Franco Colapinto: 2025 der "beste Ersatzfahrer" für Williams?
Franco Colapinto bekommt in Austin die gleiche Spezifikation wie Alexander Albon - Keine Cockpitfortschritte in der Herbstpause, im Zweifel Ersatz bei Williams
(Motorsport-Total.com) - "Auf dieses Wochenende habe ich gewartet", sagt Franco Colapinto. Der Argentinier freut sich, dass er endlich einmal auf der für ihn "richtigen" Seite des Atlantiks fahren darf. Denn schon früh war er von seiner Heimat Südamerika nach Europa gegangen, um seiner Rennfahrerkarriere Schwung zu verleihen.
Daher freut es ihn jetzt, dass es jetzt endlich auf den amerikanischen Kontinent geht: "Natürlich würde ich gerne ein Rennen in Argentinien und Buenos Aires haben, aber das gibt es nicht." Daher muss er sich mit Austin, Mexiko-Stadt und vor allem Sao Paulo begnügen, was am nächsten zu seiner Heimat sein wird.
"Ich weiß, dass viele Fans da sein werden. Viele werden nach Mexiko kommen und noch mehr nach Brasilien, von daher wird es sich fast wie ein Heimrennen anfühlen", so der Williams-Pilot.
Doch erst einmal steht an diesem Wochenende das Rennen in Austin auf dem Programm. Drei Wochen hatte Colapinto jetzt Zeit, die ersten drei Rennen seiner Formel-1-Karriere Revue passieren zu lassen und sich auf die neue Aufgabe vorzubereiten.
Wichtige Aufarbeitungszeit vor Austin
Die drei Wochen Pause seien für ihn "sehr wichtig" gewesen, weil er in Monza ins kalte Wasser geschmissen wurde. "Mir wurde einfach gesagt: 'Gib dein Bestes', und das habe ich gemacht", so Colapinto. Jetzt konnte er aber endlich einmal alles aufarbeiten und viel Zeit mit dem Team in England verbringen. "Das hat sehr geholfen", sagt er.
"Ich habe jetzt besser gelernt, was jedes Teil macht und welche Gründe hinter Dingen stecken", betont der Argentinier. "Ich fühle mich jetzt mit dem Team, den Ingenieuren und den Mechanikern deutlich wohler, und alles wird ein wenig besser."
In Austin steht für ihn die nächste Talentprobe an. Bislang hat sich Colapinto in seinen ersten drei Grands Prix gut verkauft und die Erwartungen des Teams und von Teamchef James Vowles vollends erfüllt.
Vowles hatte sogar nicht erwartet, dass sich der Rookie auf den schwierigen Stadtkursen von Baku und Singapur so gut schlagen würde. In Baku hatte Colapinto überraschend Q3 erreicht und vier Punkte geholt, in Singapur schrammte er knapp an den Top 10 vorbei und schlug sich auch gut im Vergleich zu Teamkollege Alexander Albon.
Gleiches Auto wie Albon
In Austin erwartet Vowles nun den nächsten Schritt, zumal Colapinto nun die gleiche Spezifikation wie Albon bekommt, nachdem dieser in Singapur als einziger das Upgrade hatte. "Das ist gut und aufregend", sagt der Argentinier.
"Natürlich muss man verstehen, wie das Upgrade in meinem Auto funktioniert, und mit nur einem Training wird das schwierig werden, weil wir nicht viel Zeit haben und nichts am Auto ändern können. Das ist nicht ideal, aber trotzdem ist es großartig, das Upgrade zu haben."
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Für Colapinto geht es in den letzten sechs Saisonrennen auch darum, sich für die Zukunft zu empfehlen. Bei Williams wird er durch die Verpflichtung von Carlos Sainz ins zweite Glied zurückrücken müssen, doch durch seine Leistungen hat er sich bei anderen Teams empfohlen.
Vor allem mit Sauber wird er immer wieder in Verbindung gebracht, weil es dort noch ein freies Cockpit gibt. Die Verhandlungen mit Valtteri Bottas scheinen zumindest ins Stocken geraten zu sein, obwohl der Finne von Medien schon als fix vermeldet wurde.
Management kümmert sich um 2025
In den dreieinhalb Wochen zwischen Singapur und Austin könnte theoretisch einiges passiert sein, doch dass er Fortschritte im Kampf um ein Cockpit gemacht habe, verneint der Williams-Pilot.
"Ich mache keine Fortschritte, denn mein Manager arbeitet daran", sagt er. "Mein Job ist es, das Auto so schnell es geht zu fahren, und das tue ich." Er betont, dass er "keine Informationen" habe, aber seinem Management vertraue. "Das ist der Teil, den sie machen müssen. Ich kümmere mich gar nicht darum."
Sein Rat an die Journalisten: "Ihr könnt James fragen. James hat eine Menge darüber gesagt, von daher könnt ihr ihn vielleicht fragen: Wie sieht es für nächstes Jahr aus?"
Und was sagt Teamchef Vowles? "Was ich sagen kann, ist: Sollte er kein Cockpit bekommen, dann halten wir ihn sehr nah bei uns, wird er in unseren historischen Autos fahren und auf Speed gehalten werden", so der Brite gegenüber der BBC.
"Wir werden den besten Ersatzfahrer auf dem Grid haben, während wir für ihn eine Situation für die Zukunft aufbauen werden."