsektor auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez abgeflogen und in die Streckenbegrenzung geknallt war.

Um das Auto wieder für Samstag fahrbereit zu machen, musste die Crew in der Nacht Überstunden einschieben und dabei die Sperrstunde brechen, die den Mitarbeitern eigentlich die notwendige Ruhe innerhalb einer langen Saison vorschreibt.

"Das Team hat bis in die frühen Morgenstunden gearbeitet, hat dann ein paar Stunden geschlafen und ist dann wiedergekommen", schildert der leitende Renningenieur Andrew Shovlin die hektischen Stunden in Mexiko.

"Als die Crew von Lewis [Hamilton] mit dessen Auto fertig war, sind sie alle mit rüber zu George gegangen", lobt er in einem Analysevideo des Teams. "Bei einem Chassistausch fängt man im Grunde von null an, aber die meiste Zeit hatten wir beide Crews, die daran gearbeitet haben, und so kann man das fast Unmögliche erreichen und ein Auto innerhalb von ein paar Stunden über Nacht aufbauen."

Mercedes würde Trainingsaus in Kauf nehmen

Aber: "Diesen Luxus werden wir in dieser Saison nicht mehr haben", weiß Shovlin. Denn für Mercedes war es nach Ungarn bereits der letzte Sperrstunden-Joker 2024.

Sollten die Silberpfeile noch einmal so einen Nachtjob nötig haben, dann droht eine empfindliche Strafe: "Wenn wir es an einem weiteren Freitagabend tun müssen, dann ist die Strafe im Sportlichen Reglement festgehalten, und zwar müssten dann beide Autos aus der Boxengasse starten", verrät Shovlin.

Das würde Mercedes aber natürlich unter allen Umständen verhindern und im Zweifel eben ein Auto opfern. "Es würde wohl bedeuten, dass man ein Auto für das dritte Training nicht einsatzbereit hat", sagt er.

"Du kommst dann einfach am Samstagmorgen, sobald du darfst, und dann arbeitest du einfach während FT3 solange du kannst und hast das Auto dann rechtzeitig für das Qualifying fertig", so der Ingenieur. "Aber drücken wir die Daumen, dass wir nicht in so einer Situation sein werden."

Woher kam der Frontflügelschaden im Rennen?

Der Unfall im Training war allerdings nicht der einzige Schaden, den sich der Engländer in Mexiko eingefangen hatte. Während des Rennens hatte Russell auch mit einem beschädigten Frontflügel zu kämpfen, mit dem er dann teamintern keine Chance gegen Teamkollege Lewis Hamilton hatte.

Doch woher kam der Frontflügelschaden eigentlich? "Wir hatten recht praktische TV-Aufnahmen, die genau gezeigt haben, was passiert ist", sagt Shovlin. Demnach sei es bei einem Überholmanöver passiert, bei dem Russell in der Mitte der Strecke fahren musste.

"Es gibt dort eine große Bodenwelle, und die hat er mit Vollspeed getroffen", erklärt er. "Wenn du DRS hast, dann fährt das Auto schneller, weil du weniger Luftwiderstand hast, aber du verlierst auch Abtrieb am Heckflügel, wodurch der Frontflügel noch tiefer auf die Straße gedrückt wird."


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"Das Auto fährt extrem tief, und der Bib ist ziemlich hart auf die Bodenwelle geschlagen, und die Schockbelastung hat einfach ausgereicht, um den Flap zu beschädigen", so Shovlin. "Wir müssen sicherstellen, dass das nicht noch einmal passiert. Das Auto sollte das eigentlich aushalten, aber es war ein extremer Fall."

Russell habe dabei aber noch Glück gehabt, dass der Flap nicht komplett abfiel, sondern lediglich in seine tiefste Position gedrückt wurde. "Dadurch hat er aber eine Menge Aerobalance verloren", sagt Shovlin.

"Er konnte sicher weiterfahren, aber er hatte eine Menge Untersteuern und musste dann um dieses Problem herumfahren", meint er weiter. "Er hat einen guten Job gemacht, weil wir nicht wussten, ob er reinkommen und den Flügel wechseln muss, aber er hat den Zeitenverlust minimiert und so konnten wir ihn draußen lassen und ins Ziel fahren lassen."

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