Neuer Asphalt in Austin: Ein "gewaltiger Fortschritt", aber "noch extrem holprig"
Der neue Asphalt auf dem COTA in Austin ist nach Meinung der Fahrer "ein gewaltiger Fortschritt" - An Stellen ohne frischen Asphalt ist es "immer noch extrem holprig"
(Motorsport-Total.com) - Der Circuit of the Americas in Austin ist bekannt für seine massiven Bodenwellen. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Kritik, zum Beispiel nach dem Rennen 2021. Auch im vergangenen Jahr beschwerte sich Max Verstappen über den Zustand der Strecke. Zuletzt wurden deshalb viele Streckenabschnitte neu asphaltiert, doch das stellt offenbar nicht alle Fahrer zufrieden!
"Ich denke immer noch, dass es im ersten Sektor, abgesehen von Kurve 1, die auch neu asphaltiert wurde, in den Kurven 3 bis 7 noch viel zu tun gibt, denn es ist immer noch extrem holprig", sagt Rennsieger Charles Leclerc, der aber auch einräumt, dass "in den Teilen, die neu asphaltiert wurden, gewaltige Fortschritte gemacht wurden".
Auf den neu asphaltierten Abschnitten sei die Strecke "viel besser" geworden, lobt der Ferrari-Pilot. Das kann auch Teamkollege Carlos Sainz bestätigen. "Ja, im Allgemeinen [ist es] viel besser", berichtet der Spanier. "Ich denke, die Bodenwellen wird es in Austin immer geben. Und sie gehören zum Charakter der Strecke, den die Fahrer akzeptieren."
Der Grund: Die Strecke in Austin wurde in einem ehemaligen Sumpfgebiet gebaut. Obwohl sogenannter Bewehrungsstahl ein Absacken verhindern soll, entstehen auf dem mehr als fünf Kilometer langen Kurs immer wieder Bodenwellen, die regelmäßig abgefräst werden müssen.
Bodenwellen in Austin "sind gefährlich"
"Ich denke, das macht die Strecke ein bisschen anders als die anderen", spielt Sainz auf die Besonderheiten des "COTA" an. "Es gibt einige Bodenwellen, an denen man jedes Jahr arbeiten muss, wie die in den Kurven 3, 4 und 5." Auch Kurve 19 und das Einlenken in Kurve 12 "können manchmal ziemlich holprig sein", erklärt der Ferrari-Pilot.
"Aber wenn die Strecke weiter daran arbeitet, dass es nicht zu holprig wird, dann denke ich, dass wir an einem guten Ort sind", ist Sainz überzeugt, dass die Bodenwellen kein allzu großes Problem darstellen. "Ich habe nichts gegen ein gewisses Maß an Unebenheiten auf einer Strecke."
Zustimmung kommt von Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot hofft, dass die Verantwortlichen regelmäßig daran arbeiten, das Ausmaß der Bodenwellen zu reduzieren. "Es geht einfach um hohe Geschwindigkeiten. Man will nicht, dass es super holprig ist", sagt Verstappen. "Das ist gefährlich."
Tracklimit-Diskussion: Kiesbetten "könnten helfen"
Viel größer als der Ärger über die Bodenwellen war in diesem Jahr allerdings die Diskussion über die Tracklimits. Wäre ein Kiesbett vielleicht die Lösung? "Das könnte helfen, aber wir müssen auch an die Motorräder denken, die hier fahren", erinnert der Weltmeister. "Die mögen den Kies nicht, also muss man ihn entfernen."
Auch bei Trackdays, wenn vor allem Amateurfahrer auf der Strecke sind, würden die Kiesbetten eher stören und müssten dann wieder entfernt werden. "Das kostet viel Geld und nicht jede Rennstrecke kann so etwas das ganze Jahr über machen", weiß Verstappen. "Ja, es würde funktionieren, aber andererseits bin ich mir nicht sicher, wie nachhaltig das über die Saison ist."
Red-Bull-Sportberater Helmut Marko würde eine Lösung wie in Spielberg bevorzugen, wo Kiesbetten eingebaut wurden. "Wenn du Zeit verlierst, hört das ganze Theater mit den Stewards und ob es ein Vorteil ist oder nicht auf", sagt der Österreicher gegenüber Sky.
Die von Verstappen angesprochenen Schwierigkeiten mit den Motorrädern lässt Marko nicht gelten: "Vielleicht kann man diese österreichische Lösung nehmen, denn hier gibt es ja auch die MotoGP und in Österreich gibt es das auch und wir haben das für beide Rennserien optimal gelöst."