Perez blockiert! Lewis Hamilton muss drei Plätze zurück

Für sein Behindern von Sergio Perez in Q1 in Zandvoort wird Mercedes-Pilot Lewis Hamilton strafversetzt - Davon profitiert Nico Hülkenberg

von Heiko Stritzke · 24.08.2024 20:22

(Motorsport-Total.com) - Es kommt noch dicker für Lewis Hamilton: Als wäre das Aus in Q2 beim Qualifying zum Großen Preis der Niederlande für den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister nicht schon schlimm genug gewesen, folgt nun auch noch eine Rückversetzung in der Startaufstellung. Hamilton wird vom zwölften auf den 15. Startplatz zurückversetzt. Durch die Disqualifikation von Alex Albon wird es noch Startplatz 14.

Lewis Hamilton muss in Zandvoort in der Startaufstellung zurück

Hamilton blockierte in Q1 Sergio Perez im Mittelsektor hinter Kurve 9 (je nach Zählweise auch Kurve 10). Perez beschwerte sich im Teamfunk: "Was zum Teufel macht dieser Idiot?" Hamilton betonte, er sei "eindeutig aus dem Weg" gewesen. Renningenieur Peter "Bono" Bonnington ergänzte: "Ja, keine Sorge."

Die Sportkommissare befanden Hamilton jedoch für schuldig und verhängten eine Strafversetzung um drei Startplätze. "Der Fahrer von Fahrzeug 44 [Hamilton], der sich auf einer Inlap befand, wurde vom Team informiert, dass sich Fahrzeug 11 auf einer schnellen Runde näherte, als er in Kurve 8 einfuhr", hieß es im Urteil.


Fotos: F1: Grand Prix der Niederlande (Zandvoort) 2024


"Er verließ daraufhin die Linie am Ausgang von Kurve 8 in der Absicht, Fahrzeug 11 Platz zu machen. Als Fahrzeug 11 ankam, war Fahrzeug 44 jedoch bereits in Kurve 9 eingefahren und kehrte am Ausgang von Kurve 9 auf die Ideallinie zurück, wodurch es Fahrzeug 11 eindeutig behinderte."

"Die Sportkommissare stellen fest, dass der Fahrer trotz entsprechender Warnung durch das Team und trotz des Ausweichversuchs hätte langsamer fahren können, um das andere Fahrzeug nicht zu behindern, und betrachten die Behinderung daher als unnötig im Sinne des Reglements. Daraus resultiert in Übereinstimmung mit früheren Entscheidungen eine Rückversetzung um drei Positionen."

Für Hamilton war die Begegnung mit "Checo" der Moment, ab dem das Qualifying für ihn komplett den Bach runter ging: "Ab dem Moment mit Checo ging es wie mit einem Dominoeffekt bergab."

"Die Balance wurde immer nervöser und das Auto übersteuerte immer mehr. Es war schrecklich. Es ist natürlich sehr, sehr frustrierend, aber so ist es eben. Damit ist das Wochenende gelaufen und wir können uns auf die nächste Woche konzentrieren."

Perez musste in Q1 auf einen zweiten Reifensatz zurückgreifen, mit dem er souverän die Bestzeit fuhr. Für den weiteren Verlauf des Qualifyings hatte er damit allerdings einen Nachteil. "Das war unglücklich; ich denke, ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort", sagt der Mexikaner.

"Lewis war auf der Ideallinie, also konnte ich nichts anderes tun, als einen weiteren Reifensatz aufzuziehen, was sich dann in Q3 rächte. Die Stewards sind in diesem Jahr sehr streng, ich habe schon Strafen für weniger schlimme Dinge bekommen. Deshalb rechne ich fest mit einer Strafe. Unser Qualifying hätte mit zwei [frischen] Reifensätzen [in Q3] anders verlaufen können."

Profiteure sind Racing-Bull-Pilot Yuki Tsunoda und die beiden Haas-Fahrer Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen, die nach den Strafen gegen Hamilton und Albon jeweils zwei Plätze gewinnen.