Christian Horner mahnt: Kämpft McLaren mit um den WM-Titel?
Für Red-Bull-Teamchef Christian Horner steht fest, dass McLaren auch in den nächsten Formel-1-Rennen ein harter Gegner sein wird: "Abstände sind sehr klein"
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner glaubt, dass McLaren in den kommenden Rennen weiterhin ein harter Gegner für Max Verstappen sein wird. Nach dem Premierensieg von Lando Norris in Miami war der Brite in Imola nur sieben Zehntel von seinem zweiten Triumph entfernt. Die McLaren-Updates funktionieren und könnten womöglich doch noch für einen spannenden WM-Kampf sorgen?
"Man kann nichts als selbstverständlich ansehen, und das tun wir auch nicht", so die Reaktion von Horner. "Wir haben fünf von sieben Rennen gewonnen, zwei von zwei Sprintrennen und sieben von sieben Polepositions, aber die Abstände sind klein, sehr klein. Im dritten Jahr dieser Regeln wird es immer eine Annäherung geben. Genau das sehen wir jetzt."
"Mit den letzten Updates kann man sehen, dass sich die Autos sehr ähnlich werden. Auch bei Ferrari gibt es eine echte Annäherung, was immer passiert, wenn man stabile Regeln hat. Es ist nichts, was wir nicht erwartet hätten, aber [in Imola] war McLaren wieder sehr schnell und Ferrari auch."
Wer hat in Monaco das schnellste Auto?
Das nächste Rennwochenede in Monaco könnte schon bereits die nächste Hürde für Red Bull darstellen. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass dominante Autos im Fürstentum ihre Probleme haben. Die Motorleistung spielt nur eine geringe Rolle, in den engen Kurven mit vielen Bodenwellen ist vor allem mechanischer Grip gefragt.
Ist Red Bull auch in dieser Woche wieder verwundbar? Auf die Frage nach dem größten Rivalen in Monaco, antwortet Horner: "Ich denke, man muss McLaren sagen. Sie haben im Moment ein sehr schnelles Auto. Piastri sah in bestimmten Momenten schnell aus, Lando war am Ende des Rennens sehr schnell. Aber auch Ferrari ist mit ihnen im Clinch, also haben wir es mit vier weiteren Autos zu tun."
"Aber Monaco ist einfach ein ganz anderer Austragungsort, und da geht es nur um das Qualifying. Das Rennen wird im Grunde genommen am Samstag gewonnen. Es wird also sehr wichtig sein, in einer Runde Leistung zu zeigen und eine starke Vorderachse zu haben."
Horner: Miami und Imola kamen RB20 nicht entgegen
Für Red Bull könnte die Leistung im Qualifying sprechen, schließlich stand Max Verstappen in jedem Rennen auf der Poleposition bisher. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist der RB20 deutlich konkurrenzfähiger auf eine schnelle Runde, dafür machen die Reifen etwas mehr Probleme als 2023.
Die McLaren-Updates haben zudem gezeigt, wie schnell sich das Blatt in der Formel 1 wenden kann. In Imola hatte auch Red Bull neue Teile am Auto, doch von der Dominanz wie man sie in Bahrain, Japan und China gesehen hat, ist nicht mehr viel übrig geblieben.
"Es zeigt einfach, dass die Dinge in der Formel 1 nicht stillstehen, man muss immer weiter machen und sich weiterentwickeln", fügt Horner hinzu. "McLaren hat einen Schritt gemacht hat, Ferrari hat einen Schritt gemacht und wir müssen diese Entwicklungsrate beibehalten."
"Die Philosophie [des McLaren] ist der unseren sehr ähnlich. Wir erwarten, dass sie auf allen Strecken konkurrenzfähig sein werden. Es gibt bestimmte Strecken, die unseren Stärken entgegenkommen, und andere, auf denen das nicht der Fall ist, und die letzten beiden Rennen waren eher Strecken, die den Stärken des Autos nicht entgegenkamen."