Adrian Newey: Warum ihn Bernie Ecclestone zum Weitermachen inspiriert
Adrian Newey ist nach seinem Red-Bull-Aus offenbar nicht bereit, in den Ruhestand zu gehen - Warum ihn ausgerechnet Bernie Ecclestone zum Weitermachen inspiriert
(Motorsport-Total.com) - Noch ist unklar, in welche Richtung sich Adrian Newey nach seinem Abschied von Red Bull bewegen wird. Nun deutet der 65-Jährige allerdings an, dass er eher in die Formel 1 zurückkehren würde, als über einen endgültigen Rücktritt nachzudenken - auch wegen des ehemaligen Formel-1-Bosses Bernie Ecclestone!
"Wenn mich vor 15 Jahren jemand gefragt hätte, ob ich im Alter von 65 Jahren ernsthaft darüber nachdenke, das Team zu wechseln, woanders hinzugehen und noch vier oder fünf Jahre weiterzumachen, hätte ich gesagt, dass man absolut verrückt ist", sagt Newey im Gespräch mit Eddie Jordan bei einer Veranstaltung von 'Oyster Yachts' im Rahmen des historischen Grand Prix von Monaco.
Doch Newey musste mit ansehen, wie sein Vater "sein Mojo verlor", als er im gleichen Alter in den Ruhestand ging. Deshalb holte sich der 65-Jährige Inspiration und Rat von Ecclestone, der mit 90 Jahren noch immer sehr aktiv ist, und von IndyCar-Besitzer Roger Penske, der mit 87 Jahren eine der mächtigsten Figuren im amerikanischen Motorsport ist.
"Gehirn wie ein Muskel, der trainiert werden muss"
"Ich habe beide gefragt: 'Was ist euer Geheimnis?' Denn sie haben immer weitergemacht und sind für ihr Alter geistig und körperlich phänomenal agil", muss Newey zugeben. "Sie haben beide gesagt, dass das Gehirn wie ein Muskel ist, den man trainieren muss, und dass man das immer wieder tun muss."
"Außerdem wollte ich schon mit acht oder zehn Jahren als Designer im Motorsport arbeiten", verrät der Brite. "Und ich hatte das Glück, diesen Wunsch zu erfüllen, meinen ersten Job zu bekommen und seitdem im Motorsport zu arbeiten. Da ist jeder Tag ein echter Bonus. Ich liebe einfach, was ich tue."
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"Ich denke, ich werde ein wenig Urlaub machen. Im Moment fühle ich mich etwas müde. Aber irgendwann werde ich wahrscheinlich weitermachen", verrät Newey, der stark mit einer Rolle bei Ferrari in Verbindung gebracht wird. Er hat einen Vertrag ausgehandelt, der es ihm erlaubt, ab März 2025 zu einem Konkurrenzteam zu wechseln.
Offizielle Bekanntgabe an Sennas Todestag
Newey bedauert, dass die Nachricht über seinen Red-Bull-Aus ausgerechnet am 30. Jahrestag des tödlichen Unfalls von Ayrton Senna bekannt gegeben wurde, der am 1. Mai 1994 in Imola in einem von ihm konstruierten Williams verunglückte.
"Es war ein sehr schwieriger und unglücklicher Tag, an dem diese Pressemitteilung herauskam", sagt Newey, der von der Tragweite der Nachricht überrascht war. "Ich hätte nie gedacht, dass es eine so große Meldung werden würde, ehrlich gesagt habe ich nie wirklich darüber nachgedacht. Dass es dann in allen Zeitungen und im Fernsehen stand, war schon fast ein kleiner Schock."
"Der Grand Prix von Miami selbst war seltsam, denn ich war dort in einer strategischen Funktion, also an der Boxenmauer, aber ich war nicht in die technischen Entscheidungen oder die technischen Besprechungen involviert, ich wurde eigentlich nur für die Presse herumgefahren."