Max Verstappen warnt: Fortschritte dauern länger als gewollt
Bei Max Verstappen schrillen schon seit längerem die Alarmglocken, doch in Monza erst recht - Er selbst versucht aber positiv zu bleiben
(Motorsport-Total.com) - "Wenn es so weitergeht, dann könnte es richtig hart werden", mahnt Max Verstappen nach dem verpatzten Qualifying zum Formel-1-Rennen in Monza. Zwar hat der Weltmeister aktuell noch 70 Punkte Vorsprung auf der Jagd nach seinem vierten WM-Titel, allerdings droht der Vorsprung in den kommenden Wochen zu schrumpfen.
In Monza legte der Niederländer mit Platz sieben sein schlechtestes Qualifying der Saison hin, während WM-Konkurrent Lando Norris nach dem Sieg in Zandvoort nun die nächste Pole folgen ließ - die dritte im vierten Rennen. Und angesichts der aktuellen Form von McLaren könnte der Brite bis zum Saisonende noch eine Menge Punkte holen.
Für Verstappen ist man bei Red Bull längst in Alarmstufe 1 angekommen. "Das ist ganz klar", sagt er, "vor allem mit dem, was wir heute gesehen haben."
Davor gewarnt habe der Niederländer dabei schon länger. Schon rund um Mai hatte Verstappen den Finger in die Wunde gelegt und mehr von seinem Team gefordert, obwohl er damals noch Rennen in Serie gewonnen hatte. "Aber wir haben natürlich auch ein paar Rennen gewonnen, die wir nicht hätten gewinnen sollen", sagt er.
Mittlerweile gewinnt Red Bull aber nicht einmal mehr die. Der letzte Sieg von Verstappen ist bereits sechs Rennen her, und in Monza droht die nächste Pleite.
Die Leute hören zu, aber ...
Hat Red Bull die Warnungen von Verstappen angesichts der damaligen Siegesserie in den Wind geschlagen? "Ich denke, dass sie zuhören", winkt er danach gefragt ab. "Aber sie wissen einfach noch nicht, was sie tun sollen. Das ist das Problem", so Verstappen. "Es ist einfach sehr schwierig, eine Lösung zu finden."
Red Bull hatte gehofft, den Problemen des RB20 in der Sommerpause auf die Spur zu kommen, doch das Paket war auch in Zandvoort, wo Verstappen zuvor alle Rennen gewonnen hatte, nicht siegfähig. Und in Monza scheint man das auch nicht zu sein.
"Wir überprüfen noch Dinge, aber es dauert einfach länger", hadert Verstappen. "Es ist auch nicht so, dass ich an einem Tag nach der Sommerpause gedacht habe: 'Jetzt wird es plötzlich besser.' Nein, wir brauchen mehr Zeit, um Dinge zu testen und zu evaluieren. Aber das dauert eben länger als wir wollen."
Verstappen: Rumschreien funktioniert auch nicht
Und dafür muss Red Bull auch einige Abstriche machen. In Monza zum Beispiel hat man aufgrund der Budgetgrenze kein eigenes Monza-Paket mitgebracht, sondern den vorhandenen Heckflügel nur etwas getrimmt. "Das ist natürlich nicht ideal für den Topspeed auf dieser Strecke", sagt Verstappen, der zusammen mit Teamkollege Sergio Perez Letzter der Topspeed-Wertung am Samstag war.
Zwar hatte Red Bull auch in den vergangenen Jahren auf ein spezielles Monza-Paket verzichtet, "aber da war unser Auto noch gut genug, um das zu kompensieren", sagt er. "Aber das müssen wir für nächstes Jahr vielleicht ändern. Denn wenn du schon Probleme hast, dann macht es das natürlich noch schlimmer."
Was Verstappen aktuell übrig bleibt, ist die Situation so gut es geht anzunehmen: "Ich versuche einfach positiv zu bleiben, denn wenn ich rumschreie, funktioniert es auch nicht", sagt er. "Alle geben ihr Bestes, aber im Moment ist es einfach sehr schwierig."
Er betont: "Es ist nicht das Ende der Welt. Ich gebe einfach mein Bestes, und mehr kann ich nicht tun."