• 20. September 2024 · 08:55 Uhr

Lewis Hamilton: Warten auf das nächste Mercedes-Update

Wie der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton die aktuelle Mercedes-Situation beschreibt und was er sich vom Rennwochenende in Singapur verspricht

(Motorsport-Total.com) - Ob Mercedes beim Singapur-Grand-Prix 2024 auf dem Marina Bay Circuit (hier alle Einheiten im Formel-1-Liveticker verfolgen!) wieder für vordere Positionen in Frage kommt? Lewis Hamilton hat da seine Zweifel. Es werde "wahrscheinlich ähnlich [laufen] wie bei den vergangenen Rennen", meint der Mercedes-Fahrer. "Die waren nicht großartig bei mir, also weiß ich nicht, was uns dieses Mal erwartet. Wir werden sehen."

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Lewis Hamilton im Mercedes W15 beim Formel-1-Rennen in Baku 2024 Zoom Download

Dabei hatte Mercedes vor der Formel-1-Sommerpause einige starke Leistungen gezeigt und mit Hamilton noch in Spa-Francorchamps gewonnen. Seither aber strauchelt die Sternmarke. Und das hat auch einen guten Grund, wie Hamilton erklärt: "Unser Auto hat sich nicht verändert, aber andere haben sich verbessert."

Ferrari und McLaren hätten ihre Fahrzeuge konkret in den jüngsten Rennen mit neuen Teilen verbessert. "Wir dagegen warten auf unser nächstes Upgrade", sagt Hamilton. Außerdem habe sich das Spa-Update nicht durchgesetzt: "Wir haben es dann doch nicht verwendet." Deshalb plant Mercedes schon jetzt mit einem neuen Unterboden für Austin.

Andernorts gehe die Entwicklung besser vonstatten, meint Hamilton: "McLaren scheint das Team zu sein, das am schnellsten entwickelt, wenn man sich den beeindruckenden Heckflügel vor Augen führt. Also: abwarten. Wir müssen einfach das Beste aus dem machen, was wir haben."

Aber was ist in Singapur möglich für Mercedes? Hamilton stapelt eher tief, wenn er sagt: "Singapur war nie eine tolle Strecke für mich, eher schräg für mich und Mercedes generell. Wir waren auf vielen Stadtkursen nie besonders gut."


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Die Formel-1-Statistik stellt das etwas anders dar: Als Mercedes-Fahrer hat Hamilton 2014, 2017 und 2018 in Singapur gewonnen, dazu 2009 für McLaren. Nico Rosberg hat 2016 einen weiteren Mercedes-Sieg beigesteuert. Völlig chancenlos waren die Silberpfeile im asiatischen Stadtstaat also nicht. Allerdings: Die Rennen seit der Corona-Pandemie haben in Singapur Red Bull und Ferrari gewonnen.

Wo Ferrari besser ist als Mercedes

Das zeige auch eine Tendenz unter dem aktuellen Technischen Reglement auf, erklärt Hamilton: "Wir sind besser auf offeneren Strecken. Im Kontrast dazu steht Ferrari, das in Monaco mega war und auch in Baku. Ferrari wird auch dieses Wochenende stark sein."

"Es gibt also ein bestimmtes Design, das auf solchen Strecken gut funktioniert. Auf Kursen wie Silverstone wiederum sind wir sehr, sehr gut. Daraus kann man einiges lernen. Aber unterm Strich haben wir zu kämpfen, wenn wir an einem Ort wie Singapur sind."

Warum die Autoleistung 2024 derart schwankt

Hinzu kämen die ohnehin schwierig zu bändigenden Fahrzeuge der Generation 2024, sagt Hamilton. Man fahre damit "wie auf Messers Schneide", weil sich die Aero-Charakteristik "von Woche zu Woche" verändere, "je nach dem, Wie viel Flügel du fährst und ob sich die Flügel verbiegen", so Hamilton.

"Für die Aerodynamiker ist das wirklich anspruchsvoll. Denn es gilt sicherzustellen, dass alles korreliert an den einzelnen Wochenenden. Das Auto in das perfekte Einsatzfenster zu kriegen, ist unheimlich schwierig."

"In Spa wussten wir zum Beispiel nicht, weshalb wir auf einmal die Schnellsten waren. Wahrscheinlich wissen es die Ingenieure bis heute nicht. Wir hoffen aber, dass wir das nochmal so hinkriegen."

Wie die Reifen zur Leistungsschwankung beitragen

Das sei unterm Strich auch eine Frage dessen, wie es einem Team gelinge, die Pirelli-Einheitsreifen optimal einzusetzen, sagt Hamilton. Auch hier gäbe es noch immer große Fragezeichen: "Vergangenen Freitag [in Baku] kamen die Zeiten ziemlich leicht. Aber dann auf einmal ging die Pace flöten, und so ist das ziemlich genau an jedem Wochenende, obwohl wir nichts am Auto verändern: Am Samstag ist alles ganz anders."

Hamilton macht das an "kleinen Unterschieden zwischen den Reifensätzen" fest und meint: "Pirelli arbeitet sicher schon daran. Denn das ist wahrscheinlich das, was am meisten frustriert in diesem Jahr: Du machst alles genau gleich, aber das Auto verhält sich trotzdem anders."

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