"Eigentlich nichts zu kritisieren": Albon nimmt Kritik an Colapinto-Aktion zurück
Der Ärger über das Manöver von Franco Colapinto beim Singapur-Start ist verflogen: Alexander Albon hat am Manöver des Teamkollegen "eigentlich nichts zu kritisieren"
(Motorsport-Total.com) - Der Frust von Alexander Albon nach dem Start zum Singapur-GP (Rennbericht) schien groß. "Was hat Franco gemacht? Das war eine Divebomb!", schimpfte der Williams-Pilot am Funk über seinen Teamkollegen, der sich mit einem späten Bremsmanöver in der ersten Kurve an Yuki Tsunoda, Carlos Sainz und Albon vorbei auf die neunte Position nach vorne geschoben hatte.
Nachdem sich Albon allerdings die TV-Bilder vom Start angesehen hatte, revidierte der gebürtige Brite seine Meinung. "Ich weiß nicht, wie es von außen aussah, aber ich glaube, es war eher so, dass niemand in die Kurve einbiegen konnte", erklärt der Williams-Pilot seine anfängliche Verärgerung über das Colapinto-Manöver.
"Also mussten im Grunde genommen alle in Kurve eins zusammen geradeaus fahren", so Albon, der "offensichtlich auf der Außenseite war und den Preis dafür zahlte", indem er in die Auslaufzone musste. Deshalb fiel der 28-Jährige, der vom elften Startplatz in das Rennen ging, bis auf die 15. Position zurück.
"Es war nur etwas unglücklich" für Albon
"Ich habe eigentlich nichts zu kritisieren", stellt Albon klar. "Es war nur etwas unglücklich, dass ich derjenige war, der auf der anderen Seite der Kurve war. Es war ein bisschen frustrierend. Aber ich denke, das ganze Wochenende war ein bisschen frustrierend. Wir hatten ein Auto, das in die Top 10 hätte fahren sollen, aber das haben wir nicht geschafft."
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Kritik für das Colapinto-Manöver gab es allerdings von Ferrari-Pilot Sainz. "Beim Anbremsen auf Kurve 1 musste ich natürlich auf Charles [Leclerc] vor mir aufpassen, und dann kam ein Williams von innen, der sehr spät bremste", sagt der Spanier. "Ich glaube, es war Franco, der fast zwei oder drei von uns vorne rausgeholt hätte."
"Nichts, absolut nichts ist passiert, es gab keinen Unfall", erinnert Sainz. "Aber wenn man mit dem Team um die Konstrukteursmeisterschaft kämpft, muss man etwas vorsichtiger sein mit Autos, die weniger zu verlieren haben und bei denen am Start ihr Leben auf dem Spiel steht. Wenn man mit dem Team um so viele Punkte spielt, muss man vorsichtiger sein."
Colapinto: Ärger über verpasste Punkte
Colapinto kann die Aufregung um seine Aktion in der ersten Kurve nicht verstehen, zumal er den Scheitelpunkt getroffen und niemanden von der Strecke gedrängt habe. "Ich habe nur Tsunoda neben mir gesehen", berichtet der Argentinier.
"Da war eine Lücke, und ich bin auf die Innenseite der Kurve gefahren", erklärt der Williams-Pilot. "Rechts von mir war niemand, und ich habe rechts von der weißen Linie Platz gelassen, und da war auch niemand. Also, ich weiß es nicht. Ich habe die Wiederholung noch nicht gesehen."
Nachdem der Sergeant-Ersatz in Baku seine ersten WM-Punkte erzielt hatte, blieb er in Singapur als Elfter (Rennergebnis) allerdings punktelos. Sergio Perez (Red Bull) schnappte dem Williams-Piloten den letzten Zähler weg. "Ich denke einfach, dass wir das ein bisschen besser verteidigen müssen und dass uns diese Fehler nicht wieder passieren dürfen", ärgert sich Colapinto.
"Denn nur weil wir eine Runde zu spät gestoppt haben, haben wir den Platz in den Punkten verloren", glaubt der Argentinier, der seinem Team allerdings keinen Vorwurf machen möchte. "Es ist, wie es ist. Wir gewinnen und verlieren zusammen."