• 26. Mai 2024 · 10:14 Uhr

Charles Leclerc optimistisch: Glaube nicht, dass ich den Start verliere!

Charles Leclerc glaubt, dass er den Start gewinnen wird, und laut Pirelli kann ihm Oscar Piastri durch einen Undercut eher nicht gefährlich werden

(Motorsport-Total.com) - Sind aller guten Dinge drei? Charles Leclerc startet bei seinem Heim-Grand-Prix in Monaco zum dritten Mal nach 2021 und 2022 von der Poleposition. 2021 quittierte nach dem Crash in Q3 die Antriebswelle den Dienst, noch bevor das Rennen gestartet war; und 2022 lag der Monegasse souverän in Führung, bis die Ferrari-Strategen in einem Regen-Grand-Prix danebengriffen.

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Charles Leclerc: Wenn er einmal führt, wird er nur schwer zu schlagen sein ... Zoom Download

Klar ist: Wenn Leclerc um kurz nach 16:00 Uhr nach Sainte Devote noch führt und die Wetterprognose hält, dann kann er den überfälligen Sieg in der Heimat vermutlich nur noch durch die Boxenstrategie, ein Safety-Car oder eine Unkonzentriertheit verlieren. Und dass er am Start zurückfällt, hält er selbst für unwahrscheinlich.

"Ich habe noch nicht oft gesehen, dass jemand bis zur ersten Kurve Plätze verliert, weil der Weg so kurz ist", meint der Ferrari-Fahrer selbstbewusst. "Aber sag niemals nie! Wir konzentrieren uns mal auf den Start. Wenn Carlos auch gut wegkommt und wir Erster und Zweiter sind, können wir das Rennen als Team kontrollieren. Das wäre das perfekte Szenario."

Denkbar, dass Ferrari dann in die Trickkiste greift, Sainz etwas zurückfallen lässt, um einen Vorsprung aufzubauen, und Leclerc einen kürzeren und Sainz einen längeren ersten Stint fahren lässt. Aber das hängt natürlich davon ab, was die anderen machen und wo die Lücken im Feld aufgehen. Innerhalb des Einstoppfensters sind viele strategische Varianten denkbar.

Wie will Piastri an Leclerc vorbeikommen?

Ferraris einziger Gegner am Start heißt vermutlich Oscar Piastri. Der McLaren-Pilot steht in der ersten Reihe. Doch selbst wenn er bis Sainte Devote annähernd auf gleiche Höhe kommen sollte, muss er in der Linkskurve erstmal vorbeischlüpfen. Am Ende der Start- und Zielgeraden wird es ziemlich eng, und man kann nicht so waghalsig reinhalten wie auf vielen anderen Strecken.

Piastri hat jedenfalls keine Harakirivarianten für den Start geplant: "Das Rennen wird nicht nur in der ersten Kurve gewonnen oder verloren", sagt er. "Du kannst auch Druck machen mit der richtigen Strategie und so überholen. Es wäre nicht das Ende des Rennens, am Start nicht zu führen. Aber klar, es würde uns das Leben ein bisschen leichter machen."

Monaco war in der Vergangenheit oft kein Under-, sondern ein Overcutrennen. Sprich: Der späte Boxenstopp könnte den früheren schlagen. "Der Undercut bringt hier nicht viel", weiß Pirelli-Chefingenieur Simone Berra. "Der harte Reifen braucht eine halbe Runde, um auf Temperatur zu kommen. Normalerweise bleibst du vorn, wenn du eine Runde später wechselst."

Aller Voraussicht nach werden die meisten Topfahrer eine Medium-Hard-Strategie fahren. Für diejenigen, die auf Medium starten, rechnet Pirelli mit einem Boxenstoppfenster von Runde 25 bis Runde 35. Berra widerspricht Piastri daher, wenn er sagt: "Es gibt nichts, was man hier erfinden kann. Die Streckenposition entscheidet. In Sachen Strategie ist Monaco ziemlich einmalig."

Stella: Monaco muss keine Prozession sein

McLaren-Teamchef Andrea Stella sieht trotzdem Chancen: "Monaco wird immer als Prozession gesehen, aber oft gibt es Safety-Cars und rote Flaggen. Und die Reifen sind delikat. Vergangenes Jahr gab es Phasen, wo manche Graining hatten. Deswegen kannst du vielleicht nicht gleich überholen. Aber du kannst rund um das Boxenstoppfenster Zeit aufholen oder Vorsprung aufbauen."


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Leclerc wirkt jedenfalls optimistisch, der "Monaco-Fluch" scheint nicht an ihm zu nagen: "Wenn wir einen guten Start hinbekommen, habe ich wenig Zweifel dran, dass ich die Führung durch die erste Kurve verteidigen kann. Und in letzter Zeit waren unsere Starts eigentlich ganz gut. Deswegen mache ich mir keine großen Sorgen."

Und trotzdem: 2021 und 2022 sind nicht vergessen. Leclerc versucht, sich durch die unschönen Erinnerungen nicht verunsichern zu lassen, und antwortet auf die Frage, ob er diesmal irgendwas anders machen wird als damals: "Nein, gar nicht. Den Job am Samstag haben wir jetzt mal erledigt. Jetzt können wir eh nichts anderes mehr machen als uns auf Sonntag zu konzentrieren."

"Es stimmt, in der Vergangenheit sind uns hier Fehler passiert. Das waren aber ganz andere Situationen. Ich denke, dass wir als Team seither viel stärker geworden sind", erklärt der 26-Jährige. "Wir werden dieses Rennen angehen wie jedes andere auch. Und ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Job machen werden."

"In Monaco hast du den ganzen Druck schon im Qualifying. Im Rennen bist du auch nicht entspannter ... Obwohl, eigentlich schon: Du musst den Start hinkriegen, dich dann auf den Boxenstopp fokussieren, denn die Runden vor und nach dem Stopp sind sehr wichtig. Ich denke nicht mehr über das nach, was früher war. Und ich bin mir sicher, wir werden das gut hinbekommen."

Leclerc: Wittert er eine Chance auf die WM?

Sollte Leclerc das Rennen gewinnen und Verstappen auf seinem sechsten Startplatz festgenagelt bleiben, würde der Abstand in der WM von derzeit 48 auf 31 Punkte schrumpfen. Ein Rückstand, den man aufholen kann, wenn in 16 verbleibenden Grands Prix insgesamt noch bis zu 448 Punkte pro Fahrer zu vergeben sind.

"Die WM ist noch lang", sagt Leclerc und nimmt Druck aus der Situation: "Ein Rennen wird nicht alles ändern. Wir müssen ruhig bleiben. Es ist noch zu früh dafür, an die WM zu denken. Red Bull hat immer noch das beste Auto. Aber es stimmt, dass sie auf einer so speziellen Strecke nicht das beste Auto haben. Das bedeutet jedoch nicht, dass das auch bei den nächsten Rennen so bleibt."

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