"LOL": Max Verstappen verwundert über Pole nach "fürchterlicher" Runde
Dass seine Runde in SQ3 für die Pole in Miami reichen würde, das hätte Max Verstappen nicht erwartet: Soft-Reifen sorgen bei Fahrern für Probleme
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen sagt, er sei überrascht gewesen, dass seine "fürchterliche" SQ3-Runde für die Sprint-Pole beim Formel-1-Grand-Prix von Miami (live im Ticker verfolgen) gereicht hat. Der Niederländer hatte laut eigener Aussage große Mühe bei seinem einzigen Versuch in SQ3, trotzdem reichte es, um mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Charles Leclerc die Bestzeit zu holen.
"Um ehrlich zu sein, fühlte es sich wirklich fürchterlich an", sagt der dreimalige Weltmeister, der schon am Funk lautstark über die Balance seines RB20 schimpfte. "Nach dem Training war ich eigentlich zuversichtlich, dass wir um die Pole würden kämpfen können, aber im Qualifying sah es nicht danach aus. Aber irgendwie sind wir trotzdem auf Platz eins gelandet."
Denn in SQ1 und in SQ2 sah es eigentlich danach aus, als würde Lando Norris mit seinem überarbeiteten McLaren ein Wort um die Pole mitreden können. Der Brite hatte beide Bestzeiten geholt, landete im letzten Abschnitt aber nur auf Position neun.
Verstappen hingegen war in den ersten beiden Abschnitten auf dem Medium-Reifen nur Vierter, konnte auf dem Soft-Reifen aber dann die entscheidende Zeit finden und sich wieder einmal Startplatz eins sichern - sehr zu seiner Verwunderung.
Als ihm sein Renningenieur mitteilte, dass er die Pole hat, war Verstappens erste Reaktion einfach: "LOL." Wer mit Chatsprache nicht so viel anfangen kann: Das steht für "laughing out loud", also laut lachen, was unter den Benutzern aber selten jemand mit einem wirklichen Lachen sagt - meistens eher mit Verwunderung.
So auch Verstappen: "Was ist mit den anderen passiert?"
Probleme mit dem Soft-Reifen
Diese Frage stellt sich der Red-Bull-Pilot auch nach der Session. "Ich weiß nicht, vielleicht war es im letzten Abschnitt einfach unheimlich schwierig, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen, denn schon in SQ2 hat es sich nicht großartig angefühlt", sagt der Niederländer. "SQ3 fühlte sich für mich ähnlich an. Ich habe mich auf dem Soft nicht wirklich verbessert, aber trotzdem sind wir irgendwie Erster."
"Ich nehme das gerne mit, aber Spaß gemacht hat es nicht wirklich."
"Es war ein Problem, diese Soft-Reifen in das richtige Fenster zu bringen", bestätigt Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko im ORF. "Aber er hat es von allen am besten gemacht."
Denn: Verstappen hatte sich im Vergleich zu SQ2 trotzdem immerhin um fast vier Zehntelsekunden gesteigert und damit den Grundstein für die Pole gelegt. Die Konkurrenz konnte hingegen noch weniger zulegen - wenn überhaupt.
Red Bull rätselt über McLaren-Einbruch
Norris' Zeit in SQ2 war sogar schneller als die Polezeit von Verstappen, sodass der Brite eigentlich der logische Kandidat für Platz eins hätte sein müssen, doch er war im letzten Abschnitt fast neun Zehntelsekunden langsamer als zuvor.
"Der Einbruch von McLaren ist uns nicht verständlich", rätselt Marko, "die waren auf dem Medium-Reifen wirklich dominant". Daher glaubt der Österreicher auch, dass es am Samstag wieder anders aussehen kann, wenn im Sprint wohl wieder auf die Medium-Reifen gesetzt wird.
Dennoch hat Verstappen natürlich eine gute Ausgangsposition, während Norris mit Platz neun zu weit weg sein dürfte. Daher rechnet Marko auch mit einem weiteren Erfolg für seinen Schützling: "Wenn der Start gelingt, dann ist normalerweise Max der, der es von vorne kontrollieren kann."