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Zu früh losmarschiert: Drei Mechaniker kosten McLaren 5.000 Euro
Die Rennkommissare haben das McLaren-Team nach Oscar Piastris Sieg in Baku mit einer Geldstrafe gemäß Artikel 34.13 des Sportlichen Reglements belegt
(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team durfte sich am Sonntagabend nach dem Grand Prix von Aserbaidschan darüber freuen, erstmals seit 2014 wieder die Konstrukteurs-WM anzuführen. Doch die Freude wurde getrübt durch eine Strafe, die die FIA-Rennkommissare kurz nach der Zieldurchfahrt ausgesprochen haben.
© Motorsport Images
In der Boxengasse darf laut Reglement niemand stehen, der dort nichts zu tun hat Zoom Download
McLaren kassiert nämlich für einen Verstoß gegen Artikel 34.13 des Sportlichen Reglements eine Geldstrafe in der Höhe von 5.000 Euro. Artikel 34.13 besagt unter anderem: "Das Personal des Teams darf sich nur unmittelbar vor der Arbeit an einem Fahrzeug in der Boxengasse aufhalten und muss diese verlassen, sobald die Arbeit abgeschlossen ist."
Ein Paragraf, der in der Formel 1 nach dem Grand Prix auf dem Nürburgring 2013 eingeführt wurde, als ein Kameramann von einem losen Rad von Mark Webbers Red Bull getroffen wurde. Die einleuchtende Logik der FIA: Je weniger Menschen sich in der Boxengasse aufhalten, desto geringer das Risiko, dass jemand zu Schaden kommt.
Als jedoch am Sonntag in Baku Pierre Gasly in Runde 50 als letzter Fahrer einen Boxenstopp absolvierte, bewegten sich drei McLaren-Mechaniker außerhalb der Garage. Das ist streng genommen nicht erlaubt, weil weder Oscar Piastri noch Lando Norris noch einen Boxenstopp geplant hatten.
Die Mechaniker waren unterwegs in Richtung Parc ferme, um dort nach Rennende die Autos des Teams abzuholen. Wenn das Rennen zu Ende ist, schließt nämlich die Boxengasse und alle Fahrer werden an deren Beginn von FIA-Offiziellen angehalten, damit sie dort ihr Auto parken. Ein paar McLaren-Mechaniker hatten sich einfach etwas zu früh auf den Weg gemacht.
Die Rennkommissare schreiben in ihrer Urteilsbegründung: "Obwohl es nicht ungewöhnlich ist, dass Teammitglieder vor dem Ende des Rennens in den Parc-ferme-Bereich gehen, hatte McLaren Teammitglieder und Ausrüstung in der Boxengasse, während andere Teams noch an der Box waren, und schuf so eine potenziell unsichere Situation."
Ein regelkonformes, aber mit gesundem Menschenverstand betrachtet auch ein wenig kleinliches Urteil. Denn die drei Mechaniker befanden sich weit weg von der sogenannten "Fast Lane", in der die Autos durch die Boxengasse fahren, und bewegten sich vielleicht einen Meter außerhalb des Garagenbereichs - in einer Situation, in der das Rennen mit VSC-Gelb ohnehin neutralisiert war.