• 24. August 2024 · 18:14 Uhr

Max Verstappen kämpft mit Balance: "Jede Runde war anders"

Max Verstappen war mit seinem Red Bull im Qualifying von Zandvoort nicht zufrieden, nimmt Platz zwei in dem Fall aber gerne mit - Kleines Perez-Comeback

(Motorsport-Total.com) - Weit weg und doch das Maximum rausgeholt. Eine Chance auf die Poleposition schien Max Verstappen beim Heimspiel in Zandvoort nicht gehabt zu haben, trotzdem ist der Weltmeister zufrieden mit seinem Qualifying (Formel 1 2024 live im Ticker). Denn dass er am Ende in der ersten Startreihe stehen würde, das hatte der Niederländer nicht unbedingt erwartet.

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Max Verstappen startet beim Heimspiel am Sonntag aus der ersten Reihe Zoom Download

Dafür waren die Trainingseindrücke zuvor nicht gut genug gewesen. Red Bull war am Freitag nicht unbedingt in Schlagdistanz zu McLaren, "aber unsere Set-up-Arbeit ist in die richtige Richtung gegangen und nach den etwas holprigen Trainings, wo wir ja immer um Platz fünf herum waren, ist das der richtige Schritt gewesen", lobt Motorsportkonsulent Helmut Marko bei ServusTV.

Red Bull packte mehr Downforce ans Auto, doch ganz perfekt war die Balance danach trotzdem nicht. "Max musste richtig kämpfen", sagt der Österreicher und erklärt, dass Verstappen in Kurve 12 zwei Zehntel verloren habe, was zum großen Rückstand von 0,356 Sekunden beigetragen habe.

"Und dadurch ist dann so ein kleiner Rutscher ist irgendwo fast eine Folge, wenn du permanent so am und über dem Limit fahren musst", so Marko.

Verstappen: Nie im Auto wohlgefühlt

Den Eindruck bestätigt auch Verstappen selbst, der sich im Auto "nie wohlgefühlt" habe. "Es gab immer ein oder zwei Kurven, in denen ich das Gefühl hatte, viel Zeit zu verlieren", sagt er und meint, dass sein Auto "sehr aggressiv" auf den starken Wind reagiert habe.

"Darum war jeder Run von mir anders. Ich hatte jedes Mal eine andere Balance, und das hat es sehr schwierig gemacht", hadert er.

Die erste Runde in Q3 sei dann nicht so schlecht gewesen und brachte Verstappen auf Rang drei. Doch dann habe er versucht, noch einmal etwas mehr zu pushen, und konnte seine Zeit noch einmal deutlich drücken. Zwar schob er sich kurzfristig sogar auf Pole, doch gegen den zweiten Versuch von Norris hatte er am Ende keine Chance.

Trotzdem ist er auch mit Rang zwei sehr zufrieden: "Nach Q1 und Q2 war ich nie wirklich im Top-5-Bereich. Natürlich habe ich versucht, ein wenig Reifen zu sparen, da ich nur vier Sätze hatte, aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich im Kampf um die Pole sein würde", sagt er. "Und wenn du dann in der ersten Reihe stehst, ist es ganz okay."

Sergio Perez: Endlich mal kein großer Rückstand

Apropos okay: So lief es auch beim zuletzt in der Kritik stehenden Sergio Perez. Der Mexikaner wurde Fünfter und hatte zum ersten Mal seit dem Qualifying in Monaco im Mai weniger als eine halbe Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen.

"Jetzt könnt ihr nicht fragen, warum wir ihn nicht ausgewechselt haben" frotzelt Marko in Richtung Sky-Reporter und bezeichnet es als eines seiner besten Qualifyings seit langer Zeit. "Wir machen definitiv die richtigen Fortschritte", atmet auch Perez selbst durch.

Dabei hätte das Qualifying aus seiner Sicht noch besser laufen können, wenn es nicht eine Szene mit Lewis Hamilton gegeben hätte, in der er vom Mercedes-Piloten aufgehalten wurde. "Das war Pech, ich denke, es war einmal das falsche Timing im falschen Moment", hadert er. "Lewis war auf der Ideallinie und ich konnte nichts anderes tun, als einen weiteren Satz aufzuziehen."

Perez musste einen weiteren Reifensatz opfern, der ihm dann in Q3 fehlte. "Ich glaube, dass unser Qualifying mit zwei Sätzen ein bisschen anders hätte aussehen können", sagt er und meint, dass er in dieser Saison schon für weniger eine Strafe bekommen habe. "Daher erwarte ich, dass er eine Strafe erhält", meint er in Richtung Hamilton.

So aber blieb ihm nur ein Versuch, der laut ihm selbst "nicht sauber" war - vor allem im zweiten Sektor nicht. "Da stecken vermutlich noch ein paar Zehntel drin. Und wenn du zwei Sätze hast, dann kannst du deutlich mehr attackieren."

Was mit einem zweiten Reifensatz drin gewesen wäre, bleibt Spekulation, aber an Lando Norris wäre er bei 0,743 Sekunden Rückstand wohl nicht rangekommen. "Ja, sie sehen sehr stark aus", muss Perez zugeben. "Aber wir haben viele Dinge an unserem Auto verstanden, das ist sehr vielversprechend."

Marko freut sich auf "interessante erste Kurve"

Bei Red Bull hat man derweil den Sieg am Sonntag noch nicht abgeschrieben. Mit Perez hat man zumindest einen zweiten Fahrer in der Nähe, doch die Hoffnungen ruhen natürlich auf dem Lokalmatador, der alle Auflagen seines Heimrennens seit dem Renncomeback gewonnen hat.


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Überholen ist auf dem niederländischen Dünenkurs fast unmöglich, doch die Hoffnung liegt vor allem auf dem Start. Der war zuletzt immer Norris' Schwachpunkt - und Verstappen weiß solche Schwächen gerne auszunutzen.

"Wenn der Norris nicht die Führung hat, dann wird es für ihn schwieriger", blickt Marko voraus. "Er weiß, dass der Max stark ist. Es wird sicher eine interessante erste Kurve."

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