Böen von 80 km/h: Wird der Wind in Zandvoort zu einer echten Gefahr?

Für das Training am Freitag in Zandvoort werden starke Windböen von 80 km/h vorhergesagt: Die Fahrer sprechen auf der Strecke von einer echten Gefahr

(Motorsport-Total.com) - Sorgt der Wind am Freitag in Zandvoort für eine größere Gefahr? Das geben zumindest die Aussagen einiger Fahrer her, die sich im Training vor starken Windböen fürchten. Denn Wetterprognosen für den Freitag sehen Windgeschwindigkeiten von teilweise 80 km/h voraus (zur Wetterprognose für Zandvoort).

Fahrer können am Freitag vom starken Wind überrascht werden

Aus diesem Grund wurde für die Provinz auch eine Wetterwarnung herausgegeben und vor umherfliegenden Teilen gewarnt. Doch selbst wenn es nicht ganz so drastisch sein soll, könnten Fahrer durch eine Böe auf dem falschen Fuß erwischt werden, warnt McLaren-Pilot Lando Norris. Und in Zandvoort gibt es keinen Raum für Fehler.

"Es ist viel schwieriger, als die Leute denken", sagt der Brite. "Ich meine, selbst wenn es 20 bis 25 km/h sind, ist das schon viel. Selbst wenn es windstill ist, merkt man bei zehn km/h den Unterschied", so Norris. "Selbst wenn es nur konstant 25 km/h sind, ist es schwierig, aber wenn es 40, 50, 60, 70, 80 km/h sind ... So etwas habe ich noch nie erlebt."

Er warnt: Trifft ein starker Wind ein Auto in einer schnellen Kurve, dann verändert sich das Fahrverhalten komplett. "Da kann man als Fahrer nichts machen", sagt er. "Du wirst im Kiesbett oder in der Mauer landen. Ich weiß nicht, was ich erwarten soll ..."

Charles Leclerc betont, dass er nicht glaubt, dass es Autos gibt, die für die für Freitag vorhergesagten Windgeschwindigkeiten ausgelegt sind. "Ich bin mir nicht sicher, ob wir viele Autos auf der Strecke sehen werden, sollte das der Fall sein", sagt der Ferrari-Pilot, der auch für Samstag und Sonntag mit starkem Wind rechnet - wenn auch nicht so stark wie am Freitag.

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Ähnlich äußert sich auch Oscar Piastri, der vor allem die Windanfälligkeit der Autos unter dem neuen Reglement betont, bei dem die Boliden Abtrieb über die Bodenhaftung kreieren: "Die Menge an Abtrieb, die du je nach Windrichtung gewinnst - oder noch wichtiger verlierst -, ist enorm", sagt er und glaubt, dass sich die Autos in manchen Kurven nach Formel 2 anfühlen werden.

"Es ist eine große Veränderung und auch sehr schwierig für uns, weil wir den Wind natürlich nicht so gut spüren können", so der Australier. "Man spürt ihn ziemlich gut, wenn es seitlich weht, aber wenn es Gegen- oder Rückenwind ist, ist das nicht immer so einfach zu erkennen."

"Und wenn man im falschen Moment eine Böe erwischt, hat man in gewisser Weise keine Kontrolle mehr darüber. Ich denke also, es wird ein ziemlich interessanter Tag und ein interessantes Wochenende, mit dem Wind und dem Regen", sagt der McLaren-Fahrer.

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Williams-Pilot Alexander Albon ergänzt, dass es für die Fahrer noch einmal besonders schwierig werden wird, da sie gerade aus einer dreiwöchigen Sommerpause kommen und nicht mehr an das Fahren gewohnt sind. "Es wird eine interessante Herausforderung werden", meint er.

"Viele Leute waren auf Booten und so weiter, und jetzt haben wir eine enge, kurvige Strecke, hohen Abtrieb, ordentliche Winde und sandige Auslaufzonen", so der Thailänder, der das aber als gute Gelegenheit sieht, um wieder reinzukommen.