• 26. Mai 2024 · 18:12 Uhr

Schwerer Unfall führt zu Abbruch: "Absolutes Horrorszenario"

Der Große Preis von Monaco musste nach einem schweren Unfall in der ersten Runde abgebrochen werden - Vier Autos draußen und jede Menge Kernschrott

(Motorsport-Total.com) - Der Rennstart in Monaco 2024 hatte es mächtig in sich mit jeder Menge Kernschrott und vier ausgeschiedenen Autos. Ein heftiger Unfall in Beau Rivage zwischen Sergio Perez, Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg machte schon kurz nach dem Start die rote Flagge notwendig. Glücklicherweise konnten alle Fahrer unverletzt aus dem Auto aussteigen.

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Die Strecke glich nach dem Unfall in der ersten Runde einem Trümmerfeld Zoom Download

Magnussen und Perez waren nach der ersten Kurve nebeneinander den Berg in Richtung Casino hinausgefahren, als es zur Kollision der beiden kam. Magnussen wollte nicht zurückstecken und ging der Platz zwischen dem Red Bull und der Leitplanke aus. Perez drehte sich bei vollem Tempo, schlug in die Barriere ein und erwischte dabei auch Nico Hülkenberg noch.

Für alle drei Fahrer war das Rennen an Ort und Stelle beendet, vor allem der Red Bull von Perez sah mächtig demoliert aus.

Weil die Leitplanke mächtig beschädigt war, blieb der Rennleitung nichts anderes übrig als das Rennen vorerst zu unterbrechen.

"Aus meiner Sicht war ein guter Teil meiner Front neben dem Heck von Sergio", verteidigt sich Magnussen. Er beschreibt: "Als er Richtung Wand zog wurde ich einfach in die Wand gedrückt und habe Kontakt mit ihm gehabt."

Der Haas-Pilot sagt, er habe "darauf vertraut, dass er mir Platz lässt, weil ich da war. Es ist nicht wie eine Kurve, in die man hineinbremst, es ist nur ein kleiner Knick auf der Geraden. Du musst eine Autobreite Platz lassen, sonst lässt du dem anderen keine Option."

"Es ist unglücklich, viele Kosten für das Team und viel Arbeit für die Jungs. Und natürlich eine vergebene Möglichkeit heute."

Perez: Magnussen war nie neben mir

Perez selbst hat naturgemäß eine andere Ansicht über die Schuldfrage: "Wenn man die Onboard-Aufnahmen von mir anschaut, dann sieht man zu keinem Zeitpunkt, dass Kevins Auto nah bei mir oder neben mir ist", sagt der Mexikaner.

Laut ihm habe Magnussen nur die Option gehabt, in ihn oder die Leitplanke zu knallen, wenn er nicht zurückziehen will. "Es gab einfach keinen Raum für beide Autos, und irgendwann musste er das realisieren", kritisiert er. "Ich war schon oft in dieser Situation, und wenn du das hintere Auto bist, musst zu merken, dass es Zeit ist, zurückzustecken, bevor die Dinge näherkommen."

Dass er Magnussen hätte Platz lassen sollen, sieht Perez nicht: "Ich denke, er hätte überhaupt nicht dort sein sollen", sagt er. "Wieso erwartet er denn, dass ich ihm Platz lasse, wenn er nicht einmal neben mir ist? Es gibt einen Zeitpunkt, wo du siehst, dass die Wand auf dich zukommt - und dann musst du zurückstecken."

Bei Magnussen sind natürlich auch Strafpunkte ein Thema, weil er bei zwei weiteren Zählern eine Rennsperre auffassen würde. Doch der sagt: "Sie werden es sich natürlich anschauen, denn es ist ein großer Unfall und man wird sehen, wie sie es sehen. Aber aus meiner Sicht: Ich war da und wurde in die Wand gedrückt. Aber ich weiß nicht wie sie das bewerten."

Hülkenberg unschuldig verwickelt

Eher ein unglückliches Opfer war Nico Hülkenberg, der in die Kollision verwickelt wurde und das als "absolutes Horrorszenario für ein Team" bezeichnet. Er sagt bei Sky: "Das war natürlich blöd zwischen Kevin und Checo, die sich da nicht ganz einig geworden sind. Ich weiß nicht, ob Checo Kevin gesehen hat."

"Checo hätte Platz lassen können. Gleichzeitig war Kevin glaube ich auch sehr optimistisch, da drauf zu bleiben, wo die Strecke da enger wird und wo die kleinen Knicke hoch zu Kurve 3 sind", versucht er zu bewerten.

Für ihn sei das einfach "bitter" gewesen, wie er sagt. "Ich war nicht wirklich involviert, aber bin dann trotzdem mit rausgenommen worden. Das direkt nach 500 Metern ist natürlich frustrierend und schade."

Teaminterne Kollision bei Alpine

Die drei waren aber nicht die einzigen Fahrer, die nach der ersten Runde draußen waren. Wenige Meter später rollte auch der Ferrari von Carlos Sainz aus. Der Spanier war in der ersten Kurve mit Oscar Piastri aneinandergeraten und hatte sich eine Beschädigung am Auto zugezogen. Den Berg in Richtung Massenet hinauf konnte er dem McLaren noch folgen, dann kam das Aus.

Aber: Der Spanier kam noch an die Box zurück und hatte Glück. Weil die Rennleitung die Startreihenfolge zurücksetzte, durfte er beim Re-Start wieder Rang drei einnehmen.

In der Portier-Kurve kam es zudem zu einer weiteren Kollision zwischen den beiden Alpines von Pierre Gasly und Esteban Ocon. Ocon wollte innen an seinem Teamkollegen vorbeigehen, gab diesem außen aber wenig Raum und berührte mit seinem Hinterrad dessen Vorderrad und stieg auf.

"Was macht der da?", schimpfte Gasly, der anschließend über Schäden an seinem Auto klagte. Nicht mehr am Neustart teilnehmen konnte aber nur Ocon.

Ocon bekam von den Kommissaren noch eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgedrückt - war da aber längst draußen.

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