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Ferrari: Mit falschem Set-up mögliche Sprint-Pole weggeschmissen
Hat sich Ferrari am Formel-1-Freitag in Austin verpokert? Laut Teamchef Frederic Vasseur sollte das Set-up der Scuderia aber im Sprintrennen Früchte tragen
(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen drei und fünf für Charles Leclerc und Carlos Sainz kann Ferrari nach einem eigentlich starken Freitag zum Großen Preis der USA in Austin nicht zufrieden sein. Zuvor fuhr die Scuderia die Bestzeit im ersten und einzigen Freien Training sowie in den ersten beiden Segmenten des Sprintqualifyings. Im alles entscheidenden SQ3 ging dem SF-24 allerdings die Puste aus.
© Motorsport Images
Ferrari kam im Sprintqualifying von Austin nicht über die Plätze drei und fünf hinaus Zoom Download
Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur führt dies auf einen Fehler beim Set-up zurück: "Ich glaube, wir sind am Vormittag ganz gut aufgestellt gewesen mit dem Hard und mit dem Soft, auch die zwei [Medium]-Sätze im Qualifying haben ganz gut funktioniert zu Beginn der Session, aber dann gab's einen kleinen Fehler beim Set-up", sagt er gegenüber ServusTV.
Denn sowohl im ersten als auch im zweiten Teil des Sprintqualifyings musste verpflichtend der Medium-Reifen gefahren werden, ehe das Reglement den weichen Soft-Reifen für das SQ3 vorsieht. Hat das Ferrari-Set-up also einfach nicht für die richtige Reifenmischung gepasst? "Wir waren nicht im richtigen Fenster mit den Soft-Reifen und dann fehlen dir gleich ein paar Tausendstel", erklärt Vasseur. "Aber sicherlich, Samstag und Sonntag auf den Longruns ist es eine andere Geschichte."
Ferrari verliert drei Zehntel im ersten Sektor
Beim Blick in die Daten fällt auf, dass Ferrari allein im ersten Sektor unverhältnismäßig viel Zeit liegen gelassen hat, dafür war im abschließenden letzten Sektor kein Fahrer schneller als Charles Leclerc. Hat der SF-24 seine Soft-Reifen möglicherweise nicht hart genug rangenommen, dass zu Beginn der Runde Grip fehlte?
"Mit dem Format ist es für die Fahrer und das Team ganz schwierig", so der Ferrari-Teamchef weiter. "Eine große Herausforderung, du machst nur ein Training und gehst dann direkt ins Quali mit drei verschiedenen Reifenmischungen. Unterschiedlichen Tankfüllungen, also sehr schwer da rauszufinden, was zu tun ist für das Set-up."
"Wir machen den besten Job, den wir können, die anderen arbeiten drüben auf der anderen Seite genauso für sich. Aber von einer Session zur anderen, sogar mit dem gleichen Auto, gibt's plötzlich einen großen Unterschied was die Platzierungen angeht. Das hängt sehr davon ab, wie du den Reifen managst. Der Reifendruck und alles andere, das kann schon viel Unterschied ausmachen für die Platzierung."
Falsches Set-up der Game-Changer im Renntrimm?
Gleichzeitig sieht Ferrari in den Problemen vom SQ3 einen Vorteil für den Sprint am Samstag sowie möglicherweise für das Rennen am Sonntag, wo der weiche C4-Reifen höchstwahrscheinlich keine Rolle spielen wird. Dort könnte sich wiederrum Ferraris Stärke auf dem Medium bezahlt machen.
"Wir haben gesehen, dass Mercedes und Verstappen auf dem Soft viel besser waren als auf dem Medium, während es bei uns umgekehrt war", sagt Vasseur. "Das ist ein gutes Zeichen für unsere Rennpace am Samstag und Sonntag, da wir den Soft im Rennen nicht einsetzen müssen. Wenn wir morgen von P3 starten und unsere Pace auf dem Medium betrachten, haben wir die Pace, um um den Sieg zu kämpfen."
Carlos Sainz fügt hinzu: "Was das Renntempo angeht, denke ich, dass wir konkurrenzfähig sein können. Ich erwarte morgen ein interessantes Sprintrennen, bei dem wir uns nach oben kämpfen wollen."