Nach Update-Flop: RB in Österreich mit unterschiedlichen Spezifikationen
Das umfangreiche Barcelona-Update steht auf der Probe: Im ersten Freien Training von Österreich fuhren die Racing-Bulls-Piloten mit verschiedenen Spezifikationen
(Motorsport-Total.com) - Nach einem enttäuschenden Wochenende in Barcelona trotz umfangreichen Updates ist das Racing-Bulls-Formel-1-Team in der Folge beim ersten Freien Training in Österreich mit unterschiedlichen Spezifikationen unterwegs gewesen. Daniel Ricciardo (P16; +1,277) ist dabei wohl mit einer Reihe der neuen Teile unterwegs gewesen, während am Auto von Teamkollege Yuki Tsunoda (P9; +0,894) sowohl alte als auch neue Teile verbaut waren.
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Daniel Ricciardo hatte im FT1 von Spielberg wohl mehr neue Teile am Auto als Teamkollege Yuki Tsunoda Zoom Download
"Es ist eine Mischung eigentlich", sagt Racing-Bulls-CEO Peter Bayer. "Wir haben relative klare Daten auslesen können, auch vom letzten Rennen in Barcelona. Wir wussten bei beiden Autos eine gewisse Basis und haben dann aufgestückt mit verschiedenen Aufbauteilen, alt und neu, um das Maximum an Daten herauszuholen."
Das Team fügte in Barcelona einen überarbeiteten Seitenkasten und eine neue Motorabdeckung sowie einen neuen Heckflügel und Unterboden hinzu, um beim Triple-Header mehr Leistung zu erzielen. Doch die Upgrades brachten in Barcelona nicht den erhofften Schritt: Daniel Ricciardo wurde 15. und Yuki Tsunoda 19.
Bayer: "Haben ein paar erste Anhaltspunkte"
"Für uns war in erster Linie Datenanalyse angesagt nach dem Bauchklatscher in Barcelona", so Bayer nach dem ersten Freien Training in Spielberg gegenüber Sky. "Einfach um zu verstehen, warum dieses Upgrade nicht so funktioniert hat, wie wir es uns erwartet haben. Wir haben beide Autos mit verschiedenen Teilen bestückt, und haben jetzt versucht, maximale Daten auszulesen. Die Analyse läuft jetzt, wir haben ein paar erste Anhaltspunkte."
Beim Blick auf die Leistung auf eine schnelle Runde hat jedenfalls Tsunoda mit den älteren Teilen eine bessere Figur gemacht, doch in den Longruns zu Sessionende drehte sich das Bild. Mit einem reifenbereinigten Rückstand von 1,45 Sekunden pro Runde war Racing Bulls ohnehin weit von der Pace der Topteams entfernt, wobei Tsunoda noch einmal eine halbe Sekunde im Schnitt langsamer war als Ricciardo.
Laut Bayer habe man mit dem Topspeed in Österreich zu kämpfen: "Es gab jetzt wieder ein neues Thema für uns: Highspeed. Wir waren nie die schnellsten, aber heute waren wir wirklich bei den langsamsten Autos. Wir müssen uns genau ansehen, ob da mit dem neuen Flügel eventuell noch was zu tun ist. Aber wir sind auf dem richtigen Weg."
Ricciardo: Nicht gesagt, dass Update ein Flop ist
Zum Plan für Österreich erklärte Ricciardo schon vor dem Wochenende, dass das Team die neuen Teile noch weiter erforschen muss: "Es gibt sicherlich noch einige Fragen. Aber sind wir davon überzeugt, dass das Upgrade ein Flop war? Nein, sind wir nicht", so der Australier am Donnerstag.
"Yuki und ich werden mit verschiedenen Konfigurationen starten. Es ist eine Kombination aus allem, denn wir versuchen immer noch, es herauszufinden. Wir werden am [Freitag] anders starten und hoffentlich etwas aus dem Training lernen und dann für das Sprint-Quali zusammenlegen."
"Aber ja, wir werfen noch nichts in die Tonne; es gibt noch keine festen Schlussfolgerungen, würde ich sagen. An einem Sprintwochenende ist es natürlich ein bisschen schwieriger, aber wir müssen weiter versuchen, daran zu arbeiten."
Tsunoda: Pace-Einbruch nicht nur durch Update
Tsunoda verrät, dass die Daten des Großen Preises von Spanien dem Team zeigen, dass die Updates letztlich nicht für die insgesamt fehlende Leistung vor einer Woche verantwortlich gemacht werden konnten. Dennoch bleibt "ein kleines Rätsel" aufgrund der Diskrepanz zwischen den Windkanaldaten und der tatsächlichen Leistung.
"Ich hoffe, dass ich in dieser Woche eine klare Erklärung habe, aber offensichtlich arbeitet das Team sehr hart an diesem Problem", sagt der Japaner. "Wir sehen immer noch, was wir nach dem Rennen in den Daten sehen wollten, aber irgendwie funktioniert es nicht gut."
"Wir haben ein paar Dinge gesehen, die dafür verantwortlich sein könnten, aber es gibt immer noch keine klare Antwort, also ist es ein kleines Rätsel für uns und offensichtlich ein paar Dinge, die wir bei der Abstimmung hätten besser machen können oder so. Aber das erklärt immer noch nicht, warum wir so viel im Vergleich zu den vorherigen Rennen verloren haben."