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Lando Norris: Piastri-Sieg ist "fair", aber "schmerzhaft" für die WM-Chance
Lando Norris muss seinen McLaren-Teamkollegen in der Schlussphase des Ungarn-GP vorbeilassen - Der Sieg für Piastri sei "fair", aber "schmerzhaft" für die WM-Chancen
(Motorsport-Total.com) - Mit einem Sieg beim Großen Preis von Ungarn hätte Lando Norris einen wichtigen Schritt im Kampf um die Weltmeisterschaft machen können - stattdessen musste der Brite in der Schlussphase des Rennens seinen Teamkollegen Oscar Piastri passieren lassen, den er nur dank eines früheren Boxenstopps überholen konnte. Der Sieg für Piastri sei "fair", aber "schmerzhaft" für seine WM-Chancen, gibt der Brite zu.
"Ich möchte nicht als jemand dastehen, der nicht fair ist", erklärt Norris, der sich für das Manöver allerdings viel Zeit ließ und mit dem Team hitzig diskutierte. "Oscar hat in der Vergangenheit viel für mich getan und mir in vielen Rennen geholfen. Er ist ein besseres Rennen gefahren als ich, er hatte einen guten Start, er hatte einen besseren Start und ich hatte einen schlechten Start. Er hat es verdient und es war die richtige Entscheidung."
Dass der von der Poleposition gestartete Brite überhaupt hinter seinem McLaren-Teamkollegen ins Ziel kam, hat er sich selbst zuzuschreiben: Denn der 24-Jährige erwischte wieder einmal keinen guten Start, sodass Piastri schon in der ersten Kurve vorbeiziehen konnte.
Um sich später gegen Lewis Hamilton, Charles Leclerc und Max Verstappen verteidigen zu können, entschied sich McLaren, Norris eine Runde früher zum zweiten Boxenstopp zu holen als Piastri - der durch das unfreiwillige Undercut-Manöver hinter seinen Teamkollegen zurückfiel.
Norris über Piastri-Manöver: "Das tut weh"
"Ich wurde offensichtlich in diese Position gebracht, also haben sie mich als Erster an die Box gelassen und mir die Chance gegeben, das Rennen anzuführen und mir einen komfortablen Vorsprung herauszufahren. Ich habe getan, was ich getan habe, aber sie haben mir auch die Möglichkeit dazu gegeben, wissen Sie. Deshalb denke ich, dass es fair war, die Position zurückzugeben."
Hätte McLaren Piastri zuerst geholt, wie es aufgrund der besseren Position auf der Strecke eigentlich üblich ist, wäre Norris wohl nicht so leicht am Australier vorbeigekommen. "Ich weiß, dass ich den ersten Platz eigentlich gar nicht hätte haben dürfen, und das ist wohl der springende Punkt", gibt der Miami-Sieger zu.
Ein bisschen Enttäuschung bleibt am Ende aber trotzdem. "Ich denke, es wäre für jeden schwierig. Wenn man das Rennen anführt und es dann abgeben muss, tut das weh. Vor allem, weil in der Meisterschaft jeder Punkt hilft", sagt Norris, der allerdings schon 76 WM-Punkte hinter Verstappen liegt.
"Ich weiß, dass ich in der Meisterschaft verdammt weit hinter Max liege, das ist mir klar. Das braucht mir niemand zu sagen", weiß der McLaren-Pilot, der an die sieben Punkte erinnert, die er "heute weggeworfen oder verschenkt" hat. "Nicht weil ich die Position gewechselt habe, sondern weil ich wieder schlecht gestartet bin", ärgert sich Norris über den eigenen Fehler.
"Wir sind sehr stolz auf die Reise"
Schon in Österreich und Silverstone verpasste der Brite den möglichen Sieg. Unter dem Strich bleibt aber die Erkenntnis, dass McLaren ein Siegerteam geworden ist. "Ich möchte nicht vergessen, dass wir als Team einen Doppelsieg geholt haben", freut sich der 24-Jährige.
"Das ist eine unglaubliche Leistung von allen, das erste Mal seit Monza [2021] und ich denke, das ist unser Verdienst, denn wir waren das ganze Wochenende schnell, gestern waren wir im Qualifying Erster, heute waren wir wieder Erster. Das ist ein tolles Gefühl und das ganze Team ist sehr glücklich."
"Wir sind sehr stolz auf die Reise, auf der wir uns befinden, und freuen uns über die Fortschritte, die wir machen", gibt Norris zu, auch wenn er seine Poleposition erneut nicht in einen Rennsieg ummünzen konnte: "Mein Start war in Ordnung, meine Reaktion, mein Start war gut, und als ich in den zweiten Gang schaltete, hatte ich einfach einen massiven Einbruch. Ich weiß es nicht, aber ich werde es mir anschauen."