Hochspannung in Monza: Hamilton am Freitag hauchdünn vor Norris
Erst der Crash von Andrea Kimi Antonelli in FT1, dann Bestzeit in FT2: Mercedes führt in Monza das extrem dicht beisammen liegende Feld an
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton sicherte sich im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Italien 2024 die Bestzeit. Der Mercedes-Fahrer absolvierte seine schnellste Runde auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza in 1:20.738 Minuten und setzte sich damit nur 0,003 Sekunden vor Lando Norris (McLaren) an die Spitze.
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Lewis Hamilton sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training in Monza Zoom Download
Das Freitagstraining bot einen guten Vorgeschmack drauf, dass Monza 2024 zu einem ganz spannenden Kampf um den Sieg werden könnte. Am Ende des zweiten Trainings lagen drei Teams innerhalb von 0,154 Sekunden - und Max Verstappen (Red Bull) wäre wahrscheinlich auch weiter vorn gelegen, hätte es nicht nach 30 Minuten eine rote Flagge gegeben.
Verstappen hatte sich im ersten Training die Bestzeit gesichert, lag zum Zeitpunkt der Unterbrechung aber nur an 13. Position. Und weil am Ende des Freitagstrainings üblicherweise aufgetankt und für das Rennen am Sonntag trainiert wird, konnte er seine absolute Bestzeit nicht mehr verbessern.
Carlos Sainz war am frühen Freitagabend der schnellere der beiden Ferrari-Piloten und sicherte sich Platz 3, vor Oscar Piastri (McLaren) und Charles Leclerc (Ferrari). Für Ferrari ist Monza ein wichtiges Wochenende - nicht nur wegen des Heimpublikums, sondern auch wegen der Einführung eines größeren Updates inklusive eines überarbeiteten Unterbodens.
Nico Hülkenberg (Haas) wurde sensationell Siebter, hatte allerdings bereits 0,402 Sekunden Rückstand auf Hamiltons Bestzeit - und profitierte mutmaßlich von der Unterbrechung der Session, weil danach keiner mehr ernsthaft auf Zeitenjagd ging.
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Ergebnis, 2. Freies Training
Ticker: Paddock live mit Norman Fischer
Stream: Analyse live auf YouTube (22:30 Uhr)
George Russell (6./+0,348) konnte nicht von Beginn an auf die Strecke gehen. Er hatte für Freitagsfahrer Andrea Kimi Antonelli auf das erste Training verzichtet, der 18-jährige Italiener setzte den Mercedes aber schon nach zehn Minuten in die Mauer. Mit 45g, bei der ehemaligen Parabolica (Alboreto-Kurve).
Die Reparaturen konnten nicht rechtzeitig zum Beginn des zweiten Trainings beendet werden, sodass Russell erst nach rund 25 Minuten auf die Strecke ging. Übrigens mit der älteren Unterboden-Spec von Mercedes. Teamkollege Hamilton fuhr zum Vergleich die neuere, die im ersten Training noch bei Antonelli drauf war.
Am Boxenfunk beschwerten sich beide Mercedes-Fahrer unisono, allerdings nicht wegen des Handlings des Unterbodens, sondern wegen zu großer Hitze, die ihnen bei bis zu 50 Grad Asphalttemperatur an einem ohnehin schon heißen Tag im wahrsten Sinn des Wortes Feuer unterm Hintern machte.
Die Session war gerade mal eine halbe Stunde alt, als sie mit der roten Flagge für gut zehn Minuten unterbrochen werden musste. Kevin Magnussen (Haas) rutschte ausgangs der zweiten Lesmo-Kurve das Heck weg, er drehte sich im Kiesbett einmal um die eigene Achse und krachte nach dem lupenreinen 360 mit der Nase voran in die Reifenstapel.
Wo kann man den Grand Prix von Italien live sehen?
Vorweg: Selbst wer die Sessions nicht live gesehen hat, kann sich abends noch die volle Dröhnung Formel 1 geben. Und zwar in den täglichen Livestreams auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Christian Nimmervoll und Kevin Hermann analysieren dort, am Freitag um 22:30 Uhr, den Tag in Monza, unterstützt von einem acht Mann starken Journalistenteam vor Ort an der Rennstrecke.
Die gute Nachricht für deutsche Formel-1-Fans ist: Qualifying und Rennen beim Grand Prix von Italien werden von RTL live übertragen. Das Qualifying am Samstag ab 16:00 Uhr (Vorberichte: 15:30 Uhr), das Rennen am Sonntag ab 15:00 Uhr (Vorberichte: 14:00 Uhr). (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht!)