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Nico Hülkenberg: Früher Boxenstopp "hat sich seltsam angefühlt"
Hat der Haas-Kommandostand einen Punkt für beim Formel-1-Rennen in Imola verspielt? Nico Hülkenberg hinterfragt frühen Boxenstopp
(Motorsport-Total.com) - Mit dem elften Platz beim Formel-1-Grand-Prix von Imola ist Nico Hülkenberg haarscharf am letzten Punkt vorbeigeschrammt. Der Deutsche konnte sich von Startplatz zehn in der ersten Runde auf den achten Rang vorarbeiten, doch ein Strategiefehler des amerikanischen Teams machte Hoffnungen auf Zähler zunichte.
Ein früher Boxenstopp von Fernando Alonso in Runde sieben löste eine ganze Reihe an Undercuts im gesamten Mittelfeld aus. Für Hülkenberg war dabei der Boxenstopp von Racing-Bulls-Pilot Daniel Ricciardo in der elften Runde entscheidend. Der Australier lag an Rang elf rund drei Sekunden hinter dem Haas-Piloten, doch am Kommandostand reagierte man nicht eine Runde später.
Racing Bulls plante eigentlich, Hülkenberg mit Ricciardo zu einem frühen Stopp zu zwingen, um mit Yuki Tsunoda einen Overcut zu fahren. Da Haas aber Hülkenberg nicht hereinholte, nutzte man beim italienischen Team die Chance auf einen Undercut mit Tsunoda, der in der Folge an Hülkenberg vorbeiging. Nach dem verpassten Timing hätte man jedoch immer noch auf einen Overcut wechseln können, was man bei Haas aber nicht gemacht hat.
Trotz Strategiefehler: Haas hatte "nicht genug Speed"
"Das müssen wir uns nachher noch einmal anschauen", sagt der Deutsche nach dem Rennen über die Strategie. "Im ersten Moment hat es sich seltsam angefühlt, weil wir sehr früh reingekommen sind. Und am Ende sind mir auch die Reifen ausgegangen. Hätte wahrscheinlich nicht viel Unterschied gemacht am Ende."
Sky-Experte Timo Glock glaubt, dass mit einer besseren Strategie der zehnte Platz möglich gewesen wäre: "Das war schade. Er war lange auf Kurs zu Platz zehn. Hat nicht gereicht am Ende. Da muss man im Nachhinein in die Analyse gehen, was die Strategie anging. Er hat gekämpft, aber leider den Punkt nicht mitnehmen können. Somit muss er jetzt hoffen auf Monaco."
Dass Hülkenberg überhaupt in die Situation kam, eine Chance auf Punkte zu haben, ist einem sehr guten Start geschuldet. Der Deutsche konnte Richtung Kurve zwei gleich beide Racing Bulls überholen. "Ich habe einen guten Start, eine gute erste Runde gehabt", so der 35-Jährige. "Aber danach einfach nicht genug Speed gehabt."
"Ich habe im Auto gehadert mit der Balance und habe nicht so richtig in den Rhythmus, in eine gute Harmonie gefunden. Das habe ich ein bisschen befürchtet. Über eine Runde ging das besser, aber im Longrun dann leider nicht ganz so gut. Es fehlt einfach ein bisschen an Speed. Wir wurden von Yuki [Tsunoda] undercuttet. Das müssen wir uns vielleicht noch einmal anschauen. Am Ende ging dann nicht mehr viel vom Speed her."
Was bringen die neuen Haas-Updates?
Die Leistung im Rennen macht jedoch Mut, dass Haas mit den Updates in Imola Fortschritte gemacht zu haben scheint. Im Mittelfeld hat nun aber Racing Bulls die Oberhand gewonnen, während die restlichen Teams etwas zurückgefallen sind.
Auf die Frage, wie gut die neuen Teile funktionieren, meint Hülkenberg: "Schwer zu sagen. Miami war gefühlt ein ganz anderes Rennen. Wir sind nicht weit weg von den Racing Bulls, aber schon noch ein Stück. Und natürlich ein ganzes Stück vom ganzen Rest. Müssen wir noch einmal sacken lassen, auch besser verstehen jetzt mit dem ganzen Renngeschehen und den Daten, wie die Updates sich verhalten."
Beim kommenden Rennwochenende in Monaco ist Nico Hülkenbergs große Stärke, die Pace im Qualifying, gefragt. Das Überholen im Fürstentum gilt als quasi unmöglich, daher ist es entscheidend, sich weit vorne zu qualifizieren. Der Haas der Saison 2024 ist zudem besser in langsamen Kurven geworden im Vergleich zum Vorjahresauto, möglicherweise ein gutes Omen.