Wie Marshalls eine Weiterfahrt von Hülkenberg in Monaco verhinderten

Nico Hülkenberg hätte womöglich noch einmal beim Rennen in Monaco starten können, doch die Streckenarbeiter hatten keine Geduld und wollten aufräumen

von Norman Fischer · 30.05.2024 07:37

(Motorsport-Total.com) - Hätte Nico Hülkenberg nach dem Startunfall beim Formel-1-Rennen in Monaco am vergangenen Sonntag vielleicht noch einmal weiterfahren können? Der Haas-Pilot war jedenfalls überzeugt davon, es noch einmal zurück an die Box schaffen zu können, bis er von den Streckenarbeitern aus dem Auto gewunken wurde.

Nico Hülkenberg sitzt nach dem Unfall im Medical-Car

Hülkenberg war unschuldig in die Kollision zwischen seinem Teamkollegen Kevin Magnussen und Red-Bull-Pilot Sergio Perez in der ersten Runde verwickelt worden. Beide hatten sich in Beau Rivage berührt, sodass Perez gedreht wurde und crashte. Dabei wurde auch Hülkenberg getroffen, der am Unfall vorbeifahren wollte.

"Das war unnötig", haderte er am Funk und stieg anschließend aus seinem Boliden. Hülkenberg saß noch eine ganze Weile auf seinem Halo, kletterte dann aber doch wieder in sein Cockpit und fragte am Funk seinen Renningenieur Gary Gannon: "Gary, bist du da?"

Auf dessen bejahende Antwort schilderte Hülkenberg: "Ich glaube, es ist nur der Frontflügel und der Hinterreifen. Ich habe keinen Aufhängungsschaden oder so. Ich glaube, unter Rot können wir noch einmal weiterfahren."

Die Antwort seines Ingenieurs: "Okay, schauen wir mal, ob wir das Auto irgendwie zurückbekommen."

Doch aus diesem Plan wurde nichts, denn die Marshalls waren damit beschäftigt, die Unfallstelle zu säubern und von den havarierten Autos zu befreien. Sie wollten auch Hülkenbergs Haas bergen und wegräumen, um mit dem Rennen fortfahren zu können.

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Noch bevor der Deutsche das Auto wieder in Gang setzen konnte, bekam er von den Streckenposten eindeutige Handsignale, dass er aus dem Auto aussteigen soll. Großen Widerstand leistete Hülkenberg nicht: "Okay, ich muss raus", funkte er und verließ den Haas endgültig.

Hätte es Hülkenberg zurück an die Box geschafft, hätte er das Rennen wieder aufnehmen können - ähnlich wie Carlos Sainz, der eine Kurve später ebenfalls gestrandet war, aber wieder zurück in die Box fahren konnte und sogar seinen ursprünglichen dritten Startplatz wieder einnehmen durfte.

Hülkenberg hätte dann erneut von ganz hinten starten müssen (in dem Fall Platz 17), weil Haas wegen eines irregulären Heckflügels vom Qualifying ausgeschlossen worden war.