Sainz am Freitag gefrustet: Zufriedenheit nur auf einer Seite der Ferrari-Garage
Ferrari gilt für viele als der Favorit beim Formel-1-Rennen in Monaco, für Carlos Sainz war es jedoch der schlimmste Monaco-Freitag seiner Karriere
(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat die Konkurrenz am Freitag in Monte Carlo (Formel 1 2024 live im Ticker) mit seinen Zeiten geschockt. Für die meisten ist jetzt schon klar, dass die Roten in Monaco die Bürde der Favoritenrolle tragen, und Sergio Perez hält Ferrari sogar für Red Bull "nicht erreichbar".
Tatsächlich machte vor allem Charles Leclerc beim Heimspiel den stärksten Eindruck. Der Monegasse beendete den Freitag als schnellster Fahrer, sagt aber, dass die Pace über eine Runde noch nicht so das Wahre war. "Auf den Mediums waren wir stark, aber auf den Softs hatten wir Probleme, alles zusammenzubekommen", so Leclerc, der vor allem Verkehr dafür verantwortlich macht.
"Aber wir haben im Moment ein gutes Auto", betont er. "Ich fühle mich damit ziemlich wohl. Bis jetzt haben wir einen wirklich guten Job gemacht, aber wir müssen weiter arbeiten und uns auf uns selbst fokussieren."
Ferrari punktet laut der Konkurrenz vor allem mit seiner Lage auf der Straße. "Ferrari ist auf den Randsteinen und Bodenwellen sehr gut unterwegs", hat Max Verstappen beobachtet. "Ihr Auto ist über den Wellen sehr ausbalanciert. Man kann es sehen: Das Auto bewegt sich sehr schön, ohne dass das Heck ausbricht oder es Grip verliert."
Leclerc weiß aber auch, dass ein guter Freitag noch nichts heißen muss. "Es ist superwichtig, dass wir den Rhythmus mit in FT3 nehmen, weil Monaco nun einmal so ist", sagt er. "Vielleicht habe ich heute etwas mehr Risiko genommen als andere, was sich ausbezahlt hat. Aber es geht um morgen, wenn in der Quali alle ans Limit gehen."
Er selbst könne dann auch noch mehr aus dem Auto herausholen, wie er sagt. "Man muss nur auf meine drei Sektoren schauen", so der Monegasse. Wenn man die besten Sektoren zusammennimmt, dann sei noch etwas mehr Zeit drin. "Darauf wird morgen der Hauptfokus liegen."
Sainz hadert: "Schwierigster" Freitag
Doch während die Formel-1-Welt vor allem Charles Leclerc als Favoriten sieht, spricht über den zweiten Ferrari-Piloten eigentlich niemand. Carlos Sainz konnte am Freitag nicht mit seinem Teamkollegen mithalten und wurde mit knapp sieben Zehntelsekunden Rückstand nur Sechster.
Während milde Euphorie auf der anderen Seite der Garage aufkeimte, herrschte bei seiner eher Frust. "Das war ein komplizierter Tag, vielleicht der schwierigste Freitag bislang in Monaco", hadert er.
Der Spanier sagt, dass er vor allem über eine Runde heute große Probleme hatte. "Wir waren einfach nicht in der Lage, die maximale Performance aus den Mediums oder Softs über eine Runde herauszuholen, und aus irgendeinem Grund waren wir auch auf dem Longrun nicht gut. Das müssen wir verstehen, und ich hoffe, dass wir für morgen einige Antworten finden werden."
Sainz verwundert: Normalerweise bin ich in Monaco stark
Ein Grund war laut ihm, dass sich Ferrari mit einer Set-up-Änderung zwischen den beiden Sessions etwas verzettelt habe. Daher sei er im gesamten Training etwas im Hintertreffen gewesen. "Ich schien etwas zu spät aufgeholt zu haben, und hoffentlich ist es morgen besser. Ein idealer Start in das Wochenende ist das aber nicht", so Sainz.
Eigentlich war Sainz bislang in seiner Karriere in Monaco immer relativ erfolgreich. Der Spanier fuhr bislang immer in die Punkte und konnte auch zwei Mal auf das Podest fahren. "Normalerweise ist Monaco eine meiner stärksten Strecken, von daher ist es ein wenig seltsam, dass das heute so passiert ist", sagt er.
"Wenn ich sehe, dass ich auf dem Longrun vermutlich der Schwächste bin, dann ist da etwas, dass wir verstehen müssen", so Sainz. "Aber wenn wir alles zusammenbringen, sollte es morgen passen."