• 19. Juli 2024 · 10:30 Uhr

Mercedes vor drittem Streich: Beweist Ungarn die endgültige Siegfähigkeit?

Mercedes gibt sich vor dem anstehenden Formel-1-Rennen in Ungarn optimistisch und ist gespannt, ob man auch auf einer völlig anderen Strecke vorne dabei ist

(Motorsport-Total.com) - Kann Mercedes das Triple perfekt machen und in Ungarn sein drittes Formel-1-Rennen in Folge gewinnen? Die Silberpfeile sind nach einem schwachen Saisonstart stark zurückgekommen und haben nach dem glücklichen Erfolg von Spielberg zuletzt auch in Silverstone gewinnen können - und das aus eigener Kraft.

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Lewis Hamilton hat in Silverstone das erste Rennen seit 2021 gewonnen Zoom Download

"Hätte uns jemand zu Saisonbeginn gesagt, dass wir nach Ungarn kommen und um den dritten Sieg in Folge kämpfen, dann hätten wir das nicht geglaubt", sagt George Russell. Doch der Aufschwung von Mercedes ist unübersehbar: "Wir haben die letzten vier Rennen seit den Upgrades angeführt, und das ist für uns ein unglaublicher Turnaround."

Der Umschwung kam mit dem Upgrade in Montreal, wo Mercedes plötzlich die stärkste Kraft schien. Laut Russell sei das damals ein "vernünftiges" Upgrade gewesen. Dass man dort nicht den Sieg holen konnte, war eher eigenen Fehlern zu verdanken. Auch in Spanien führte der Brite das Rennen nach dem Start an, bevor in Spielberg und Silverstone zwei Siege folgten.

"Ich denke, dass wir ohne Zweifel in zwei der letzten vier Rennen das schnellste Auto im Qualifying hatten, und im Rennen auch", so Russell. "Aber in Österreich und Barcelona lagen wir noch gute zehn bis 20 Sekunden hinter Max [Verstappen] und Lando [Norris]. Wir müssen schauen, wie es an diesem Wochenende aussieht, aber wir sind sehr gespannt auf das, was noch kommen wird."

Ungarn als gutes Pflaster

Nun also Budapest. Der Blick in die Vergangenheit macht dabei durchaus Mut. Denn in den vergangenen vier Jahren stand dort jeweils ein Mercedes auf der Poleposition. In den beiden Jahren der Ground-Effect-Ära war es sogar jeweils die einzige Pole des Jahres.

Ungarn scheint den Silberpfeilen zu liegen - und vor allem Lewis Hamilton, der mit acht Siegen mit Abstand Rekordgewinner auf dem Hungaroring ist. Zum Vergleich: Michael Schumacher liegt mit vier Siegen auf Rang zwei.


F1: Grand Prix von Ungarn (Budapest) 2024 - Technik

Vor allem der Vergleich zu 2022 und 2023 spricht für Mercedes: "Ich denke, wir haben jetzt ein besseres Auto", sagt Hamilton. "Ich weiß nicht, wie konkurrenzfähig wir sein werden, aber wir werden stärker sein als letztes Jahr. Trotzdem glaube ich, dass es zwischen uns, McLaren und Red Bull eng werden wird. Ich habe immer noch das Gefühl, dass sie leicht vor uns liegen."

Die Frage ist, ob auch der W15 zum Hungaroring passt, denn die Stärken des Autos haben sich im Saisonverlauf gewandelt. Am Anfang der Saison war der Mercedes entweder in den Kurven gut oder auf den Geraden - aber nie beides zusammen. Dank des Upgrades hat sich zumindest dieses Arbeitsfenster erweitert.

Wolff: Noch nicht überall siegfähig

Nun sind Kanada und Großbritannien, wo Mercedes mutmaßlich am schnellsten war, aber komplett andere Strecken als der verwinkelte Kurs in Budapest. "Der Hungaroring hat einen anderen Charakter als die zurückliegenden Strecken", sagt auch Motorsportchef Toto Wolff.

"Im Gegensatz zu Silverstone gibt es hier viele enge und kurvige Abschnitte und nur eine bedeutsame Gerade. Allerdings gibt es auch einige Highspeed-Kurven, weshalb es ein weiterer guter Test wird, um zu sehen, welche Fortschritte wir über verschiedene Kurvengeschwindigkeiten hinweg gemacht haben", so der Österreicher.


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"Wir wissen jedoch, dass wir noch kein Auto haben, mit dem wir an jedem Wochenende um Siege kämpfen können. Das Team arbeitet hart an weiteren Performance-Schritten, die uns das hoffentlich ermöglichen werden", sagt er weiter. "Diese Bemühungen setzen wir in den nächsten beiden Rennen und bis zur Sommerpause fort."

"Wir gehen mit dem Ziel in das Wochenende, unser Bestes zu geben. Wir hoffen, dass wir unseren positiven Trend beibehalten und die erste Saisonhälfte so stark wie möglich abschließen können", so Wolff.

Hamilton: Ungarn nicht der ultimative Test

Ist Ungarn mit seinem völlig anderen Layout jetzt der ultimative Test für Mercedes, ob die Fortschritte des Teams überall ersichtlich sind? Hamilton winkt ab: "Ich sehe nicht, dass gerade das hier der ultimative Test ist", sagt er. "Ich denke, dass jedes Wochenende der ultimative Test der schieren Willenskraft des Teams ist."

"Wir wollen definitiv nicht übermütig werden, weil das der Schlüssel in unserem Ansatz ist, aber scheiß drauf: Die Jagd ist eröffnet! Wir sind heiß, wir sind auf der Jagd und wir werden versuchen, so viele Rennen wir möglich zu gewinnen", gibt sich der siebenmalige Weltmeister offensiv.


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"Es kann sein, dass Red Bull an diesem Wochenende noch meilenweit voraus ist, oder McLaren, aber wir haben in den vergangenen Rennen gezeigt, dass man mit Entschlossenheit, echtem Fokus und dem dauerhaften Jagen von Verbesserungen einen Unterschied machen kann", sagt Hamilton.

Er betont weiter: "Wir sind als Team vereint und versuchen sicherzustellen, dass wir die Saison auf einem Hoch beenden. Wenn wir in der Konstrukteurswertung weiter nach oben kommen oder uns so verbessern, dass wir nah an den Fahrern vor uns sind, dann wäre das großartig."

Weg zur Meisterschaft wohl zu weit

Doch ist vielleicht sogar noch der Angriff auf die Meisterschaft drin, wenn die Form anhält? Russell bremst: "Max ist in der Meisterschaft schon weit vorne und Lando ist ziemlich solide auf Platz zwei."

In Zahlen ausgedrückt: Russell müsste 144 Punkte auf Verstappen aufholen und 60 Punkte auf Norris, Hamilton jeweils einen mehr. In der Konstrukteurs-WM fehlen Mercedes 152 Punkte auf Red Bull.


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"Für uns ist das Ziel für den Rest des Jahres, so viele Rennen wie möglich zu gewinnen", sagt Russell. "Natürlich haben wir die Lücke enorm geschlossen und hatten zwei wirklich großartige Rennen in den letzten vier. Aber wenn man schaut: Max hat trotzdem zwei davon gewonnen, war in dem anderen Zweiter und wäre auch in Österreich Zweiter geworden."

Das heißt, dass auch Verstappen eigentlich keine schlechten Wochenenden hatte und Mercedes keine Punkte aufholen konnte. "Aber wir müssen an diesem Wochenende und in Spa schauen. Wenn wir zwei gute Wochenenden haben, dann werden wir überall schnell sein", so der Brite.

"Das haben wir schon in Silverstone gesagt, aber wenn wir es in den nächsten beiden Rennen wieder schaffen, dann sind wir für den Rest der Saison dabei."

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