Hülkenbergs verpasste Chance im Regen: "Es fehlt Speed, es fehlt Grip"
Nico Hülkenberg konnte die regnerischen Bedingungen in Spa nicht ausnutzen und flog in Q1 raus - Hoffnung liegt auf Topspeed und Sonne am Sonntag
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollte man meinen, dass regnerische Bedingungen eine Chance für Nico Hülkenberg sind - vor allem auf einer Fahrerstrecke wie Spa-Francorchamps. Doch beim Qualifying in Belgien am Samstag (Formel 1 2024 live im Ticker) ging für den Deutschen und sein Haas-Team nicht viel: Für ihn und Teamkollege Kevin Magnussen war bereits nach dem ersten Qualifying-Abschnitt Schluss.
Mehr als zwei Zehntelsekunden fehlten Hülkenberg auf Lance Stroll vor ihm, sodass er als 16. in Q1 hängenblieb; Magnussen wurde mit zwei weiteren Zehnteln Rückstand 17.
An einer falschen Strategie seines Teams oder einem falschen Zeitpunkt auf der Strecke habe das laut ihm aber nicht gelegen: "Das war alles optimiert", sagt er gegenüber Sky. "Aber die Runde war einfach nicht schnell genug. Es war eine sehr 'eierige' Runde, sage ich mal. Ich habe einfach nicht den Grip gefunden. Das Heck war sehr, sehr nervös und instabil, auch auf dem Intermediate."
Auffällig war, dass Hülkenberg vor allem im zweiten Sektor ziemlich langsam war: 53,5 Sekunden brauchte er für den Downforce-Sektor, und auch Magnussen war nur ein knappes Zehntel schneller. Zum Vergleich: Valtteri Bottas im Sauber fuhr den Sektor in 52,7 Sekunden, die Spitze sogar Zeiten von unter 52 Sekunden.
"Ich glaube, es fehlt einfach Speed, es fehlt Grip. Generell haben wir uns dieses Jahr auf Intermediates nicht wirklich wohlgefühlt. Da hat unser Auto gewisse Probleme. Und das hat sich heute leider fortgesetzt", sucht er nach einer Erklärung.
Eine mögliche könnte aber auch sein, dass Haas im Hinblick auf den trockenen Sonntag auf etwas weniger Abtrieb setzt. Genau wissen kann man das aber nicht.
"Ich weiß nicht, ob die anderen vor der Quali auf etwas mehr Abtrieb gesetzt haben, um im Nassen konkurrenzfähiger zu sein", sagt er. "Aber ich habe noch nicht gesehen, ob das der Fall ist. Für morgen könnte das natürlich nützlich sein, wenn wir auf der Geraden schnell sind, weil wir dann Leute überholen können."
Doch egal, ob das die Erklärung ist oder nicht: Für Haas wäre ein trockenes Rennen am Sonntag besser, meint Hülkenberg - und zum Glück für ihn sieht es auch danach aus. "Mir sind trockene Bedingungen tatsächlich noch mal lieber als gemischte oder nasse, weil wir da einfach nicht den Speed haben", meint er.
"Im Trockenen kann man hier überholen, vielleicht können wir da mit unserem Topspeed etwas ausrichten."
Und außerdem weiß der Deutsche, dass in Spa immer eine Menge passieren kann. "Es gibt also keinen Grund, nervös zu werden. Wir müssen uns darauf fokussieren, einen guten Job zu machen und jeden Tag das Beste herauszuholen."