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Nico Hülkenberg fehlt eine Hundertstel für Q3: Ärger über verprasste Reifen
Etwas glücklich zog Nico Hülkenberg in Q2 ein, doch dort musste er sich über fehlende neue Reifen und eine nachteilige Boxenposition ärgern
(Motorsport-Total.com) - Erst ein bisschen Glück, dann ein bisschen Pech, und am Ende kommt dabei ein elfter Platz heraus. Für Nico Hülkenberg war das Qualifying zum Formel-1-Rennen in Ungarn (hier live im Ticker verfolgen) ein turbulentes mit vielen Wendungen, bei dem auch der Einzug in Q3 möglich gewesen wäre. Doch der Deutsche scheiterte um eine einzige Hundertstel an den Top 10.
"Eine Hundertstel ist immer drin, aber angesichts der Bedingungen und dafür, dass es ein gebrauchter Reifen war, bin ich sehr zufrieden mit meiner Runde", sagt der Haas-Pilot, der durchaus auch als Letzter aus dem Qualifying hätte rausgehen können.
Denn zwischenzeitlich war nicht klar, ob er es überhaupt aus Q1 schaffen würde. Denn vor den entscheidenden Versuchen im ersten Abschnitt war er nur Letzter - und an Alpine konnte man sehen, dass nicht jeder den Glauben hatte, dass überhaupt noch schnellere Runden drin sein würden. "Wenn der Regen kommt, sind wir erledigt", hatte Hülkenberg kurz zuvor gefunkt.
Haas hatte bis dahin kein optimales Qualifying hingelegt und fand sich nur auf den Positionen 18 und 20 wieder. "Mein erster Run war einfach nicht gut", sagt Hülkenberg. "Ich bin als erstes Auto raus, und es ist immer schwierig, die Bedingungen zu lesen und zu wissen, wo der Grip ist."
"Wenn man auf meiner ersten Runde auf den Randstein gekommen ist, dann gab es immer noch ein wenig Gischt an den Reifen, von daher habe ich den Randstein und die Strecke nicht wirklich ausgenutzt", erklärt er.
"Ich denke, wir hätten es in diesem Szenario besser machen können, aber wir haben angefangen, uns das Leben da schwer zu machen." Denn Hülkenberg musste am Ende der Session bereits alle drei neuen Sätze weicher Reifen ziehen und hoffen, dass es aufhört zu nieseln.
"Wir haben uns glücklich noch durchgedrückt am Ende mit einer guten Runde, aber in Q2 haben uns dann die neuen Reifen gefehlt", sagt er gegenüber Sky. "Deswegen nur der elfte Platz."
Ärger über Boxenposition: Immer ein Nachteil!
Hinzu kam, dass Hülkenberg am Ende des zweiten Abschnitts in der Boxengasse behindert wurde und nicht aus der Garage fahren konnte. Erst als Letzter konnte er aus der Box fahren und war so in seiner Vorbereitung beeinträchtigt.
"Das ist ein perfektes Beispiel, wie du einfach benachteiligt bist", hadert er mit seiner Position am Ende der Boxengasse. "Selbst wenn du vorher rausfährst, sobald jemand eine Minute später kommt, aber in der Fast-Lane ist, dann musst du ihn durchlassen. Das ist nicht ideal für uns."
"Wir müssen uns die Regeln noch einmal anschauen, weil es sonst immer ein Nachteil ist, am Ende zu sein", sagt Hülkenberg, der sich ein Reißverschlusssystem wie im Straßenverkehr wünschen würde. "Warum müssen wir warten, wenn wir zuerst rausgefahren sind, und jemanden vorbeilassen, der viel später da war?"
"Es sollte da ein wenig gesunder Menschenverstand und Fairplay herrschen, dass wenn ich schon rausgefahren bin und jemand sieht das, er mich einfach reinlässt. Aber das geben die Regeln im Moment nicht her", so der Deutsche.
Doch er gibt zu: "Am Ende hat das meine Runde nicht wirklich beeinträchtigt." Schlimmer sei gewesen, dass er für den Versuch keinen neuen Reifen mehr zur Verfügung hatte, "und das war eine ziemliche Strafe."
Auch Magnussen hadert: Q3 war drin
Auch Teamkollege Kevin Magnussen, der Q2 als 15. und Letzter beendete, glaubt, dass ein Einzug in Q3 für ihn durchaus drin gewesen wäre. Doch er habe aufgrund des gleichen Positionsproblems wie Hülkenberg in seiner Aufwärmrunde stark pushen müssen. "Du fängst deine Runde an und hast quasi schon eine Runde gemacht, und das ohne Abkühlrunde", ärgert er sich.
"Das kostet dich eine Menge, und dass wir nur zwei Zehntel von Einzug in Q3 entfernt waren, lässt mich glauben, dass ich mit einem sauberen Qualifying hätte durchkommen können", so der Däne. "Wir hatten das Auto für Q3, denke ich."
Auch er hadert mit Haas' Position in der Garage: "Das macht es deutlich schwieriger. Entweder fährst du als erstes Auto raus oder du riskierst, keine Runde fahren zu können, weil dir die Zeit ausgeht", so Magnussen. "Aber das sind die Karten, die wir in der Hand haben. Und mit denen müssen wir spielen."