Kurios: Sergio Perez schiebt Q2-Aus in Imola auf zu viel Grip
Doppelüberraschung bei Red Bull: Max Verstappen steht in Imola auf der Pole, Teamkollege Sergio Perez fliegt in Q2 raus und beklagt sich über zu viel Grip
(Motorsport-Total.com) - Im Red-Bull-Lager gab es beim Qualifying zum Großen Preis der Emilia-Romagna in Imola gleich zwei Überraschungen. Zum einen sicherte sich Max Verstappen mit Hilfe von Haas-Pilot Nico Hülkenberg unerwartet die Poleposition, zum anderen flog Teamkollege Sergio Perez als Elfter schon im zweiten Qualifyingsegment aus. Der kuriose Grund: zu viel Grip am RB20.
© Motorsport Images
Sergio Perez räubert über den Randstein in der Schikane des letzten Sektors Zoom Download
Der Mexikaner hatte schon in Q1 einige Probleme und musste gleich zwei frische Soft-Reifen verwenden, was dazu führte, dass er in Q2 seinen ersten Lauf einen gebrauchten Satz verwendete, um später für Q3 noch zwei frische Soft-Reifen zu haben. Als er aber vom gebrauchten Pirelli auf einen neuen für seinen letzten Q2-Run wechselte, wurde Perez vom Grip des neuen Reifens überrascht.
"Als ich in Q2 den neuen Reifen aufzog, bekam ich viel Grip am Heck und fuhr zu weit in Kurve sieben", ärgert sich Perez. "Ich habe da zweieinhalb Zehntel verloren und angesichts der extrem knappen Abstände, habe ich den Cut einfach nicht geschafft."
Daten zeigen: Perez verliert über 3 Zehntel im ersten Sektor
Beim Blick auf seine beiden Q2-Runden konnte sich Perez mit dem neuen Reifen gerade einmal um 0,147 Sekunden verbessern, wobei alleine 0,141 Sekunden aus dem letzten Sektor stammen. In den ersten beiden Streckenabschnitten gelang Perez somit nur eine Verbesserung von sechs Tausendstelsekunden. Für den Einzug ins Q3 fehlten dabei gerade einmal 0,015 Sekunden auf Daniel Ricciardo im Racing Bulls.
Den Großteil der Zeit auf seinen Teamkollegen Max Verstappen, der in Q2 um 0,530 Sekunden schneller fahren konnte, hat Perez aber im ersten Sektor verloren. Gleich 0,338 Sekunden hat er auf dem Niederländer in diesem Abschnitt eingebüßt, der zweite Sektor mit Kurve sieben hat zeitlich gesehen somit gar nicht den größten Unterschied gemacht.
Doch trotzdem verlief das Wochenende für das Weltmeisterteam nicht reibungslos, wofür Perez eine Erklärung hat: "Ich denke, eines der Hauptprobleme ist das Fahrverhalten, vor allem auf den Randsteinen. Und einfach die Balance. Man braucht das Vertrauen am Eingang, um die mittelschnellen Kurven und die Bremskurven anzugreifen. Wenn die Balance nicht stimmt, kann das sehr teuer werden."
Perez: "Eigentlich hatten wir Fortschritte gemacht"
"Eigentlich hatten wir heute Morgen einige gute Fortschritte gemacht, auch auf den Longruns", so der 34-Jährige. "Wir haben das ganze Wochenende über viel mit dem Auto gespielt. Aber ich denke, ich hatte bisher ein ziemlich starkes Wochenende, was die Pace, die Longrun-Pace und das Selbstvertrauen angeht. Es war einfach nur ein unglückliches Qualifying. Wenn ich Max da oben sehe, hatten wir heute definitiv die Pace, um noch viel mehr zu machen."
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko stimmt am Sky-Mikrofon zu: "Perez hatte einen unglücklichen Lauf. Er war zunächst nur auf gebrauchten [Reifen] unterwegs, und als er dann auf neuen Reifen unterwegs war, wurde er vom Grip überrascht. Ich glaube, es war in Kurve 7, wo er drei Zehntel verloren hat."