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Lewis Hamilton macht Mercedes-Updates für Aus in Austin verantwortlich
Ein katastrophales Formel-1-Wochenende in den USA endet für Lewis Hamilton mit einem Dreher: Neue Updates am Mercedes schon auf dem Abstellgleis?
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton glaubt, dass Aerodynamikprobleme, die durch die neuen Mercedes-Upgrades beim Großen Preis der USA verursacht wurden, zu seinem frühen Ausscheiden aus dem Rennen geführt haben könnten. Der siebenfache Weltmeister erlebte in Austin ein schwieriges Wochenende, das in einem frühen Aus im Hauptrennen gipfelte, nachdem er sich in der dritten Runde in Kurve 19 ins Kiesbett drehte.
© Motorsport Images
Lewis Hamilton und sein gestrandeter Mercedes W15 nach einem Dreher in Austin Zoom Download
Hamiltons Teamkollege George Russell erlebte im Qualifying bereits einen ähnlichen Dreher, und Hamilton selbst hatte im Training einen unerklärlichen Moment abseits der Strecke. Er vermutet, dass das neue W15-Upgrade Bouncing ausgelöst hat, was die Ursache für die Probleme sein könnte.
Über seinen Zwischenfall im Rennen sage Hamilton: "Ich hatte einen großartigen Start, fühlte mich gut und fuhr bis auf Platz 12 vor. Es war der beste Start, den ich seit langem in Kurve eins hatte. Ich habe noch nicht einmal gepusht, ich habe nur versucht, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Das Auto fing aber an zu hüpfen, vor allem die linke Vorderachse, und das Heck drehte sich einfach. Es war dasselbe, was gestern mit George passiert ist."
Zudem räumt er ein, dass angesichts des Verhaltens des Autos ein Zwischenfall wahrscheinlich unvermeidlich war: "Wenn der Dreher nicht in dieser Runde passiert wäre, wäre er wahrscheinlich später passiert, weil etwas mit dem Auto nicht stimmte. Mit dem neuen Paket war das schon das ganze Wochenende so, was natürlich enttäuschend ist. Aber so ist es nun einmal."
Toto Wolff: Ein Lewis Hamilton fliegt nicht so ab
Mercedes-Teamchef Toto Wolff schlägt in die gleiche Kerbe: "Da ist definitiv etwas mit dem Auto. Lewis Hamilton verliert ein Formel-1-Auto nicht so. Er hat auch gesagt, er hat überhaupt nicht gepusht. Er hat es dann auf sich genommen, was die Größe zeigt, aber es war nicht sein Fehler."
"Es war auch der Wind und es waren auch vielleicht ein bisschen Verwirbelungen von vorne, aber das kann kein Grund sein, warum du abfliegst. Also vielleicht ist da etwas, was mit unserem Auto mit wechselnden Winden passiert und mit der Fahrhöhe, dass da etwas entsteht, was einfach nicht gut ist."
Genau das vermutet auch ServusTV-Experte Philipp Brändle, der zuvor sechs Jahre als Aerodynamiker beim Mercedes-Formel-1-Team gearbeitet hat: "Es würde mich nicht wundern, wenn das vielleicht wirklich was Systematisches ist", sagt er. "Vielleicht haben sie die hintere Fahrhöhe sehr weit nach unten gestellt, einfach um noch ein bisschen mehr Abtrieb noch zu kriegen, und da ist er vielleicht einfach aufgesetzt."
Mercedes-Updates ein kompletter Fehlschlag?
Hamilton schlägt jedenfalls vor, dass das Team die Auswirkungen des neuen Pakets untersuchen sollte, da er ein ähnliches Problem im ersten Training hatte, als er sich in Kurve drei drehte - ein seltenes Ereignis auf dieser Strecke. Interessant ist auch, dass Russell nach dem Qualifying-Crash mangels Ersatzteile zur alten Spezifikation zurückgekehrte, das besser zu funktionieren schien, was Fragen über das neue Paket aufwirft.
Auf die Frage, ob Mercedes für den bevorstehenden Großen Preis von Mexiko wieder zur alten Spezifikation zurückkehren könnte, meint Hamilton: "Wir werden das gründlich untersuchen und nach Prüfung der Daten entscheiden, ob wir bei der neuen Spezifikation bleiben oder für nächste Woche zur alten zurückkehren."
Verliert Hamilton die Lust? Toto Wolff unbesorgt
Hamiltons Wochenende in Austin war geprägt von Höhen und Tiefen, wobei die unvorhersehbare Leistung des Mercedes-Autos sowohl Fahrer als auch Team vor ein Rätsel stellte. Im Sprint-Qualifying am Freitag schien er auf dem Weg zur Poleposition zu sein, doch eine gelbe Flagge machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Seine Hoffnungen auf eine starke Aufholjagd im Sprintrennen am Samstag wurden durch ein frühes Aufhängungsproblem zunichte gemacht.
Später, im Hauptqualifying, setzten sich Hamiltons Probleme fort, als er es nicht über Q1 hinaus schaffte und die 19. schnellste Zeit fuhr. Nach Russells Start in der Boxengasse und einer Strafe für Liam Lawson ging er von Startplatz 17 aus ins Rennen. Trotz eines brillanten Starts, der ihn bis zum Ende der ersten Runde auf Platz 12 klettern ließ, endete sein Rennen mit einem Dreher.
Teamchef Toto Wolff hat aber keine Sorge, dass Hamilton in den letzten Zügen seiner Mercedes-Zeit vor dem Wechsel zu Ferrari mit den Gedanken schon woanders ist. "Seine Einstellung, die Beziehungen und das Team sind so gut, wie wir es noch nie hatten", so der Österreicher. "Das ist großartig, und wir wollen es feiern und mit einem Höhepunkt abschließen, und ich bin sicher, das werden wir auch."