• 29. Oktober 2024 · 12:40 Uhr

Formel-1-Kräfteverhältnis 2024: Das sagen die Daten nach Mexiko!

Wer hat das aktuell schnellste Auto? Wer den besten Reifenverschleiß? Wer den besten Topspeed? Wir klären die wichtigsten Fragen zur Formel-1-Saison 2024!

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz dominiert den Großen Preis von Mexiko, doch wie gut war die Pace der einzelnen Autos? Was sagen uns die Daten der Saison 2024? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?

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Der Start zum Großen Preis von Mexiko 2024 Zoom Download

Mit den Daten, die unser Technologiepartner PACETEQ zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Zahlen der Formel-1-Teams zu erhalten und wir können damit alle dieser Fragen beantworten!

Rennpace: War McLaren sogar schneller als Ferrari?

Den Daten nach zu Urteilen war beim Rennen in Mexiko Carlos Sainz schnellste Pilot im Feld. Der Spanier war dabei im Schnitt eine halbe Zehntel pro Runde schneller als Lando Norris im McLaren, Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc fehlte im Mittel eine Zehntel.

Blickt man jedoch tiefer in die Daten hinein, so war für Ferraris Sieg vor allem der erste Stint auf den Mediums ausschlaggebend. Dort nahm Sainz Norris im Schnitt sechs Zehntel pro Runde ab, während McLaren auf den harten Reifen im zweiten Stint sogar zwei Zehntel pro Runde schneller als Ferrari war.

Enttäuschend war die Pace von Red Bull. Rund eine halbe Sekunde pro Runde verlor Max Verstappen im ersten Stint auf die Spitze auf den Mediums, der harte Reifen am Ende des Rennens ging aber noch schlechter. Dort war der Niederländer sogar eine komplette Sekunde pro Runde hinter Norris und war damit sogar langsamer als Kevin Magnussen im Haas.


Langsamer als Haas: Verliert Red Bull jetzt alles?

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Datenexperte Kevin Hermann analysiert mit dem Strategietool OneTiming von PACETEQ die Lage des Weltmeisterteams. Weitere Formel-1-Videos

Bei Mercedes (+0,62) ging ebenfalls nicht viel zusammen, während Haas (+0,89) mit Abstand das beste Team im Mittelfeld war. Sauber (+1,75) zeigte zwar erneut die schwächste Rennpace aller Teams, doch der Abstand war geringer als sonst. Der C44 ist nicht effizient genug und verursacht zu viel Luftwiderstand, was aber in Mexiko wegen der Höhenluft nicht so viel Zeit gekostet hat wie sonst.

Auf eine schnelle Runde im Qualifying schien zunächst McLaren das Team zu sein, dass es zu schlagen gilt, doch am Ende sicherte sich Carlos Sainz im Ferrari relativ deutlich die Poleposition. Womöglich hat McLaren im entscheidenden Q3 aber nicht alles zusammenbekommen.

Strafen und keine Pace: Red Bull im Reifenelend

Im Vorfeld des Rennens ging Reifenlieferant Pirelli von einer Einstoppstrategie aus, die so auch bestätigt wurde. Über das komplette Feld verschlissen die Reifen im Schnitt um 0,061 Sekunden pro Runde, wobei einige Teams mit den Pneus mehr Probleme hatten als andere.

Beim Blick auf die Reifenverschleißdaten schnitt Red Bull in dieser Disziplin tatsächlich am schlechtesten ab, was die schwache Pace begründet. Besonders Haas hatte die Reifen gut im Griff, bei McLaren gab es teamintern einen großen Unterschied. Während Lando Norris die Reifen weniger verschliss als zum Beispiel die Ferraris, hatte Oscar Piastri mit seiner Aufholjagd von hinten mehr zu kämpfen.

Im Saisonschnitt ergibt sich beim Reifenmanagement nahezu ein umgekehrtes Bild zur Vorsaison. Im Jahr 2024 ist bisher Ferrari das Team mit dem geringsten Reifenverschleiß. In den ersten 20 Saisonrennen verschlissen die Reifen am SF-24 um gerade einmal 0,071 Sekunden pro Runde.

An vorletzter Stelle ist dafür überraschenderweise Red Bull (0,088). Während man die Reifen im Qualifying noch schnell auf Temperatur bekommt, was der Leistung auf einer schnellen Runde hilft, hat man in den Rennen schon öfter Probleme gegen Ende der Stints bekommen.

Haas, das Problemkind der Vorsaison, hat ebenfalls gute Schritte nach vorne gemacht und liegt bisher im Mittelfeld bei einem Verschleiß von 0,083 Sekunden pro Runde. Zu Beginn der Saison hatte Aston Martin noch große Schwierigkeiten mit dem Reifenmanagement, doch seit einiger Zeit hat man die Gummis wieder in den Griff bekommen.

So sieht das Kräfteverhältnis über die ganze Saison aus!

Sieht man sich die Durchschnitte der ersten 20 Rennen an, dann hat Red Bull seine Stärken defintiv auf eine schnelle Runde. Im Schnitt fehlen McLaren 0,13 Sekunden im Qualifying, Ferrari als dritte Kraft sogar 0,23 Sekunden. Enger sieht es dafür im Rennen aus.

Dort ist McLaren seit dem Singapur-Wochenende der neue Spitzenreiter. Im Saisonschnitt ist der MCL38 0,05 Sekunden pro Runde vor Red Bull. Ferrari holt bei der Rennpace ebenfalls stark auf (+0,15), während Mercedes (+0,35) sogar noch etwas weiter zurückfällt.

Das Mittelfeld verliert im Renntrimm dafür mehr an Boden, was das Feld auseinanderzieht. Hier dürften die weichen Reifen und der leere Tank im Qualifying helfen, Probleme zu kaschieren, die erst unter Volllast im Rennen ersichtlich werden.

Teamduelle: So klar hat Verstappen Perez im Griff

Nach 20 Rennen haben sich bei einigen Teams klare Tendenzen abgeleitet, welcher Fahrer die Oberhand hat. Das eindeutigste Teamduell im Qualifying spielt sich bei Sauber mit Valtteri Bottas und Guanyu Zhou ab, wo der Chinese im Schnitt 0,66 Sekunden aufgebrummt bekommt.

Das klarste Teamduell im Rennen ist dafür bei Red Bull, wo Sergio Perez im Schnitt viereinhalb Zehntel pro Runde hinter Max Verstappen fällt. Zudem scheint es bei McLaren den Trend zu geben, dass Oscar Piastri bei der Rennpace weiter weg ist von Norris als bei der Performance auf eine schnelle Runde.

Ein großes Augenmerk liegt natürlich auf dem Teamduell bei den Racing Bulls, nachdem man Daniel Ricciardo durch Liam Lawson in Austin ausgetauscht hat. Bis dato führt Lawson das Teamduell in beiden Disziplinen, doch mit Yuki Tsunodas Startcrash in Mexiko gibt es bisher noch nicht viele Daten zum Analysieren.

Welches Auto hat den besten Topspeed?

Während in der Saison 2023 der Topspeed bei Red Bull ein großes Ass im Ärmel war, hat man sich ähnlich wie beim Reifenmanagement auch in dieser Kategorie zurückentwickelt. Im Qualifying ist im Schnitt der Haas das schnellste Auto auf den Geraden, obwohl Red Bull immerhin noch einen akzeptablen zweiten Rang (-0,9 km/h) einfährt.

Allerdings zeigen die Daten auch, dass Red Bull im Rennen (ohne DRS-Runden) 2,2 km/h auf die Spitze fehlen, womit man im Topspeed-Ranking nur noch an vorletzter Stelle liegt. Gut möglich, dass Red Bull also noch einen Vorteil mit dem DRS hat, der Luftwiderstand des Autos aber eindeutig höher geworden ist.

Probleme beim Geradeausfahren hat in beiden Kategorien das Sauber-Team, da das Auto einfach zu viel Luftwiderstand erzeugt. Dafür konnte sich Mercedes im Vergleich zum Vorjahr stark steigern und hat im Mittel sogar das schnellste Auto auf den Geraden im Renntrimm.

Wer macht die besten Boxenstopps?

Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Ferrari-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,62 Sekunden stehen Charles Leclerc und Carlos Sainz beim Reifenwechsel. Lange Zeit lag in dieser Disziplin Red Bull vorne, doch seit einigen Rennen haben sich schlechtere Stopps gehäuft.

Riesige Probleme beim Reifenwechsel gibt es dafür bei Sauber. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou stehen durchschnittlich 5,22 Sekunden beim Reifenwechsel! In Australien und Japan hat man dadurch gute Chancen auf die Punkte verspielt. Größter Pechvogel in der Boxengasse ist dabei der Finne. Bottas steht im Schnitt 5,72 Sekunden beim Reifenwechsel, doch man scheint die Probleme nun in den Griff bekommen zu haben.

Eine ausführliche Analyse der Daten des Formel-1-Wochenendes in Mexiko gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, wo Datenexperte Kevin Hermann die Red-Bull-Krise mit den Zahlen des Technologieunternehmens PACETEQ untermauert und zudem klärt, ob Lando Norris das Rennen ohne den Zwischenfall mit Verstappen gewonnen hätte.

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