Warum das zweite Freie Training beim Mexiko-GP 2024 verlängert wird
Nanu? Das zweite Freie Training beim Großen Preis von Mexiko 2024 dauert 90 statt 60 Minuten - Warum das so ist und was Reifenhersteller Pirelli damit zu tun hat
(Motorsport-Total.com) - Der Blick in den Zeitplan zum Großen Preis von Mexiko 2024 dürfte einige Formel-1-Fans überraschen: Anders als an den bisherigen Wochenenden, an denen den Teams am Freitag in der Regel zwei einstündige Trainings zur Verfügung stehen, dauert das zweite Freie Training in Mexiko-Stadt diesmal 90 Minuten. Warum?
Wie schon in der Saison 2022 wird die zweite Session um 30 Minuten verlängert, weil Pirelli einen Reifentest durchführen will. Dabei stehen die weichen Reifenmischungen für die Formel-1-Saison 2025 im Fokus. Jeder Fahrer erhält für den Test zwei zusätzliche Reifensätze, nämlich einen aktuellen Reifen als Referenz und einen Prototyp.
Neben Varianten der aktuellen Mischungen C4 und C5 kommt in Mexiko auch der neue, noch weichere Prototyp C6 zum Einsatz. Dieser Reifen soll im kommenden Jahr vor allem auf Stadtkursen eingesetzt werden. Die Fans können während des Trainings erkennen, welche Piloten mit den Testreifen unterwegs sind, weil die farbliche Markierung fehlt.
Fünf Rookies am Freitag im Einsatz
Ein eigenes Testprogramm ist deshalb nur bedingt möglich. Alle Fahrer und Teams müssen sich an einen von den Pirelli-Ingenieuren erstellten Ablaufplan halten. Nur so kann der italienische Reifenhersteller die neuen Mischungen unter realistischen Bedingungen testen und weiterentwickeln, wobei die Homologation bereits im September erfolgt ist.
Fotostrecke: Schwarzes Gold: Alle Reifenhersteller der F1
In der Geschichte der Formel 1 engagierten sich neun verschiedene Reifenhersteller: Zwei davon hatten oder haben ihren Ursprung in Großbritannien, zwei in den USA und jeweils einer in Deutschland, Japan, Belgien, Frankreich und Italien. Hochzeiten des später als "Reifenkrieg" bezeichneten Szenarios mit mehreren Zulieferern zum gleichen Zeitpunkt sind die Jahre 1954 und 1958, als sechs verschiedene Firmen ihre Produkte ins Rollen bringen. 1950 beginnt alles mit vier Marken... Fotostrecke
Das Problem: Nicht wenige Stammpiloten werden ihr Cockpit im ersten Training den Rookies überlassen. Pato O'Ward sitzt im McLaren, während Oliver Bearman einen der beiden Ferrari pilotiert. Andrea Kimi Antonelli steuert den Mercedes von Lewis Hamilton und Robert Schwarzman übernimmt bei Sauber den Platz von Guanyu Zhou. Außerdem darf Felipe Drugovich im ersten Training den Altmeister Fernando Alonso bei Aston Martin ersetzen. (Mehr dazu in unserer Übersicht der Formel-1-Freitagsfahrer 2024!)
Weil den Stammpiloten die Trainingszeit aus der ersten Session fehlt, stehen sie im zweiten Training nur 60 Minuten im Dienst von Pirelli. Die restlichen 30 Minuten stehen zur freien Verfügung, wofür auch ein zusätzlicher Satz Medium-Reifen bereitgestellt wird.