Williams endlich mit Punkten, doch Vowles sagt: "Es war mehr drin!"
Williams-Teamchef James Vowles ist zufrieden mit Platz neun in Silverstone, trotzdem sagt er, dass für den Rennstall sogar noch mehr drin gewesen wäre
(Motorsport-Total.com) - Williams konnte sich beim Heimspiel in Silverstone über zwei wichtige Punkte freuen. Doch Teamchef James Vowles sagt, dass vielleicht sogar noch mehr drin gewesen wäre als der neunte Platz von Alexander Albon, der damit schon im zweiten Jahr in Folge für Williams in Großbritannien in die Punkte fuhr.
"Für uns war es von Anfang bis Ende ein sehr starkes Wochenende", freut sich Vowles in einem Video auf der Webseite des Teams über das gute Ergebnis. "Es war egal, ob es Bedingungen für Intermediates waren, oder rutschige Slick-Bedingungen oder ob es ganz trocken war. Wir waren immer im Bereich der Top 10 dabei", lobt er.
"Für mich ist das das wichtige Element. Wir müssen da sein und Leistung zeigen, wenn es darauf ankommt."
Und das ist Williams am Wochenende gelungen, denn auch Logan Sargeant war als Elfter in einer Position, in der er von einem weiteren Ausfall vor ihm profitiert hätte und seine ersten Saisonpunkte hätte holen können.
Und Vowles sagt: "Ich glaube, dass noch ein wenig mehr drin gewesen wäre." Denn beim ersten Wechsel von Slicks auf Intermediates erwischte das Team bei Albon einen schlechten Boxenstopp, der rund sechs Sekunden langsamer war als die der Konkurrenz.
"Wenn man die Abstände sieht, und wo wir gelandet sind, dann war das sehr schmerzhaft", sagt er angesichts der Tatsache, dass dem Thailänder im Ziel nur 4,8 Sekunden auf Fernando Alonso fehlten.
Mehr Punkte mit besserem Timing?
Und auch das Timing hätte besser sein können, merkt Vowles an. Denn wäre man eine Runde früher an die Box gekommen, um sich Intermediates zu holen, hätte man auch noch etwas schneller sein können. Das Gleiche gilt für Sargeant, der in der gleichen Runde an die Box gefahren war und durch den langsamen Stopp bei Albon ebenfalls aufgehalten wurde.
"Eine Runde früher hätte Logan vielleicht ein gutes Ergebnis gebracht", ärgert sich der Teamchef. "Vielleicht auch ein paar Punkte mehr mit Alex mit der gleichen Entscheidung. Aber der Punkt ist, dass wir zwei Fahrer in einer Position haben, wo wir Punkte holen können."
Für ihn überwiegen jedoch die positiven Seiten des Wochenendes. In Sachen Reifenmischungen hätten die Ingenieure im Rennen den richtigen Riecher gehabt. Albon hatte in der Schlussphase die Mediums aufgezogen und kam so noch an Yuki Tsunoda auf Softs vorbei.
"Die Realität ist, dass Punkte an diesem Wochenende drin waren. Wir sind auf einer starken Position gelandet, und noch wichtiger ist, dass wir Momentum haben, auf dem wir aufbauen können", betont Vowles.
In Barcelona noch 18. und 20.
Am wichtigsten ist für ihn aber nicht die Tatsache, dass Williams in Silverstone schnell war. Wichtiger ist für ihn zu verstehen, warum das so war. Denn noch zwei Wochen zuvor in Spanien hatte das Team chancenlos die Plätze 18 und 20 belegt. "Das zu verstehen sorgt für Performance in der restlichen Saison", sagt er.
Zwar hatte es In Silverstone durch ein kleines Aufhängungsupdate Verbesserungen gegeben, doch die hätten nicht die großen Unterschiede ausgemacht, die man zwischen Barcelona und Silverstone sehen konnte. "Da liegt etwas Grundlegenderes im Auto", so Vowles.
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"Diese Rennen, wo wir diese Unterschiede sehen, ermöglichen uns, tief in die Daten zu gehen und das zu verstehen. Es gibt auch schon Anzeichen nach Silverstone. In der Email, die ich an die Fabrik geschrieben habe, ging es nicht darum zu feiern, dass wir schnell waren, sondern um das Warum", sagt er.
"Für mich ist wichtig zu verstehen, warum wir auf manchen Strecken langsam sind und warum wir auf anderen vergleichsweise schnell sind. Das zu verstehen wird viel mehr Performance in dieser Saison freisetzen."
Großes Update nach der Sommerpause
Zumindest gibt ihm das Wochenende in Silverstone Hoffnung, dass Williams, die derzeit trotzdem erst vier Punkte auf dem Konto haben, im weiteren Saisonverlauf mit beiden Autos punkten kann.
"Dafür müssen wir aber sicherstellen, dass wir Entwicklungen an das Auto bringen - mehr noch als in Silverstone", sagt Vowles. "Die waren nämlich klein verglichen mit dem, was wir noch in der Pipeline haben."
Das wird allerdings noch etwas auf sich warten lassen. Denn bei den nächsten beiden Rennen in Ungarn und Belgien ist kein größeres Update zu erwarten - maximal kleinere Dinge wie etwas Gewichtsersparnis.
"Die große Performance kommt nach der Sommerpause", verspricht er. "Ich bin sicher, dass das bei anderen auch der Fall ist. Unser Ziel ist sicherzustellen, dass wir deutlich mehr ans Auto bringen als sie."