Nach Hitzeschlacht: Mercedes-Fahrer nicht bei Interviews, sondern beim Arzt!
Mercedes hat George Russell und Lewis Hamilton nach dem Formel-1-Grand-Prix von Singapur von allen Medienaktivitäten freigestellt: "Leiden unter Überhitzung"
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Teamchef Toto Wolff offenbart, dass sowohl Lewis Hamilton als auch George Russell "an Überhitzung" litten, nachdem beide Fahrer nach einem anstrengenden Singapur-Grand-Prix den Medienaufgaben der Formel 1 fernblieben.
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Lewis Hamilton und George Russell beim Formel-1-Rennen in Singapur Zoom Download
Der Automobil-Weltverband FIA hat die Bitte von Mercedes akzeptiert, dass die Fahrer aufgrund ihres Zustands nach 62 aufreibenden Runden auf dem Marina Bay Circuit die Medientermine sausen lassen. Es war der erste Singapur-Grand-Prix seit dessen Einführung im Jahr 2008, dass das Rennen nicht durch einen Safety-Car-Einsatz unterbrochen wurde.
Das bedeutete, dass die Fahrer keine Ruhe vor den typisch heißen und feuchten Bedingungen hatten, und Russell beschrieb sein Cockpit in der Schlussphase über den Teamfunk als Sauna. Auf den Gesundheitszustand seiner Fahrerpaarung angesprochen, sagt Wolff: "Sie leiden beide unter Überhitzung, aber es geht ihnen jetzt gut. Sie haben sich in die Eisbäder gelegt, und ich glaube, das hat ein bisschen geholfen."
Wolff gesteht Strategiefehler: "Rennen falsch gelesen"
Hamilton kam vom dritten Startplatz aus nur als Sechster ins Ziel, wobei sich ein Satz weicher Reifen für seinen ersten Stint als Stolperstein für sein Rennen erwies. Russell wurde Vierter, wenn auch mit über einer Minute Rückstand auf den späteren Sieger Lando Norris.
Wolff räumt ein, dass Mercedes "das Rennen falsch gelesen" habe, und erläutert die Gründe für die Entscheidung, Hamilton auf den Soft-Reifen starten zu lassen - eine Mischung, die nur von einem anderen Fahrer zu Beginn des Rennens verwendet wurde, Daniel Ricciardo.
"Wir haben eine Entscheidung getroffen, die auf historischen Singapur-Rennen basiert, wo es im Grunde eine Prozession ist, ähnlich wie in Monaco, und dass der weiche Reifen ihm eine Chance beim Start geben würde", sagt Wolff. "Das war so ziemlich die einzige Überholmöglichkeit. Das war die falsche Entscheidung, die wir alle gemeinsam getroffen haben."
Wolff: Rückstand auf Norris "schwer zu akzeptieren"
"Es fühlte sich nach einem guten Vorteil an, aber mit dem Hinterreifen, den wir hatten, gab es nur eine Möglichkeit, und das war rückwärts. Es steckte also eine Logik dahinter, aber offensichtlich war es das Gegenteil von dem, was wir hätten entscheiden sollen, aber es täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass das Auto zu langsam ist."
"Es war ein wirklich schmerzhafter Abend. Es geht nicht darum, wenn man sich die Positionen anschaut, Vierter und Sechster, das ist nicht gut, vor allem wenn man als Dritter und Vierter startet. Das Auto... wir haben im Moment Probleme auf Strecken, die heiß sind und auf denen die Traktion schwierig ist - hier und in Baku. Aber das ist keine Entschuldigung."
"Es ist im Moment einfach nicht das, was wir von uns selbst erwarten, denn wenn dein schnellstes Auto eine Minute hinter dem Führenden liegt, ist das einfach schwer zu akzeptieren."