"Machen manchmal große Fehler": Alonso kritisiert Rennleitung
Fernando Alonso ist nicht einverstanden mit dem Zeitpunkt der roten Flagge und wettert auch über Chaos rund um den Parc ferme - Aston Martin leicht verbessert
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hat die Rennleitung nach dem Formel-1-Qualifying in Budapest 2024 scharf kritisiert: "Manchmal bekommt es die FIA hin und manchmal macht sie große Fehler - und heute haben sie einen gemacht", ärgert sich der Spanier nach seinem siebten Platz gegenüber DAZN.
© Motorsport Images
Fernando Alonso hatte nach dem Qualifying in Ungarn Klärungsbedarf Zoom Download
Der Aston-Martin-Pilot kritisiert den Zeitpunkt der roten Flagge nach dem Unfall von Yuki Tsunoda in Q3, wodurch er seinen zweiten Versuch in Q3 nicht mehr beenden konnte, weil er sich noch im letzten Sektor befand.
"Für mich ist das überraschend, denn wenn es in Kurve 8 einen Unfall gibt, dann warten sie normalerweise, bis die Autos ihre Runden zu Ende gefahren haben. Das ist zumindest ein ungeschriebenes Gesetz", so der Spanier.
Tsunodas Unfall passierte allerdings in Kurve 5, und die Rennleitung zögerte nicht lange mit der roten Flagge - wohl auch in dem Wissen, dass mit 2:13 Minuten auf der Uhr gerade noch genügend Zeit für einen weiteren Versuch bleiben würde.
Und: Tsunodas medizinisches Signallicht wurde durch den Aufprall automatisch ausgelöst, während gleichzeitig eine Menge Trümmerteile auf der Strecke lagen. Daher vergingen nur rund zehn Sekunden bis Q3 gestoppt wurde.
Diese Entscheidung bedeutete, dass kein Fahrer seine Runde beenden konnte, auch wenn er an dem Zwischenfall bereits vorbeigefahren war.
Ärger auch nach der Unterbrechung
"Ich hatte mich bis zur letzten Kurve um anderthalb Zehntel verbessert, als die rote Flagge herauskam", ärgert sich Alonso, dem nur 0,138 Sekunden auf Charles Leclerc vor ihm fehlten.
Doch damit war sein Ärger nicht vorbei: "Als wir in die Box gefahren sind, wurden Lance [Stroll] und ich unter Parc ferme gesetzt", klagt er. Dadurch werden die Einstellungen am Auto eingefroren.
"Aber als wir aus dem Auto ausgestiegen waren, hat man uns gesagt, dass Q3 noch einmal aufgenommen werden würde", so Alonso. "Wir sind zurück ins Auto, wurden wieder angeschnallt, aber weil ich keine Reifen mehr hatte, bin ich nicht noch einmal herausgefahren."
"Am Ende hat es keinen Unterschied gemacht", sagt der Spanier, "aber das (die rote Flagge; Anm. d. Red.), und das Parc ferme und dann wieder öffnen, das passiert normalerweise nicht."
Alonso zufrieden mit Ergebnis
Trotzdem war es am Ende ein gutes Ergebnis für Aston Martin: Alonso und Stroll schafften es beide in die Top 10 und belegten die Plätze sieben und acht. "Ich denke, damit müssen wir sehr zufrieden sein. Wir haben beide Autos in den Top 10 auf einer Strecke, wo wir Sorgen haben mussten, dass sie zu unserem Paket passt", sagt Alonso.
"Ich denke, dank der neuen Teile sind wir bereits konkurrenzfähig. Wir haben eine Menge Veränderungen vorgenommen, um uns an das neue Paket anzupassen, und ich denke, das Ergebnis ist gut", so der Spanier. "Aber Punkte werden am Sonntag vergeben, nicht am Samstag, von daher müssen wir den Job morgen beenden."
Geholfen haben dürften aber auch die Bedingungen mit dem Regen und den kühleren Temperaturen, weil der AMR24 häufig viel Temperatur in die Reifen bringt, was bei heißen Bedingungen nicht gerade hilfreich ist. Darum rechnet Alonso auch mit einem schwierigen, weil heißen, Sonntag.
Schlagen die Upgrades an?
Trotzdem ist er zufrieden, dass das Upgrade seines Teams nach der zuletzt schwierigen Phase anzuschlagen scheint: "Ich denke, die Rundenzeiten zeigen, dass wir ein bisschen näher an den Topteams dran sind und nicht mehr so kämpfen wie in Barcelona oder Österreich, wo wir in Q1 Probleme hatten", sagt er.
"Aber auch vom Gefühl her spürt man im Cockpit ein bisschen mehr Grip, mehr Dämpfung in den Kurven und das hat auch mehr Vorteile."
Dass es aber der Beginn von Veränderungen bei Aston Martin sei, so weit würde er noch nicht gehen: "Ich glaube nicht", winkt er ab. "Ich glaube, es ist nur eine kleine Erleichterung, ein bisschen weniger Druck für das Team. Aber ein Paket auf die Strecke zu bringen, das wie erwartet und gut funktioniert, das war dringend nötig."