• 05. Mai 2024 · 12:07 Uhr

McLaren knüpft nicht an Freitagspace an: "Gestern viel wohler gefühlt"

Bei McLaren war die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis nach Freitag hoch, doch an das gute Gefühl kam Lando Norris im Qualifying nicht mehr heran

(Motorsport-Total.com) - Die Ergebnisse in SQ1 und SQ2 am Vortag hatten bei McLaren Hoffnungen auf ein starkes Qualifying-Ergebnis gemacht. Lando Norris hatte in den ersten beiden Abschnitten der Sprintquali mit dem runderneuerten McLaren souverän die Bestzeit erzielt, bevor ein unsauberes SQ3 ihn nur auf Platz neun bugsierte.

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Lando Norris hatte sich mehr ausgerechnet als nur den fünften Platz Zoom Download

Doch in der echten Qualifikation für das Rennen in Miami (hier live im Ticker verfolgen) hatte er noch einmal die Chance, es besser zu machen. Das wurde es zwar, allerdings konnte Norris nicht an die Spitzenplätze anknüpfen. Für ihn gab es Position fünf (+0,353 Sekunden), einen Platz vor Teamkollege Oscar Piastri.

"Ich denke, wir sollten weiter vorne sein", hadert er dementsprechend nach dem Qualifying und macht ein verändertes Set-up mit dafür verantwortlich, das allerdings nicht den gewünschten Effekt hatte. "Wir haben getan, was wir für richtig gehalten haben, aber manchmal verhält es sich auf der Strecke anders", sagt er.

"Wir haben einige Veränderungen vorgenommen, und ich wünschte, ich könnte diese für morgen rückgängig machen, aber das können wir natürlich nicht." Wobei, können würde man das schon, dann müsste Norris aber aus der Boxengasse starten.

Norris sagt, dass er am Samstag nicht mehr das gute Gefühl des Vortags hatte. Das hatte sich am Vortag geändert, als er von Medium auf Soft gewechselt war und danach nichts mehr funktionierte. Diesmal habe er sich auf Soft besser gefühlt als am Freitag, "aber trotzdem habe ich mich nie so gut gefühlt wie am Vortag", als er auf Medium-Reifen war.

Norris hatte unüblicherweise noch probiert, in Q3 auf die Medium-Reifen zu setzen, um wieder das gute Gefühl zu bekommen, doch es war nicht da. Gerne hätte er auch den zweiten Run auf Medium bestritten, allerdings hatte er dafür keinen neuen Satz mehr übrig. "Aber ich denke trotzdem, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben."

Auf Messers Schneide

Allerdings gibt er zu, dass es wohl auch mit einem zweiten Satz Mediums nicht besser geworden wäre. "Ich denke, ich hätte ungefähr die gleiche Zeit gefahren", so Norris. Und da Sergio Perez 0,134 Sekunden vor ihm lag, hätte es wohl keine Platzverbesserung gegeben.

Auffällig war aber wieder, dass es zwischen den einzelnen Runs wenig Konstanz im Feld gab. Zwei annähernd gleiche Runs hinzubekommen, gelingt an diesem Wochenende kaum einem Fahrer. Die Runden scheinen auf Messers Schneide zu sein, und ein kleiner Fehler kann schon die Runde komplett zerstören.

"Man kann es hier ganz leicht übertreiben", sagt Norris. "Wenn du nur ein Prozent zu viel pushst, dann ist es schon Game Over", meint er. "Schon ein km/h mehr in der Kurve kann den Unterschied zwischen am und über dem Limit bedeuten. Aber das Gefühl ist von Run zu Run anders."

"Du kannst auch am Limit sein und denken, das hat gepasst, da kann ich mehr pushen, aber dann bremst du zwei Meter später und bist über dem Limit", so der McLaren-Pilot. "Und weil es heiß ist, ist es noch schwieriger. Vielleicht spielt auch der Asphalt eine Rolle. Aber wir sitzen da alle im selben Boot, und jeder ist inkonstant."

Piastri hofft: Im Rennen mal besser als P6

Teamkollege Oscar Piastri kann derweil mit seinem sechsten Startplatz leben. Er sagt, dass die Performance "ziemlich repräsentativ" sei, auch wenn er vielleicht erwartet hatte, etwas näher an Ferrari dran zu sein. "Aber die sahen heute etwas stärker als wir aus, um ehrlich zu sein."

Er selbst war mit seinem Qualifying eigentlich ziemlich zufrieden. "Das war vielleicht meine beste Qualifying-Performance in diesem Jahr, und darüber bin ich glücklich", so der Australier.

Den sechsten Platz kennt er jetzt in Miami aber zur Genüge: Piastri war auch Sechster im Sprint-Qualifying und fuhr auch das ganze Sprintrennen über in dieser Position. Für das Rennen selbst hat er daher einen Wunsch: "Hoffentlich wird es Platz fünf", lacht er. "Ich habe viel Zeit auf Platz sechs verbracht, von daher würde ich gerne etwas nach vorne."

"Aber um ehrlich zu sein, wird das schwierig", so Piastri. "Die Red Bull werden wie üblich unheimlich stark sein, und auch Ferrari sah schnell aus. Und Lando hat ein paar bessere Teile am Auto, von daher ist Platz sechs vermutlich das, wo ich sein sollte."

Miami nicht das beste Rennen für McLaren

Teamchef Andrea Stella hofft derweil, dass man am Sonntag gegen die beiden Ferraris und Sergio Perez kämpfen kann, auch wenn er zugibt, dass er diesbezüglich vor dem Sprint etwas optimistischer war.

Denn da sei die Performance im Vergleich zu Red Bull und Ferrari sehr gut gewesen, allerdings habe man seitdem ein wenig stagniert, während die Konkurrenz zugelegt habe. "Wir werden sehen, wie sich das in das Rennen übertragen wird", sagt er.

Das Sprintrennen hat McLaren diesbezüglich aber wenig Ansatzpunkte gegeben, denn Lando Norris war nach einem Startunfall schon in Kurve 1 draußen (und musste wegen Überquerens der Strecke 50.000 Euro Strafe zahlen, davon die Hälfte zur Bewährung), und Oscar Piastri hing das ganze Rennen über hinter Carlos Sainz, der hinter Daniel Ricciardo hing.

"Es bleibt also abzuwarten, aber ich denke, wir sind in der Lage, ein Rennen zu fahren", so Stella. "Miami war letztes Jahr war es die schlimmste Veranstaltung für uns. Es sind sehr heiße Bedingungen, die immer noch nicht die bevorzugten für die Eigenschaften unseres Autos sind. "Aber auf jeden Fall starten wir das Rennen morgen und versuchen, auf dem Podium zu landen."

Upgrades: Erstes Fazit positiv

Am wichtigsten ist für McLaren aber zu sehen, dass das neue Paket funktioniert. Norris hat ein komplett runderneuertes Auto bekommen, Piastri quasi ein "Upgrade light" mit nur einigen neuen Teilen - der Rest soll in Imola kommen.

Das erste Fazit ist bislang gut: "Es funktioniert wie erwartet", sagt Norris. "Das hilft uns und wir können einfach nach vorne kommen. Aber das hier ist nicht die Strecke, auf der wir alles zeigen können. Hoffentlich können wir in Imola ein bisschen mehr vom Potenzial des Autos sehen."


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Überhaupt, meint Norris, könne man ein Upgrade nicht anhand einer Strecke bewerten. "Wir müssen geduldig sein und schauen, wie es über zwei, drei Wochenenden ist, bevor man ein Urteil fällen kann", sagt er. "Es funktioniert, aber um das wahre Ausmaß zu kennen und wie gut es in verschiedenen Bereichen performt, müssen wir drei Rennen abwarten."

Auch Stella ist bislang zufrieden damit, weil das Paket einen Unterschied in den Rundenzeiten gebracht hat. "Die Daten sagen uns, dass alle Upgrades wie erwartet funktionieren", so der Teamchef. "Und wir können sehen, dass das Auto von Lando etwas besser performt als das von Oscar."

"Das ist wieder mal ein Zeugnis für die gute Arbeit von allen, die an dem Upgrade beteiligt waren, und die es auch vorzeitig an die Strecke geliefert haben. Denn wir dachten, dass es erst für Imola möglich sei, aber wir haben ein paar Wochen gewonnen", so Stella.

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