• 26. August 2024 · 13:28 Uhr

Max Verstappen bei Fahrernoten nicht P1, aber: "Fährt wie ein Champion"

Die herausragende Note 1,08 für Lando Norris nach Zandvoort wird selten erreicht - Sonderlob von Experte Marc Surer für Gesamtleader Max Verstappen

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat den Titel Fahrer des Jahres 2024 noch nicht in der Tasche. Bei den Fahrernoten nach dem 15. von 24 Grands Prix in Zandvoort sicherte er sich den dritten Platz, hinter Tagessieger Lando Norris und Charles Leclerc. Aber wenn es nach Formel-1-Experte Marc Surer geht, wird es ganz schwierig, den Red-Bull-Fahrer bis zum Jahresende noch vom Thron zu stoßen.

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Max Verstappen ist auf dem besten Weg, 2024 wieder Fahrer des Jahres zu werden Zoom Download

Verstappen fahre nämlich "wie ein Champion, auch wenn es nicht läuft wie gewünscht", sagt Surer nach dem zweiten Platz des Niederländers beim Heim-Grand-Prix am Sonntag. In der Jahreswertung steht Verstappen jetzt bei 249 Punkten und führt damit 29 Punkte vor Norris, dem Sieger auf der Rennstrecke, und 95 Punkte vor Leclerc.

Dabei vergibt Surer nach Zandvoort nur zweimal die Bestnote 1, und das nicht an Verstappen. Für ihn waren diesmal Norris ("Zum Glück hat er den Start nicht hingekriegt, sonst wäre das Rennen langweilig geworden") und Leclerc ("Die Schlussphase, in der er dem Druck von Piastri standgehalten hat, war top") die herausragenden Figuren, was die persönliche Performance betrifft.

Sensationell Vierter bei den Fahrernoten: Pierre Gasly, der das Rennen am Sonntag als Neunter beendet hatte. Note 2 von Surer, Note 2 von der Redaktion und Note 2,25 von den rund 300 Formel-1-Fans, die am Onlinevoting teilgenommen haben, belohnen eine "mit diesem Auto starke Leistung", wie Surer es formuliert.

Nico Hülkenberg ist am Ende der bestplatzierte jener Fahrer, die von der Redaktion weder Note 1 noch Note 2 erhalten haben, als Siebter der Leserwertung und Sechster der Tagesgesamtwertung, mit Note 2,56. Surer lobt die Leistung des Haas-Fahrers: "Nach so vielen Ausritten wegen der Bremsen noch um Punkte zu kämpfen, das war stark!"

Und dann fällt noch auf, dass Sergio Perez nach neun Rennwochenenden ohne Top-10-Platzierung bei den Fahrernoten in Zandvoort erstmals wieder angeschrieben hat. "Für seine Verhältnisse war das ein gutes Wochenende", findet Surer. "Sein 4,4-Sekunden-Boxenstopp hat im Kampf um die Platzierung nicht geholfen."

In der Jahreswertung ist Perez durch die lange Durststrecke inzwischen aber auf Platz 11 abgerutscht, mit insgesamt 40 Punkten. Damit liegt er zum Beispiel deutlich hinter Hülkenberg, der, wenn es nach dem Fahrernotensystem geht, 2024 bisher der viertbeste Fahrer im Formel-1-Feld war.

Übrigens: Das offizielle F1-Voting zum Fahrer des Tages, über den in den letzten Runden der TV-Übertragung am Sonntag abgestimmt wurde, konnte beim Grand Prix der Niederlande Norris mit 24,6 Prozent der Stimmen für sich entscheiden. Zum bereits siebten Mal in dieser Saison.

Zum Durchklicken: So bewertet Surer die 20 Fahrer!

Wie Marc Surer die übrigen Fahrer benotet, das gibt's jetzt in einer erweiterten Fotostrecke detailliert nachzulesen. In dieser Fotostrecke begründen sowohl der Formel-1-Experte als auch die Redaktion für jeden der 20 Fahrer einzeln ihre Noten. Sodass die User hoffentlich ab sofort noch besser nachvollziehen können, wie die Fahrernoten zustande gekommen sind.


Fotostrecke: Zandvoort: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Übrigens: Viele User wünschen sich von der Redaktion mehr Transparenz bei der Vergabe der Noten. Weshalb wir uns dazu entschieden haben, in einer eigenen Tabelle auch die einzelnen Noten unserer Redakteure zu veröffentlichen. Für die Gesamtredaktionsnote, die die Säule 3 des Systems ausmacht, einigt sich die Redaktion aber in einer Konferenz auf eine gemeinsame volle Note.

In dieser Konferenz, die jeden Montagmorgen nach der Formel 1 ein fester Programmpunkt für uns geworden ist, geht's manchmal hitzig zu, wenn unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen. Und wir sammeln dabei Argumente, die für oder gegen eine bessere oder schlechtere Note sprechen.

Wie wir unsere Noten vergeben

Die Idee hinter unserer Notenvergabe ist, die Leistungen an einem Wochenende und besonders im Rennen mit Noten zu bewerten (1 = Sehr gut, 6 = Ungenügend). Dabei sollen externe Einflüsse, die die Fahrer nicht selbst steuern können, ausgeblendet werden. Und damit nicht nur die Redaktion subjektiv bewertet, wie das bei Fußballmagazinen der Fall ist, haben wir mit den Lesern und dem Experten insgesamt drei gleichberechtigte Säulen geschaffen.

Und so berechnen wir:
Aus der durchschnittlichen Benotung der Motorsport-Total.com-User, der Benotung durch Experte Marc Surer und der Benotung durch unsere Redaktion ermitteln wir den Durchschnitt. Aus diesem Durchschnittswert ergibt sich unser Fahrer-Ranking. Wir bilden nur eine Kommastelle ab, für die Berechnung ziehen wir aber alle Kommastellen heran. Aus diesen teilweise nicht sichtbaren Kommastellen ergibt sich die Reihenfolge des Rankings zweier Fahrer bei vermeintlichem Benotungs-Gleichstand.

Die Noten der einzelnen Redakteure:
Wir werden oft gefragt, wie unsere Redaktionsnoten zustande kommen. Alle Redakteure unseres Formel-1-Teams geben zunächst einzeln ihre Noten ab. In einer Redaktionskonferenz am Morgen nach dem Grand Prix tauschen wir uns dann dazu aus und einigen uns auf gemeinsame Redaktionsnoten, die üblicherweise (aber nicht immer) den Durchschnitt der einzelnen Redakteursnoten abbilden. Beim Festlegen der Redaktionsnoten wird manchmal hitzig diskutiert. Ziel ist, uns auf gemeinsame Fahrernoten zu einigen, mit denen sich jeder Redakteur arrangieren kann.

Award für den Fahrer des Jahres:
Auf Basis der Gesamtnoten eines Rennwochenendes verteilen wir für die Jahreswertung 2024 Punkte. Analog zum Punktesystem in der echten Formel-1-Weltmeisterschaft erhält der Sieger 25 Punkte, der Zweite 18, der Dritte 15 - bis hin zu einem Punkt für Platz 10. Einen Bonuspunkt für die schnellste Runde gibt es nicht. Nach Saisonende wird der punktbeste Fahrer mit dem Motorsport-Total.com-Award für den Fahrer des Jahres 2024 ausgezeichnet.

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