• 06. Juli 2024 · 13:32 Uhr

Regen verhindert Zeitenjagd: Beide Mercedes im dritten Training voran

Drei Briten voran im Abschlusstraining beim britischen Grand Prix: George Russell setzt sich bei schwierigen Wetterverhältnissen an die Spitze

(Motorsport-Total.com) - Doppelte Bestzeit für Mercedes im Abschlusstraining vor dem Qualifying in Silverstone: Auf nasser Strecke fuhr George Russell in 1:37.529 Minuten an die Spitze, 0,035 Sekunden vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Zeiten, die in der letzten Viertelstunde auch deshalb nicht mehr unterboten wurden, weil es wieder zu regnen begann.

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George Russell sicherte sich die Bestzeit im dritten Freien Training in Silverstone Zoom Download

Dementsprechend schwierig ist es, aus den erzielten Rundenzeiten seriöse Rückschlüsse für das Kräfteverhältnis zu ziehen. Zumal das Qualifying (Beginn: 16 Uhr deutscher Zeit) aller Voraussicht nach bei trockenen Bedingungen stattfinden wird.

Hinter Russell und Hamilton sicherten sich Lando Norris (McLaren/+0,185), der Schnellste vom Freitag, Carlos Sainz (Ferrari/+0,610), Max Verstappen (Red Bull/+0,864) und Charles Leclerc (Ferrari/+0,925) die Positionen 3 bis 6. Nico Hülkenberg (Haas), der als Spezialist für solche Streckenverhältnisse gilt, belegte Platz 10. Rückstand auf Russell: 1,811 Sekunden.

Trotz des schlechten Wetters wurde intensiv trainiert. Ganz ausgeschlossen werden kann Regen für das Qualifying nämlich nicht, und auch für den Rennsonntag liegt die Regenwahrscheinlichkeit insgesamt bei 60 Prozent. Wobei die Regenwahrscheinlichkeit zu Mittag, also vor dem Start, am höchsten ist.

Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko glaubt: "Es wird kein trockenes Qualifying werden. Obwohl die Strecke hier trotz dieser niedrigen Temperaturen sehr rasch abtrocknet. Aber ich glaube, man muss auf Downforce gehen. Wir haben gesehen, Mercedes hat hauptsächlich in den langsamen Kurven gewonnen. Die haben also mehr Downforce raufgegeben. Man wird in Richtung Regen gehen, denn die Vorhersage für morgen ist ja auch schlecht."

"Wir sind neun Zehntel hinter der Bestzeit. Und auch im letzten Run, wo die anderen teilweise trotz leichten Regens schneller wurden, haben wir keine Verbesserung erzielt. Wir drehen uns momentan etwas im Kreis. Vor allem bei so einem Wetter, das normalerweise Verstappen-Wetter ist", sagt Marko im Interview mit dem ORF.

Und weiter: "Es ist schwierig, und wir müssen schauen. Vielleicht waren wir zu konservativ in der gesamten Abstimmung oder in der ganzen Herangehensweise. Man muss mehr mit dem Luftdruck experimentieren. Schauen wir mal, wie das Wetter wird, und dann hoffen wir, dass wir in die richtige Richtung kommen."

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Das dritte Freie Training begann auf komplett nasser Strecke. Die beiden Haas-Fahrer waren die Ersten, die sich auf Intermediates trauten rauszufahren. An Slicks war dabei nicht zu denken, schließlich hatte die Rennleitung am Vormittag wegen der widrigen Verhältnisse sogar das geplante Formel-3-Rennen auf den frühen Samstagabend verschoben.

Es dauerte nur ein paar Minuten, bis Verstappen seinen astreinen "360" hinlegte, ohne allerdings einzuschlagen. Bei den Racing Bulls stellte man fest, dass die Strecke "nasser als erwartet" ist. Und nach siebeneinhalb Minuten musste unterbrochen werden, weil sich Pierre Gasly (20./Alpine) bei Vale im Kiesbett eingegraben hatte. Die Rotphase dauerte sechs Minuten.

Zu dem Zeitpunkt hatten einige Fahrer bereits ihre ersten Zeitrunden absolviert, und es zeichnete sich der nächste Regen am Wetterradar ab. Yuki Tsunoda (Racing Bulls) führte mit einer Bestzeit von 1:47.080 Minuten vor Leclerc und Fernando Alonso (Aston Martin). Zum Vergleich: Norris' Freitagsbestzeit auf trockener Strecke lag bei 1:26.549 Minuten.

Als die Session wieder freigegeben wurde, handelte sich Daniel Ricciardo (18./Racing Bulls/+3,294) eine Untersuchung der Rennkommissare ein. Er war in der Boxenstraße zickzack gefahren - angeblich, weil er ein Problem mit der Lenkung festgestellt hatte und diesem auf den Grund gehen wollte. Eine Fehlannahme.

Bei der FA-Untersuchung stellte sich heraus: Es ging darum, die Reifentemperatur hochzuhalten. Ricciardo wurde nach der Session einvernommen. Dabei gab er zu, dass seine Aktion unnötig gewesen sei, und er versprach den Kommissaren, so etwas nicht zu wiederholen. Letztendlich kassierte er dafür seine erste Verwarnung der laufenden Saison.

Weil dann - bis auf Gasly - alle Fahrer gleichzeitig auf der Strecke waren, trocknete der Asphalt relativ rasch ab. Nach 25 Minuten hatten die ersten fünf Fahrer die 1:40er-Barriere geknackt. "Die Strecke wird trockener, das Wasser geht weg, und die Piloten finden dann den Grip", meinte Alexander Wurz in der Phase im Live-Kommentar des ORF.

Etwa 20 Minuten vor Schluss nahm der Regen aber wieder zu, und so wurden die bis dahin aufgestellten Bestzeiten nicht mehr unterboten. Zu weiteren Unfällen kam es nicht. Regen und gerade mal elf Grad Lufttemperatur waren aber ein totales Kontrastprogramm zum Sommerwetter vor einer Woche beim Grand Prix von Österreich in Spielberg.

Wurz' Prognose für das Qualifying: "Ich traue mir für ein nasses Zeittraining überhaupt keine Vorhersage zu geben. Verstappen hat sich ein bisschen schwergetan. Das zeigt, dass der mechanische Grip in langsamen Kurven nicht so da ist. Da hat er Probleme. Ich glaube: Wenn es so bleibt, wird es extrem spannend - und ein großes Casino!"

Wo kann man den Grand Prix von Großbritannien live sehen?

Vorweg: Silverstone gehört nicht zu den Rennen, die von RTL im deutschen Free-TV übertragen werden. Eine der besten Möglichkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben, ist daher die tägliche F1-Show auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, in der Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll jeden Abend um 23 Uhr analysieren, was passiert ist. Unterstützt von einem mehrköpfigen Journalistenteam vor Ort an der Rennstrecke. (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und keinen Livestream verpassen!)


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Die späte Sendezeit für den Livestream, um 23 Uhr, ist bewusst so gewählt, damit Sportfans noch in Ruhe die Spiele der Fußball-EM schauen können, ehe sie zur Formel-1-Analyse auf YouTube rüberwechseln.

Das Qualifying am Samstag findet um 16 Uhr deutscher Zeit statt. Das wird nicht nur, wie gewohnt, vom Pay-TV-Sender Sky in Deutschland gezeigt, sondern auch von RTL+. Außerdem natürlich auch vom ORF in Österreich und dem SRF in der Schweiz, die alle Qualifyings und Rennen der Formel 1 live übertragen. (Hier geht's zur kompletten Formel-1-TV-Übersicht für Silverstone!)

Der Grand Prix findet dann am Sonntag statt. Startzeit ist um 16 Uhr deutscher Zeit. RTL+ überträgt allerdings nur das Qualifying und nicht das Rennen. Dafür steigt ab 15:30 Uhr die Watchparty auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, mit Kevin Scheuren und Dennis Lewandowski und ihrem alternativen Live-Kommentar.

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