Haas-Teamchef glaubt: Bearman hätte in Baku sogar Siebter werden können!
Haas-Teamchef Ayao Komatsu glaubt, dass Ollie Bearman bei seinem Formel-1-Debüt für Haas sogar Siebter hätte werden können - Was ein besseres Ergebnis verhinderte
(Motorsport-Total.com) - Oliver Bearman fuhr bei seiner Formel-1-Premiere für Haas ein fehlerfreies Rennen und sammelte als Zehnter - auch dank der Kollision zwischen Sergio Perez und Carlos Sainz - einen WM-Punkt. Haas-Teamchef Ayao Komatsu ist allerdings überzeugt, dass der junge Brite noch deutlich weiter vorne hätte landen können.
Denn zu Beginn des Rennens schien Bearman nicht schnell genug zu sein, sodass er in der zehnten Runde seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg passieren lassen musste. Tatsächlich, so Komatsu, war der 19-Jährige nicht so langsam, weil er nicht schneller fahren konnte. Vielmehr habe es ein Missverständnis mit dem Team gegeben!
"Ollie war unglücklich, und das zu Recht, denn die Kommunikation innerhalb unseres Teams in Bezug auf Reifenmanagement, Pace und so weiter war von unserer Seite nicht gut genug", nimmt der Haas-Teamchef die Schuld für den mäßigen Rennbeginn auf seine Schultern.
Bearman hätte laut Komatsu im ersten Stint schneller fahren können - wenn das Team es ihm gesagt hätte. "Aber ich glaube, wir haben nicht gut genug kommuniziert, dass die Pace nicht gut genug ist und wir etwas ändern müssen", sagt der Japaner. "Aber das liegt auf unserer Seite."
Komatsu: "Hätten Albon schlagen können"
Ärgerlich für Bearman: Die schlechte Anfangsphase verhagelte dem Briten, der erst sein zweites Formel-1-Rennen absolvierte, womöglich ein besseres Ergebnis. "Ollies erster Stint war schrecklich, aber wenn man sich Nicos Pace ansieht, gibt es keinen Grund, warum Ollie diese Pace nicht fahren kann", ist der Japaner überzeugt. Erst im zweiten Stint mit den harten Reifen lief es für Bearman deutlich besser.
"Ehrlich gesagt, wenn wir ein gutes Rennen gefahren wären, hätten wir Albon schlagen können", glaubt der Haas-Teamchef, der mit einem Auge sogar auf den sechsten Platz schielt: "Ich weiß nicht, wie es um Alonso steht, aber wir sollten zumindest da sein und nicht hinter Colapinto und Hamilton ins Ziel kommen."
Dennoch sei das erste Rennwochenende bei Haas "insgesamt sehr stark" gewesen, lobt Komatsu seinen neuen Piloten, der 2025 die Rolle des Stammpiloten übernehmen wird. "Ich würde sagen, der Freitag war perfekt."
Trainingsunfall verhagelt Q3-Chance
Erst im dritten Training am Samstagmorgen unterlief dem Rookie ein Fehler, als er in Kurve 1 in die Reifenstapel einschlug. "Wir haben ihm gesagt, dass die Streckenbedingungen wirklich schlecht waren und er in Kurve 1 zu spät gebremst hat, selbst im Vergleich zu viel konkurrenzfähigeren Autos wie Leclerc", lässt der Teamchef ein wenig Kritik durchblicken.
Dennoch erhielt Bearman die volle Unterstützung seines Teams. "In Q1 hatte er Pech mit den gelben Flaggen. Aber auch damit ist er sehr gut umgegangen", lobt Komatsu. "Er hat es geschafft, bei der einzigen gelben Flagge langsamer zu fahren, das war perfekt, und dann hat er sofort wieder angezogen und es ins Q2 geschafft. Das zeigt, wie ruhig und fähig er ist."
Auch im zweiten Teil des Qualifyings überzeugte der Brite mit einer soliden Leistung, auch wenn er den Einzug ins Q3 wegen eines Fehlers um drei Zehntelsekunden verpasste. Für den Haas-Teamchef war das aber "ein Teil seines Fehlers im dritten Training. Wäre er dort gefahren, hätte er einige Dinge gelernt. Dann hätte er es schon vor dem Qualifying gewusst."
Bearman "nicht perfekt, aber beeindruckend"
"Wir haben darüber gesprochen, aber ehrlich gesagt hat er zu 90 Prozent einen tollen Job gemacht", meint Haas-Teamchef und zieht ein positives Fazit: "Insgesamt würde ich sagen: ziemlich beeindruckend. Nicht perfekt, aber ziemlich beeindruckend."
Das lässt für die Formel-1-Saison 2025 hoffen, wenn Bearman neben Esteban Ocon zum Stammpiloten avanciert. Kein Wunder, dass bei Haas-Teamchef Komatsu schon jetzt Vorfreude aufkommt: "Auf jeden Fall. Ich denke, wir haben eine wirklich starke Fahrerkombination."