Alpine splittet Set-up: Am Samstag setzt sich Low-Downforce durch
Esteban Ocon und Pierre Gasly sind in Spa mit unterschiedlichen Set-ups unterwegs, und überraschend hatte die Wahl mit mehr Topspeed am Samstag die Oberhand
(Motorsport-Total.com) - Welche Strategie wird sich am Ende durchsetzen? Alpine hat bei seinen beiden Fahrzeugen in Spa auf ein unterschiedliches Set-up gesetzt: Esteban Ocon ist mit einem flacheren Flügel und höherem Topspeed unterwegs, während Pierre Gasly auf etwas mehr Abtrieb setzt. Normalerweise sollte man meinen, dass Gasly im nassen Qualifying damit einen Vorteil hat, doch die Nase vorne hatte Ocon.
Denn der schaffte es am Samstag in Q3 und wurde am Ende Zehnter, während Gasly als Zwölfter in Q2 hängenblieb. Für Ocon ist das durchaus eine Überraschung: "Pierre war in Q1 gute vier oder fünf Zehntel schneller, und ich dachte, dass wir uns im Grunde auch so qualifizieren würden", sagt er.
"Das war eigentlich klar, aber nach ein paar Runs habe ich irgendwie herausgefunden, wo ich Zeit mit diesem Low-Downforce-Set-up finden kann und wie ich das Potenzial nutzen kann - und am Ende schien es gut funktionieren."
Und so war es für ihn am Ende "ein guter Nachmittag", wie er sagt. "Ich denke, wir haben alles herausgeholt. Leider hatten wir am Ende keine neuen Reifen mehr für Q3 übrig, was uns ein bisschen geschadet hat."
Trotzdem sieht es für ihn mit seinem Set-up ganz gut aus, weil es am Sonntag trocken sein sollte. "Es war klar, dass es dafür die bessere Option sein würde."
Gasly hadert mit Outlaps
Ganz anders ist das natürlich bei Gasly, der eigentlich gehofft hatte, mit seinem Set-up im Qualifying zu profitieren. Nun muss er aber mit geringerem Topspeed versuchen, sich in die Punkte zu arbeiten.
Dass es bei ihm am Samstag nicht lief, ärgert ihn: "Mein Q1 war wirklich gut, das Auto fühlte sich großartig an, aber dann trocknete die Strecke etwas ab, und ich denke, dass wir es mit unseren schnellen Outlaps falsch gemacht haben", sagt er. "Meine Reifen waren jedes Mal durch. In Q1 hatte ich noch eine starke Balance, aber in Q2 fühlte sich das Auto komplett anders an."
"Ich bin die gleiche Rundenzeit gefahren, obwohl die Strecke trockener geworden ist, und das ist einfach ziemlich enttäuschend, weil wir gutes Potenzial hatten."
Doch Gasly sieht auch mit seinem Set-up noch Chancen am Sonntag, weil er eventuell mit den Reifen besser haushalten kann. "Es kann ein langes Rennen werden, und es wird heiß werden", sagt er. Wir scheinen gut zu den Reifen zu sein und müssen einfach schauen, was wir machen können. Ich glaube, es wird ein Kampf um Platz neun und zehn mit den Jungs vor uns."
Update braucht noch Zeit zum Evaluieren
In Belgien kommen beide Fahrer dabei auch in den Genuss eines Upgrades - dem ersten größeren seit dem Rennen in Monaco. Das Rennen wird auch dazu genutzt werden, um mehr über das Paket zu lernen. Denn das sei bislang an diesem Wochenende nicht unbedingt möglich gewesen.
"Leider haben wir mit den Bedingungen nicht so viel gelernt wie wir gerne gehabt hätten", meint Gasly. "Wir wissen, dass es Performance bringt, aber wir brauchen noch ein weiteres Wochenende, um zu bestätigen, wo genau die Gewinne sind und ob es mehr liefert als erwartet - oder genauso viel."
Den neuen flacheren Heckflügel hatte Ocon nur am Samstag, sodass für ihn ein Eindruck schwierig ist. Und Gasly hatte ihn im zweiten Training, bevor er am Samstag auf mehr Downforce ging. "Aber ich erwarte nicht, dass er sich anders verhält als wir erwarten."