Norris dominant zum Sieg: Verstappen-Serie in Zandvoort gerissen!

Nach drei Siegen hintereinander ist der König von Zandvoort entthront: Lando Norris gewinnt den niederländischen Grand Prix in dominanter Manier

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Heimsiegen von Max Verstappen (2021, 2022 und 2023) hat Zandvoort beim Grand Prix der Niederlande 2024 erstmals einen neuen Sieger erlebt: Lando Norris (McLaren) feierte am Sonntag einen letztendlich souveränen Sieg im 15. Saison-Grand-Prix - und das, obwohl er am Start einmal mehr die Führung verloren hatte.

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Lando Norris sicherte sich in Zandvoort einen dominanten Sieg Zoom Download

Norris übernahm in Runde 18 den ersten Platz und gab diesen danach nur mehr beim Boxenstopp ab. Er gewann den Grand Prix 22,9 Sekunden vor Verstappen und bestätigte damit, dass die in Zandvoort eingeführten McLaren-Updates wieder ein Volltreffer zu sein scheinen.

Dritter wurde Charles Leclerc (Ferrari), der das Podium trotz stärker gebrauchter Reifen gegen Oscar Piastri (McLaren) ins Ziel retten konnte. Auf P5 Carlos Sainz (Ferrari), vor Sergio Perez (Red Bull), George Russell, Lewis Hamilton (beide Mercedes), Pierre Gasly (Alpine) und Fernando Alonso (Aston Martin).

Nico Hülkenbergs früher erster Boxenstopp rechnete sich nicht: Der Haas-Pilot wurde in den letzten 20 Runden nach hinten durchgereicht und beendete das Rennen als Elfter. Zum sechsten Mal im 15. Grand Prix des Jahres.

Kleine Randnotiz: Alle 20 gestarteten Fahrer sahen die Zielflagge.


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Warum hat Norris schon wieder den Start verloren?

Obwohl der Weg zur ersten Kurve in Zandvoort keine 170 Meter lang ist, schaffte Verstappen die Überraschung und ging an Norris vorbei in Führung. Gleich auf den ersten Metern kam der Red-Bull-Pilot besser weg, sodass es in der ersten Kurve nicht mal mehr knapp war.

Für Norris war es nicht der erste Start in der Formel-1-Saison 2024, der nicht nach Wunsch verlaufen ist. Allerdings hatte er erst am Samstag erklärt, über die Sommerpause an der Feinabstimmung gearbeitet zu haben, und er war eigentlich optimistisch, die Pole diesmal behaupten zu können.

Die Analysedaten der TV-Übertragung zeigen: Norris und Verstappen hatten beim Erlöschen der Ampel die exakt gleiche Reaktionszeit. Doch die Beschleunigung auf 200 km/h war bei Verstappen viel schneller als bei Norris. Das könnte am Fahrer liegen, aber auch an einer nicht perfekt getroffenen Kupplungseinstellung.

Dahinter büßte Piastri seinen dritten Platz gegen Russell ein. Piastri versuchte, das mit einer extrem tiefen Linie in der Steilwand-Haarnadel zu retten, verlor dadurch aber Schwung und hatte anschließend sogar Mühe, sich vor dem Leclerc-Ferrari zu halten. Was ihm letztendlich aber gelang.

Wie ging Norris wieder in Führung?

Verstappen konnte sich von Norris nie richtig absetzen, hielt den McLaren aber lang außerhalb der DRS-Sekunde. In Runde 17 dann ein Funkspruch: "Meine Reifen fühlen sich taub an." Kurz darauf zeigte sich Norris bei Kurve 1 erstmals im Rückspiegel.

In Runde 18 dann die Attacke: Norris hatte bei Start und Ziel dank DRS einen deutlichen Geschwindigkeitsüberschuss und ging vor Kurve 1 mühelos an Verstappen vorbei. Wirklich abschütteln konnte er Verstappen, der jetzt selbst vom DRS-Vorteil profitierte, aber nicht.

Zumindest nicht sofort, denn als das Rennen in Runde 24 war, hatte Norris dann doch schon 4,0 Sekunden Vorsprung herausgefahren. Verstappen meckerte jetzt am Boxenfunk: "Ich kann nicht schneller. Das Auto reagiert nicht auf meine Eingaben."

Verstappen kam dann in Runde 27 an die Box. Sein Rückstand war inzwischen auf 6,4 Sekunden angewachsen - zu viel für einen Undercut. McLaren reagierte, holte Norris eine Runde später rein, und der Abstand betrug immer noch 5,1 Sekunden.

Auch nach dem Boxenstopp änderte sich am Kräfteverhältnis zwischen Norris und Verstappen nichts. In Runde 40 von 72 baute Norris seinen Vorsprung erstmals auf mehr als zehn Sekunden aus. Spätestens jetzt war klar: Unter normalen Umständen wird er das Rennen gewinnen.

Wie dominant seine Performance war, belegt die schnellste Rennrunde von 1:13.817 Minuten in der allerletzten Runde, mit 44 Runden alten Hardreifen. Norris sicherte sich damit neben den 25 Punkten für den Sieg auch noch einen Bonuspunkt.

"Wir wurden heute ganz klar und fair geschlagen, in einem Ausmaß, das alarmierend ist", analysiert Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit ServusTV. "Generell eine deutliche Überlegenheit von McLaren, unterstrichen von der schnellsten Rennrunde in der letzten Runde, ohne DRS."

"Wir konnten das Tempo in keiner Weise gehen und hatten einen wesentlich höheren Reifenverschleiß. Im Nachhinein betrachtet war die technische Konfiguration für das Qualifying gut, aber nicht für das Rennen", glaubt der Österreicher.

Wie lief der Kampf um den verbleibenden Podestplatz?

Russell kam in der 25. Runde zu seinem ersten Boxenstopp. Bereits kurz davor hatte Leclerc Reifen gewechselt. Und der "Undercut" wirkte, denn nach dem Stopp lag plötzlich Leclerc vor Russell.

Piastri hingegen verfolgte genau die gegenteilige Strategie und setzte auf einen "Overcut" mit einem längeren ersten Stint. Er wechselte erst in Runde 33, fiel dadurch hinter Leclerc und Russell auf Platz 5 zurück, hatte dafür aber die frischeren Reifen.

Russell war für Piastri ein leichtes Opfer. Zu Leclerc schloss er erst in Runde 52 auf. Piastri hatte zwar neun Runden Reifenvorteil, konnte den Ferrari aber nicht sofort unter Druck setzen. Zumal er ja vorhatte, mit dem Reifensatz bis ins Ziel zu fahren.

Je länger das Rennen dauerte, desto klarer wurde, dass fast alle Topfahrer nur einmal stoppen würden. Von den Top 8 setzte nur Mercedes auf eine Zweistoppstrategie - und die ging nicht auf: Russell kam als Siebter, Hamilton nach Gridstrafe als Achter ins Ziel.

"Das war ein Rennen, das über den Reifenabrieb gegangen ist, und da waren wir total daneben", analysiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Interview mit ServusTV.

Und auch Leclerc konnte trotz der älteren Reifen seine Streckenposition halten. In der Schlussphase kam er sogar noch näher an Verstappen heran. Am Ende fuhr er den dritten Platz ins Ziel, ohne dass Piastri ihn je ernsthaft attackieren konnte.

Wie gut war Ferrari im Rennen?

Die Ferraris präsentierten sich bei sonnigen Bedingungen und mehr als 30 Grad Asphalttemperatur in deutlich besserer Verfassung als am Freitag/Samstag. Zuerst ging Leclerc durch einen "Undercut" an Russell vorbei, später überholte dann Sainz Perez im Kampf um Platz 6, obwohl zwischen den beiden nur ein Reifendelta von einer Runde klaffte.

Durch Russells zweiten Boxenstopp rückten Sainz/Perez auf P5/6 auf - und fuhren auch auf diesen Positionen ins Ziel. Beide Ferraris fuhren in den letzten Runden auf dem Niveau der Spitze. Eine Leistung, die so nach dem Qualifying nicht abzusehen war.

Helmut Marko findet: "Die Ferrari waren überraschend schnell. Sowohl Sainz als auch Leclerc."

Wie geht's nach Zandvoort weiter?

Selbst für die, die das Rennen bei RTL live gesehen haben, gibt's am Sonntagabend noch einen perfekten Ausklang zum Grand Prix der Niederlande, in Form der Rennanalyse mit Christian Nimmervoll und Ruben Zimmermann auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Diese beginnt um 22:00 Uhr und bereitet alle Infos auf, die unser Rechercheteam vor Ort herausgefunden hat. (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Formel-1-Video verpassen!)


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