Nico Hülkenberg auf P6, aber: Beinahe wär's schon in Q1 aus gewesen!
Nico Hülkenberg rast mit den Haas-Updates auf den sechsten Platz beim Formel-1-Qualifying in Silverstone und schlägt beide Ferraris: Wäre sogar P4 drin gewesen?
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg hat den starken Eindruck von Haas mit einem sechsten Platz beim Qualifying von Silverstone bestätigt. Mit den neuen Teilen am Haas VF-24 konnte Hülkenberg unter anderem beide Ferraris schlagen, doch das Qualifying wäre beinahe eher zu Ende gewesen, als dem Deutschen lieb gewesen wäre.
"Das Q1 lief gut und glücklich für uns, weil da haben wir uns ein bisschen mit dem Timing verzockt", sagt Hülkenberg nach der Session bei Sky. Zu Beginn war die Strecke immer noch nass, weshalb die Fahrer auf den Intermediates draußen waren. Haas pokerte jedoch auf die abtrocknende Strecke und schickte die Fahrer erst gegen Mitte der Session auf Soft-Reifen auf die Strecke.
"Die rote Flagge von Checo [Perez] hat uns nicht wirklich in die Karten gespielt und das war so ein Schneeballeffekt", erklärt Hülkenberg, der somit nur einen Versuch hatte, um ins Q2 zu kommen. "Letztendlich war die dann gerade eben gut genug und wir sind da glücklich durchgerutscht, sonst wäre das der Supergau geworden."
Letzte Q3-Runde nicht ganz sauber: Wäre P4 drin gewesen?
Teamkollege Kevin Magnussen hat es jedoch erwischt. Der Däne schied als 17. bereits im ersten Qualifyingsegment aus. In der weiteren Folge konnten Hülkenberg und der runderneuerte Haas dafür auftrumpfen: "Q2 war sauber, Q3 auch größtenteils", so der 36-Jährige. "Die letzte Runde aber nicht ganz. Ich glaube, da wäre noch ein bisschen mehr gegangen, aber P6 ist schon okay."
Genauer auf seine letzte Q3-Runde angesprochen, wo Hülkenberg sogar den besten ersten Sektor aller Fahrer setzte, erklärt er: "In Kurve 13 ging mir die Straße aus, ich bekam eine Menge Untersteuern und konnte nicht auf der Linie bleiben, die ich wollte. Und ich habe das Gefühl, dass ich durch das Untersteuern den Reifen kaputt gemacht habe und in Kurve 15 nichts mehr übrig war, sodass ich leider die ganze Zeit verloren habe."
Am Ende fehlten Hülkenberg 0,519 Sekunden auf die Poleposition von George Russell im Mercedes. Addiert man jedoch die besten Sektoren aus beiden Q3-Runden zusammen, so wären für den Deutschen mindestens zwei Zehntel drin gewesen, die ihn auf Platz vier vor Max Verstappen gespült hätten.
Hülkenberg: Updates hat man auf Anhieb gespürt
Dass der Haas zu so einer Position überhaupt in der Lage ist, kann man zweifelsohne den neuen Teilen verdanken, die Hülkenberg bereits am Trainingsfreitag die viertschnellste Zeit sicherten. Auch wenn der Deutsche keine genauen Zahlen nennen kann, wie viel das Haas-Update an Rundenzeit bringt, so ist es für die Fahrer dennoch ein spürbarer Schritt nach vorne.
"Schwer zu beurteilen, wie viel genau", sagt er auf die Auswirkungen des Updates angesprochen. "Ich war wirklich glücklich und habe sie gestern im zweiten Training sofort gespürt, was immer ein positives Zeichen ist. Ich hatte das schon in der Vergangenheit, wenn man Updates anbringt und sie nicht spürt, ist das normalerweise nicht so toll, aber dieses Mal war es wirklich spürbar und sehr positiv."
"Es hilft auch der Kurvenbalance, die Charakteristik ist ein bisschen geschmeidiger, besser, das Auto vergibt mehr und es wird uns, glaube ich, auch im Rennen gut tun und helfen."
Hülkenberg: Haas im Rennen wohl ohne Chance gegen Ferrari
Für das Rennen sollte Haas zudem Mut machen, dass man neben starken Longruns am Freitag an den vergangenen Rennwochenenden zumeist bei der Rennpace immer etwas besser aussah als auf eine schnelle Runde im Qualifying. Zu weit aus dem Fenster lehnen will sich Hülkenberg jedoch nicht, schließlich starten die eigentlich schnelleren Ferraris hinter ihm.
"Ja gut die Roten, die kommen von hinten", sagt er auf seine Rennprognose angesprochen. "Die werden wir unter normalen Bedingungen nicht halten können. Die werden, glaube ich, vorbei und davon fahren, aber alles was dahinter ist und startet, ich glaube, mit denen können wir es aufnehmen und die können wir auch schlagen."
Eine Präferenz, ob das Rennen für Haas lieber trocken oder nass sein soll, hat Hülkenberg jedoch nicht: "Ich denke, das Wetter ist so, es gibt Regen und es kann jeden Moment passieren. Es könnten gemischte Bedingungen sein, es könnte einfach so [wie jetzt im Qualifying] sein. Daher habe ich, um ehrlich zu sein, keine wirkliche Vorliebe."