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Oscar Piastri: "Stroll ist gefahren wie in seinem ersten Kartrennen"
Oscar Piastri musste in der Schlussphase von Monza alles geben, um Charles Leclerc noch einzuholen, dabei stieß er aber auf einige Hindernisse
(Motorsport-Total.com) - Oscar Piastri brauchte in der Schlussphase des Formel-1-Rennens von Monza jede Zehntelsekunde, um Charles Leclerc an der Spitze noch zu bekommen, doch die Aufholjagd des Australiers wurde immer wieder von anderen Piloten behindert - wie unter anderem von Lance Stroll, der laut Piastri wie bei seinem ersten Kartrennen gefahren sei.
19 Sekunden musste Piastri in den letzten 15 Runden gutmachen. Der McLaren-Pilot war gerade zu seinem zweiten und letzten Boxenstopp reingekommen, während Ferrari mit Leclerc ein Risiko einging und versuchte, mit nur einem Stopp durchzufahren - aufgrund des Grainings zu riskant für McLaren.
Auf frischen Reifen war Piastris Aufgabe nun, die Lücke rechtzeitig zu schließen. "Ich habe sofort gefragt, welche Pace ich fahren muss, um Charles einzuholen", schildert Piastri. "Und die Pace, die ich brauchte, war im Grunde die, die ich in den ersten Runden hingelegt hatte. Und zu der Zeit war ich ziemlich optimistisch."
Nach drei Runden hatte er bereits vier Sekunden aufgeholt, doch vor ihm lag sein erstes größeres Problem: Carlos Sainz war ebenfalls auf einen Stopp gegangen und schirmte seinen Ferrari-Teamkollegen ab - aber fair, schließlich war es ein direkter Kampf um die Position.
"Ich habe eine Menge Zeit hinter Carlos verloren", sagt Piastri, doch als er den Spanier überholt hatte, blieben ihm noch sieben Runden, um elf Sekunden gutzumachen.
Rund eine Sekunde pro Runde fuhr er schneller als Leclerc, doch das würde nicht reichen. Und dann stellte sich Lance Stroll aus seiner Sicht auch nicht gerade geschickt beim Überrunden an: "Stroll ist gefahren, als wäre es sein erstes Kartrennen", beschwert sich Piastri. "Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vor sich ging, als er die blaue Flagge gesehen hat. Das hat eine weitere Sekunde gekostet."
Aus Strolls Onboard-Aufnahmen lässt sich sehen, dass der Kanadier den McLaren eigentlich bei der ersten blauen Flagge passieren ließ - das allerdings ein wenig ungünstig, denn vor der Variante Ascari blieb Stroll außen, sodass Piastri die schnelle Kurvenpassage von innen anbremsen musste.
Am Ende war sein letzter Sektor in der Runde eine halbe Sekunde langsamer als in der Runde zuvor.
"Der Stint musste perfekt sein, um das Rennen zu gewinnen, und es sind diese kleinen Dinge, die uns letzten Endes eine Chance gekostet haben", sagt er. "Ja, es wäre schwierig geworden, aber ich war nicht weit weg davon, es schaffen zu können."
"Ich bin Vollgas gefahren, um es zu schaffen und hätte nicht schneller fahren können. Aber es hat nicht ganz gereicht", so Piastri. Im Ziel fehlten ihm letztlich 2,664 Sekunden auf den Ferrari.