Fernando Alonso: Habe die mögliche Kanada-Pole in Kurve 2 verloren
Fernando Alonso ist erleichtert, es endlich mal wieder über Q1 hinausgeschafft zu haben, ärgert sich aber, dass die Poleposition in einer Kurve verloren wurde
(Motorsport-Total.com) - Es sind ja die kleinen Dinge, über die man sich freuen sollte: Zum ersten Mal seit Miami hat es Fernando Alonso im Qualifying von Kanada (Formel 1 2024 live im Ticker) wieder aus Q1 herausgeschafft - und zum ersten Mal seit Schanghai startet der Spanier wieder aus den Top 10 und konnte seinen Teamkollegen Lance Stroll besiegen.
Denn zuletzt lief es für Alonso an Samstagen überhaupt nicht. Die beste Startposition der vergangenen drei Rennen: Platz 14 beim Großen Preis von Monaco - aber auch nur, weil beide Haas aus der Wertung genommen wurden.
Dementsprechend sieht er Startplatz sechs positiv: "Das ist definitiv eine gute Startposition, nachdem wir bei den letzten beiden Events in Q1 draußen waren und das Rennen damit im Grunde gelaufen war", sagt er. "Von den Startplätzen sechs und neun haben wir jetzt aber die Chance, Punkte zu holen."
"Gleichzeitig war es aber ein schwieriges Qualifying", meint Alonso weiter. "Der Wind hat sich ständig gedreht und es gab immer wieder Regentropfen, und dann verliert man immer etwas Vertrauen im Auto."
"Aber ich denke, dass heute niemand eine perfekte Runde hingelegt hat - zumindest war das bei mir der Fall", sagt er. "Ich habe in Q3 nicht alles zusammenbekommen, und wenn man dann sieht, dass man nur zwei Zehntel von der Pole weg ist, dann tut das ein bisschen weh."
0,228 Sekunden fehlten Alonso am Ende auf Startplatz eins, und er weiß auch ganz genau, wo er mögliche Zeit verloren hat: "Alles in Kurve 2", so Alonso. "Es hat so übersteuert und ich habe das Auto so schlimm verloren, dass ich schon daran gedacht habe, die Runde abzubrechen und reinzukommen."
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10. Japan 2000, Michael Schumacher vor Mika Häkkinen - 0,009 Sekunden: Im Duell der beiden Erzrivalen hat Schumacher 2000 die besseren Karten. Nach der engen Poleposition am Samstag siegt er auch im Rennen vor dem McLaren-Piloten und krönt sich damit erstmals für Ferrari zum Weltmeister. Fotostrecke
"Aber ich habe weitermacht und war dann Platz sechs. Wenn man dann sieht, dass nur zwei Zehntel gefehlt haben, dann hätte man das alles in einer Kurve finden können", so der Aston-Martin-Pilot.
Doch die Aussagen des Spaniers kommen einem bekannt vor. Schon in China hatte er erzählt, dass er seine Runde, die am Ende zu Platz drei gereicht hatte, eigentlich schon abbrechen wollte, dann aber noch einmal alles auf Risiko reingeworfen habe. So war es auch in Kanada: "Ich bin danach einfach sehr aggressiv gefahren, um wieder Zeit gutzumachen."
Doch es lohnte sich und brachte Aston Martin endlich wieder einmal eine gute Startposition, nachdem man zuletzt immer größere Probleme hatte und drohte, hinter die vorderen Teams des Hinterfeldes zu rutschen.
In Montreal habe sich der AMR24 aber "definitiv etwas besser" angefühlt, wie Alonso sagt. "Schon gestern hatten wir etwas mehr Vertrauen ins Auto, und heute auch."
Im Rennen dürfte es laut ihm darauf ankommen, die richtigen Entscheidungen zu treffen: "Wenn es regnen sollte, dann ist das eines der Rennen, wenn du für Intermediates oder Trockenreifen eine Runde zu früh oder zu spät stoppst, dann ist dein Rennen vorbei", so Alonso. "Du musst es perfekt timen, von daher wird jeder etwas Glück brauchen."