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Dritter in Q1: Marko schwärmt von "sensationellem" Liam Lawson
Für Liam Lawson ging es im Qualifying von Austin um nichts, doch mit der drittschnellsten Zeit konnte der Neuseeländer Helmut Marko beeindrucken
(Motorsport-Total.com) - Wenn Helmut Marko das Wort "sensationell" in den Mund nimmt, dann muss man einiges richtig gemacht haben. Und das hat Liam Lawson bei seiner Rückkehr in ein Formel-1-Cockpit anstelle von Daniel Ricciardo. Der Racing-Bulls-Pilot legte im ersten Abschnitt des Qualifyings von Austin die drittschnellste Zeit aller 20 Piloten hin und brachte damit auch den Red-Bull-Motorsportkonsulenten ins Staunen.
"Das zeigt wieder, man muss der Jugend eine Chance geben", sieht sich der Österreicher bei Sky in seiner Entscheidung bestätigt, Ricciardo nach Singapur aus dem Cockpit zu nehmen und Lawson die Möglichkeit im Red-Bull-Juniorteam zu geben.
Der Youngster war dabei knapp eine halbe Sekunde schneller als Teamkollege Yuki Tsunoda, der Q1 als Elfter abgeschlossen hatte. "Das Ziel war, das Beste aus Q1 zu machen und alles zusammenzubringen, und ich glaube, dass wir das geschafft haben", sagt er.
Allerdings nützt ihm die gute Zeit am Sonntag nichts, denn weil sein Team einige Motorenteile gewechselt hat (zur Übersicht der Motorenstrafen), muss der Neuseeländer das Rennen von ganz hinten aus angehen - das wusste er auch schon vor dem Qualifying.
Damit ging es für ihn in der Session eigentlich nur darum, eine anständige Zeit zu setzen, um sich zu qualifizieren, doch RB gab ihm sogar noch einen zweiten Reifensatz, obwohl dieser im Grunde verschwendet war, da Lawson ohnehin keine Ambitionen auf mehr hatte.
In Q2 fuhr er lediglich aus der Garage, um Teamkollege Tsunoda mit Windschatten auszuhelfen - in Q3 kam der Japaner aber trotzdem nicht.
Deutliche Steigerung zum Sprint-Qualifying
Für Lawson war es aber eine deutliche Steigerung nach dem Qualifying am Freitag. Im Grunde hatte er da zwar das gleiche Ergebnis geholt - Platz 15 ohne Zeit in Q2 -, doch im Sprint-Qualifying hatte er versucht, in die Top 10 zu kommen, war aber außerhalb der Tracklimits unterwegs, sodass seine Runde gestrichen wurde.
"Ich wusste, dass wir die Performance im Auto hatten und ich wusste, dass ich sie nicht maximiert hatte. Ich habe einen Fehler in Q2 gemacht und bin zu weit rausgekommen", schildert er.
Lawson gibt zu, frustriert gewesen zu sein, auch weil er im Sprint danach nicht viel reißen konnte, doch sein Team habe vor dem Qualifying einige Änderungen am Auto vorgenommen und weitere Schritte gemacht.
"Es ist einfach schön, wenn du alles zusammenbringen kannst", sagt er. "Es fühlt sich so an, als hätte ich das geschafft, was ich mir im Auto vor dem Wochenende vorgenommen hatte. Jetzt müssen wir nur noch versuchen, die Rennseite zu meistern."
Motorenstrafe frustrierend, aber verständlich
Das war ihm im Sprint mit Platz 16 nicht gelungen, doch der Sonntag bietet eine neue Chance - auch wenn es für ihn von ganz hinten schwierig werden dürfte. Denn ausgerechnet an seinem ersten Wochenende muss er eine Motorenstrafe in Kauf nehmen.
Allein dieser Fakt dürfte schon frustrierend sein, doch was es für ihn noch frustrierender macht, ist der Fakt, dass die Performance im Auto war, wie er sagt. "Die Pace war in Q1 wirklich stark", so Lawson. "Das ist jetzt natürlich weggeworfen, aber ich verstehe, warum wir das machen. Es macht absolut Sinn. Wir wussten nicht, dass es so werden würde."
Im Grunde ist das Rennen für ihn daher eher wie eine Testsession: "Natürlich werden wir versuchen, so viel wie möglich zu lernen, und wir werden vermutlich etwas anderes machen, um zu versuchen nach vorne zu kommen", sagt er. "Aber es wird eine Herausforderung."
Die Erwartungen an ihn dürften daher aber nicht so hoch ausfallen, und mit Q1 hat er zumindest schon einmal bei Marko für Aufsehen gesorgt. Und wenn der Österreicher überzeugt ist, dann könnte für 2025 vielleicht sogar der Platz bei Red Bull winken, wenn er Tsunoda im Griff hat.
Lawson: Fangen meistens bei null an
Lawson selbst will davon aber noch nichts wissen und predigt die Schule der kleinen Schritte. "Um ehrlich zu sein, geht es darum, auf jedem Wochenende aufzubauen. Leider müssen wir meistens von null anfangen, weil die meisten Strecken neu sind und wir sie lernen müssen - vor allem an Sprintwochenenden."
"Dieses Wochenende war hart, und ich bin sicher, dass es auch in Brasilien und Katar so sein wird", sagt er. "Aber das lege ich erst einmal beiseite."
Er weiß, dass er für sein Team auch so schnell wie möglich punkten muss, denn mit den drei Punkten im Sprint ist Haas mit den Racing Bulls in der WM gleichgezogen und hat sie im Grunde aufgrund des besseren Einzelergebnisses sogar überholt.
"Das Ziel des Teams ist, Sechster zu werden", sagt Lawson. "Und ich muss dabei Punkte holen, damit wir das schaffen."