Warum Singapur trotz Sieg für McLaren "etwas frustrierend" war
Trotz einer überlegenen Vorstellung macht Lando Norris in Singapur nur sieben Punkte auf Max Verstappen gut - Für den WM-Titel braucht er ab sofort Schützenhilfe
(Motorsport-Total.com) - P1 und P3 - und trotzdem nicht ganz zufrieden. So lässt sich das McLaren-Wochenende in Singapur zusammenfassen, denn Andrea Stella erklärt: "Aus numerischer Sicht ist es etwas frustrierend, denn ich denke, wir hätten in Singapur mehr Punkte auf Max aufholen können."
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Lando Norris siegte in Singapur, aber Max Verstappen ist in der WM weiter klar vorne Zoom Download
Der McLaren-Teamchef stört sich daran, dass Lando Norris trotz eines überlegenen Sieges, bei dem er im Ziel mehr als 20 Sekunden Vorsprung hatte, nur sieben Punkte auf WM-Leader Max Verstappen aufholte, der hinter Norris als Zweiter optimale Schadensbegrenzung betrieb.
Stella erklärt: "Ich denke, Ferrari hätte vor Max ins Ziel kommen können. Ich denke, dass sogar Oscar, wenn seine Qualifyingrunden etwas besser gewesen wären, vor Max hätte ins Ziel kommen können." Doch Schützenhilfe bekam Norris in Singapur weder von seinem Teamkollegen noch von den beiden Ferrari-Fahrern.
Im Gegenteil: Kurz vor Rennende schnappte ihm Daniel Ricciardo in seinem vermutlich letzten Formel-1-Rennen auch noch die schnellste Runde weg, was eine unmittelbare Auswirkung auf den WM-Kampf zwischen Norris und Weltmeister Verstappen hat.
Warum Norris ab sofort Schützenhilfe braucht
Denn genau durch diesen fehlenden Punkt kann Norris seit dem vergangenen Sonntag nun nicht mehr aus eigener Kraft Formel-1-Weltmeister 2024 werden. Selbst dann nicht, wenn er ab jetzt alle maximal noch möglichen 180 Punkte holen sollte.
Gewinnt Norris die verbleibenden sechs Rennen (inklusive schnellster Runde) und auch die drei noch ausstehenden Sprints, steht er am Ende des Jahres bei 459 Punkten. Wird Verstappen aber gleichzeitig überall Zweiter, hat der Weltmeister am Ende 460 Zähler auf dem Konto.
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Zudem läuft McLaren die Zeit davon, denn in den vergangenen sechs Rennen konnte Norris zwar 32 Zähler auf Verstappen aufholen. Er liegt aber noch immer 52 Punkte hinten und müsste also ab jetzt deutlich mehr Zähler gut machen als zuletzt. "numerisch ist diese Beobachtung korrekt", so Stella.
Allerdings betont er auch, dass solche Überlegungen keine große Rolle spielten, weil man sowieso nicht mehr tun könne, als die Rennen zu gewinnen. Er erklärt: "Man muss nur ins nächste Rennen gehen und den Sprint und das Hauptrennen maximieren und dafür sorgen, dass beide Fahrer vor Max ins Ziel kommen."
Macht Piastri Norris zum Weltmeister?
Und an dieser Stelle wird es spannend. Denn zwar kann Norris aus eigener Kraft nicht mehr Weltmeister werden - McLaren aber sehr wohl. Kommt nämlich ab sofort nicht nur Norris regelmäßig vor Verstappen ins Ziel, sondern auch Teamkollege Oscar Piastri, dann ist der Fahrertitel sehr wohl noch ohne weitere Schützenhilfe möglich.
"Das ist das, was uns optimistisch macht", so Stella, der daher auch betont: "Die positiven Aspekte, die sich aus der Pace des Autos [in Singapur] ergeben, überwiegen diese Art von Frustration [über Verstappens zweiten Platz] definitiv."
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"Wir reisen ermutigt nach Hause und sind sogar noch optimistischer, dass die Fahrermeisterschaft aufgrund der Leistung des Autos möglich ist", verrät er und erklärt: "Und wenn wir dann in der Lage sind, einige Upgrades zu bringen, dann wird diese Mission noch einfacher."
Den Druck sieht er aktuell trotzdem bei Verstappen und Red Bull. Der Titel liege angesichts des Rückstands auf den Niederländer "definitiv nicht in unseren Händen", stellt er klar. In der Konstrukteurs-WM sieht das dagegen anders aus. Da liegt McLaren nach Singapur nun 41 Zähler vor Red Bull.