• 26. Oktober 2024 · 03:03 Uhr

O'Ward in Norris' Auto: "Wenn du zu schnell fährst, schreie ich dich an"

Patricio O'Ward musste beim Heimdebüt in Mexiko spezielle Erwartungen von McLaren erfüllen: Der neue Unterboden von Lanco Norris durfte nicht kaputtgehen

(Motorsport-Total.com) - Für Patricio O'Ward ging am Freitag ein Traum in Erfüllung. Der IndyCar-Pilot durfte in seiner Rolle als Reservefahrer bei McLaren das Freie Training in Mexiko vor seinem Heimpublikum bestreiten. Zwar saß der 25-Jährige in den vergangenen beiden Jahren schon bei Freitagstrainings im Auto, allerdings noch nie in seiner Heimat Mexiko.

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Patricio O'Ward bestritt in Mexiko sein bereits drittes Formel-1-Training Zoom Download

"Für mich ist ein Traum wahr geworden", grinst O'Ward nach der Session, die er als 13. und damit zweitbester der fünf Rookies abschloss. "Ich habe die mexikanischen Flaggen gesehen, ich habe schwebende Pato-Gesichter in bestimmten Bereichen gesehen - es war wirklich cool."

O'Ward stand am Freitag aber auch unter besonderem Druck, denn er durfte im Auto von WM-Anwärter Lando Norris Platz nehmen - und das in einer Session, die aufgrund des Reifentests von Pirelli am Nachmittag noch wichtiger für die Vorbereitung des Wochenendes gewesen ist.

Was ihm das Team daher im Vorfeld gesagt hat? "'Pato, schrotte das Auto nicht', 'Pato, wenn du versucht, zu schnell zu fahren, dann schreie ich dich an' und 'Wir brauchen Informationen, und diese Informationen sind extrem wichtig für den Rest des Wochenendes'", schildert er.

"Es war also klar, dass ich all das priorisieren musste, was von mir in Sachen Informationsgewinn und Konstanz gebraucht wurde", so der Mexikaner, der aber sagt: "Das ist ziemlich schwierig, wenn du das Auto nicht kennst, die Strecke nicht wirklich kennst und einfach selbst versucht zu lernen."

Neuer Unterboden durfte nicht beschädigt werden

Und: Das Auto wurde auch im Laufe der Session mit einem neuen Unterboden ausgestattet, der für dieses Wochenende mitgebracht wurde und Norris im WM-Kampf helfen soll. Den durfte der Formel-1-Rookie natürlich auf keinen Fall beschädigen.

"Sie haben mir gesagt: 'Hey, das ist ein neuer Unterboden. Bau keinen Unfall, bau keinen Unfall, bau keinen Unfall, bau keinen Unfall'", so O'Ward. "Sie wissen, dass ich ziemlich lebhaft bin und gerne das Limit des Autos finde, indem ich darüber hinausgehe." Aber das habe er am Freitag nicht tun müssen, wie er betont.

Nach den Änderungen am Unterboden gefragt, wiegelt er aber ab: "Auch wenn ich die Unterschiede nicht groß zu spüren bekommen habe, weiß ich, wie sie aussehen. Aber ich werde sie euch nicht sagen, weil ich sonst bestimmt angeschrien werde", lacht er.

Am Ende war der Mexikaner mit seinem Auftritt sehr zufrieden: "Ich denke, wir haben alles gesammelt, was wir in einer ziemlich chaotischen Session gebraucht haben. Ich glaube, dass sie mit meiner Leistung ziemlich zufrieden waren - ich bin es auf jeden Fall", betont er und sagt, dass er sich "ziemlich nützlich" gefühlt habe, weil er viele Dinge für das Team testen konnte.

"Ich kann nicht abwarten, dieses Auto wieder zu fahren. Hoffentlich kann ich das noch einmal, bevor das Jahr endet. Das wäre wirklich cool", so O'Ward.

O'Ward hofft auf baldige Formel-1-Chance

Und irgendwann, da möchte der IndyCar-Pilot, der in der Serie ebenfalls für (Arrow) McLaren fährt, nicht nur aushilfsweise im Formel-1-Auto sitzen, sondern als Stammfahrer. Noch hat er aber den Fokus auf der IndyCar-Serie, die er 2024 als Fünfter abschloss. "Meine Aufgabe ist es, dort Meister zu werden", sagt er.

"Ich denke, ich könnte es am meisten bereuen, wenn ich die Möglichkeit in der Formel 1 bekomme und dann eine lange Zeit dort bin, aber nicht in der Lage war, das zu erreichen, was ich in der IndyCar-Serie erreichen möchte."


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Die Formel 1 ist bei ihm auf jedem Fall stark auf seinem Zettel: "Ich fühle mich super privilegiert, in naher Zukunft vielleicht die Chance zu haben, in die Formel 1 zu kommen", sagt er. Vorher will er aber noch das für ihn beste Rennen der Welt gewinnen: das Indy500. Mit zwei zweiten Plätzen war er 2022 und 2024 schon nah dran.

"Und ich möchte die Meisterschaft dort gewinnen. Ich möchte das Rennen und die Meisterschaft gewinnen. Und wenn ich das schaffe, dann super", lacht er. "Und ich kann entweder dort bleiben und mehr gewinnen oder eine Herausforderung in der Formel 1 angehen. Für mich wäre das das perfekte Leben und das perfekte Szenario. Aber man weiß nie, ob es wirklich was wird."

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