• 08. Juni 2024 · 19:39 Uhr

Wow! Wo kommt diese Bestzeit her, Lewis Hamilton?

Vier Zehntel Vorsprung auf Max Verstappen: Lewis Hamilton dominierte das dritte Freie Training zum Grand Prix von Kanada 2024 in Montreal

(Motorsport-Total.com) - Montreal-Rekordsieger Lewis Hamilton hat im dritten Freien Training beim Grand Prix von Kanada eine in dieser erdrückenden Dominanz von keinem erwartete Bestzeit gesetzt. Der Mercedes-Fahrer meisterte den Circuit Gilles Villeneuve in 1:12.549 Minuten und hängte seinen ersten Verfolger Max Verstappen (Red Bull) um 0,374 Sekunden ab.

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Gehört Lewis Hamilton jetzt plötzlich zu den Favoriten beim Grand Prix von Kanada? Zoom Download

Das ist umso bemerkenswerter, als das Abschlusstraining, anders als die beiden Sessions am Freitag, bei komplett trockenen Bedingungen stattfand und die Teams erstmals Gelegenheit hatten, unter repräsentativen Bedingungen ihre Programme zu absolvieren.

Williams-Teamchef James Vowles, früher Hamiltons Chefstratege bei Mercedes, sagt im Interview mit Sky: "Wenn er sich im Auto wirklich richtig wohlfühlt, dann haut er manchmal solche Dinger raus. Montreal ist eine der Strecken, die er total liebt. Hier musst du voll ans Limit gehen, um schnell zu sein. Und ich denke, das war eine richtig schnelle Runde."

Verstappens Crew hatte nach dem ERS-Defekt am Freitag am Samstagmorgen die Powerunit gewechselt. Es ging zurück vom dritten zum zweiten Motor der Saison, bereits gebraucht, sodass für den Wechsel keine Gridstrafe droht.

Der Beginn war dann mühsam. Zwar führte der amtierende Weltmeister schon nach 15 Minuten, doch auf einer seiner ersten Runden ging's bei der Wall of Champions gleich mal geradeaus. "Mann, ich weiß nicht warum, schon das ganze Wochenende. Die Lenkung fühlt sich super merkwürdig an für mich", bemängelte er am Boxenfunk.

Kurz vor Schluss küsste er die "Wall of Champions". "I hit a little bit the wall", beichtete er seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase. Am Ende trotzdem Platz 2, vor George Russell im zweiten Mercedes (+0,408) und Lance Stroll (Aston Martin/+0,477).

Oscar Piastri (McLaren/+0,717) wurde Fünfter, vor Daniel Ricciardo (Racing Bulls/+0,730). Charles Leclerc (Ferrari), vor dem Wochenende als frischgebackener Monaco-Sieger als Geheimfavorit auf den Sieg gehandelt, landete auf P10. Nach dem Abschlusstraining ist der Optimismus bei Leclerc dahin: "Wir sind extrem langsam", lautete sein Fazit am Boxenfunk, bevor die Session zu Ende ging.

Überraschend: Kevin Magnussen auf Platz 11, bislang an diesem Wochenende komfortabel schneller unterwegs als Teamkollege Nico Hülkenberg (17.). Im dritten Training waren die beiden Haas-Fahrer am Ende durch 0,338 Sekunden getrennt. "Kevin ist schneller als wir. Überall ein bisschen", analysierte Hülkenbergs Renningenieur am Boxenfunk.

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Ergebnis, 3. Freies Training


Ticker: Paddock live mit Ruben Zimmermann


Stream: Analyse live auf YouTube (3:00 Uhr)

Es dauerte nur fünf Minuten, bis die Session zum ersten Mal unterbrochen wurde (für fünf Minuten). Und der Verursacher war, genau wie am Freitag, Guanyu Zhou (20./+6,107). Der Sauber-Fahrer hatte gerade seine erste schnelle Rundenzeit gesetzt und sich auf P4 geschoben, als sich im ersten Teil des Senna-S sein Heck selbstständig machte.

Zhou rätselte anschließend am Boxenfunk über die Ursache: "Mann, ich habe keine Ahnung, was mit dem Auto los ist. Sorry, aber da stimmt irgendwas gewaltig nicht. Es ist total merkwürdig. Die Hinterräder blockieren dauernd."

Laut Sky-Experte Ralf Schumacher sah der Abflug von außen am ehesten wie ein Fahrfehler aus. Seine Analyse: "Klassisches Übersteuern am Kurvenausgang. Kann man machen, muss man nicht, zu dem Zeitpunkt in der Session."

An Zhous Sauber war der Heckflügel vom rückseitigen Einschlag arg ramponiert. Und das Auto steckte auch noch im zu den Reifenstapeln hin abfallenden Rasen fest, sodass er an den restlichen 50 Minuten des Abschlusstrainings nicht teilnehmen konnte.

Zur Verteidigung des Chinesen sei angemerkt: Der Grip war nach dem Regen der vergangenen Tage auf dem brandneuen Asphalt extrem niedrig. Viele andere Fahrer rutschten ebenfalls neben die Strecke, hatten aber mehr Glück und schlugen nicht ein.

Zum Beispiel Alexander Albon (18./Williams/+1,331), der einmal bei Kurve 8/9 ohne Folgen geradeausfuhr, später dann aber, gut zehn Minuten vor Schluss, die "Wall of Champions" küsste und sich dabei das rechte Hinterrad lädierte.

Albon, zu dem Zeitpunkt Achter, humpelte danach langsam zur Box zurück. "Bis dahin war es eine gute Runde", sagt Teamchef James Vowles. Auch für Albon war das Training damit vorzeitig vorbei.

Wo kann man den Grand Prix von Kanada live sehen?

Zunächst einmal: Der Samstag in der Formel 1 ist mit Ende des Qualifyings noch nicht vorüber. Für alle, die die Sessions in Ermangelung eines Bezahldienstes nicht sehen konnten, analysieren Kevin Scheuren & Christian Nimmervoll das Geschehen beim Grand Prix von Kanada jeweils am Ende des Tages in Montreal live in der F1-Show auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.


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Der Livestream ist für alle Tage des Rennwochenendes auf 3:00 Uhr angesetzt. Wer sich mitten in der deutschen Nacht nicht extra den Wecker stellen will, der kann die Analyse aber selbstverständlich auch im Re-Live schauen, zum Beispiel zum Frühstück am nächsten Morgen. Aber: Nur im Livestream können Kanalmitglieder Fragen an unsere Experten stellen. (Jetzt Kanalmitglied werden!)

Im deutschen Free-TV wird der Grand Prix von Kanada nicht übertragen. Wer Qualifying und Rennen live sehen möchte, benötigt dementsprechend ein Abo von Sky oder F1 TV. Der Streamingdienst RTL+ zeigt nur das Qualifying in Montreal live, nicht aber das Rennen. Sehr wohl frei empfangbar ist die Formel 1 in Österreich (ServusTV) und in der Schweiz (SRF). (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht für den Grand Prix von Kanada!)

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